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Ich spürte dumpf meinen zerschundenen Körper, als ich aus dem Traumlosen Schlaf erwachte. Ich schaffte es allerdings nicht meine Augen zu öffnen. Immer wieder erlangte ich mein Bewusstsein zurück, aber im nächsten Moment wurde ich wieder in den nächsten Schlaf gezogen. Es war zu anstrengend wirklich wach zu werden. Ich hörte gelegentlich Leute in meiner Nähe sprechen und manchmal hörte ich ein gleichmäßiges leises Schnarchen. Ich war mir nicht sicher ob ich das vielleicht sogar selber war.

Ich vermutete nach einigen Stunden des Schlafs, das ich jetzt in der Lage war aufzuwachen. Also öffnete ich jäh meine Augen und blickte in ein Lichtdurchflutetes Zimmer. Genau genommen, sah es aus wie ein Hotelzimmer. Als ch mich langsam umsah, durchzogen mich stärkere Schmerzen. Ich zischte leise auf, aber ließ den Blick weiter schleifen. Ich hing an einigen Schläuchen, für Infusionen und neben mirt piepte ein Monitor in einem gleichmäßigen ruhigen Takt.

Mein Kopf ging in die andere Richtung und dort sah ich Dario auf einem Sessel schlafen. Er sah so friedlich aus. Hatte er die ganzen Stunden hier gesessen? Da ich keine Lust hatte an die letzten Geschehnisse zu denken, welche mir ins Gedächnis kamen, entschied ich Dario zu wecken. Vorher wollte ich aber wissen wie Fit ich wirklich war, also stützte ich mich auf beiden Armen ab um mich aufzurichten. Meine Arme waren beide in Verbänden eingewickelt, aber was viel mehr schmerzte war mein Oberkörper. Mit zusammen gebissenen Zähnen rutschte ich weiter hoch bis ich endlich saß.

Dieses mal konnte ich vor anstrengung mir ein lauteres aufstöhnen nicht unterdrücken. Durch das Geräusch richtete sich Dario auf und kam sofort zu mir. Er kniete sich vor das Bett und sprach mit Tränen in den Augen. "Luna du bist endlich wach. Wie geht es dir? Du sollst dich nicht so viel bewegen!"

Ich musste leicht lächeln. Ich zeigte auf das Wasser und er verstand sofort was ich wollte. Mein Hals war so trocken, das ich nicht mal hätte sprechen können. Vorsichtig nahm ich das Glas in die Hand und trank einige Schlücke. Ich glaube in diesem Moment habe ich das Wasser mehr genossen, als je zuvor. Nachdem ich noch zwei weitere Gläser getrunken hatte, konnte ich endlich sprechen. Selbst da klang meine Stimme so als wäre ich Wochen durch die Wüste gegangen. "Ja ich bin wach und mir geht es besser als erwatet. Achso und ich habe mich nicht viel bewegt."

"Du glaubst gar nicht wie froh ich bin das du endlich wach bist. Ich bin beinahe wahnsinnig geworden." Ich sah ihn skeptisch an. "Was meinst du mit endlich wach geworden?" Er strich mir eine Strähne aus dem Geischt bevor er mir antwortete. "Du hattest natürlich starke Schmerzmittel bekommen, aber dein Körper war so erschöpft das du fast 5 Tage geschlafen hat." Ich sah ihn mit großen Augen an. 5 Tage waren deutlich mehr als paar Stunden. Vermutlich hatte ich auch jetzt nicht mehr so große Schmerzen, da ich so lange geschlafen hatte.

"Ich werde eben einen Arzt rufen, warte kurz. Schlaf bloß nicht wieder ein." Schmunzelte er und stand auf. Mit schnellen Schritten war er aus dem Zimmer raus. Mir war klar das ich mich bald damit befassen musste, was für ein Chaos ich hier ausgelöst hatte, aber noch wollte ich das nicht. Spätestens jetzt bin ich Dario schuldig zu erklären wer mich da entführt hat und wieso. Wobei es auch gut möglich war das er inzwischen mehr wusste als ich, da einige Tage vergangen waren.

Wenige Minuten später kam Dario mit einem Arzt und einer Ärztin zurück. "Wie geht es Ihnen?" Fragte die Weibliche Ärztin. "Ich wurde gefoltert, aber sitze aufrecht im Bett, also würde ich behaupten das ich mich gut schlage."

Sie lächelte mich an und löste vorsichtig die Verbände an den Armen. Auf dem rechten Arm zeigte sich eine ca 15cm lange Wunde, die fein zusammen genäht wurde. Außerdem hatte ich noch einige weitere kleinere Schnittwunden auf beiden Armen. Ich würde sie alle bis an mein Lebensende mit mir auf der Haut tragen. Selbst wenn ich das alles verarbeiten sollte, würde ich immer daran erinnert werden, was passiert ist. "Die Verbände können jetzt alle ab bleiben. Du hattest eine tiefe Schnittwunde am Bauch die auch genäht werden musste. Diese lassen wir noch abgeklebt. Du hattest aber auch etwas Glück, denn kein einziger Knochen ist gebrochen, allerdings hast du einige große Prellungen, die dir noch eine ganze Weile Beschwerden bereiten werden." Jetzt kam der andere Arzt zu Wort. "Sie sollten die nächsten Tage es ruhiger angehen, aber alles wird gut verheilen."

"Danke." richtete ich an beide und sie verschwanden danach aus dem Raum. Es sollte jetzt aber keine Ruhe einkehren, denn eine Sekunde später kam die ganze Familie von Dario rein und jeder wollte sich übertönen. Ich musste lachen als Aurora Silvio einfach beiseite schob, als wäre er ein Fliegengewicht und sich danach schwungvoll auf mein Bett warf. Das mir das leichte Schmerzen bereitete merkte ich nicht an, denn ich war zu froh diese Leute um mich zu haben.

"Also wie wäre es wenn wir uns morgen mal um deine Haare kümmern? Die sehen aus als würde auf deinem Kopf ein Vogel ein Nest bauen." erklärte Aurora und fing sich von Dario eine Beleidigung ein. Ich konnte aber nur lachen, denn ganau so eine Ablenkung brauchte ich jetzt. Nach über einer Stunde Unterhaltung durch die ganze Familie, schickte Dario alle wieder raus und sorgte dafür das die Ärzte mich von allen Schläuchen befreiten. "So mi hermosa, wir werden dich jetzt zu uns ins chlafzimmer bringen." Ich nickte und ließ mir von ihm in einen Rollstuhl helfen. Ich hätte gerne gesagt ich schaffe das so, allerdings wusste ich das es nicht so wäre.

Nachdem wir in seinem Schlafzimmer angekommen waren, legte er mich ins Bett und schaltete den TV ein. "Danke." gab ich leise von mir. Verwundert sah er mich an. "Wofür?" Ich schluckte und sah in seine dunklen Augen. Ich hatte über die Tage fast vergessen, wie wunderschön markant sein Gesicht war. "Dafür das du mich gefunden hast und ich immer noch lebe. Dafür das du mich nicht verurteilst. Dafür das du dich um mich kümmerst."

Er sah mir so lange in die Augen, das ich das Gefühl hatte, er könnte mir bis in meine Seele schauen. "Ich werde dich immer finden und dich niemals Kampflos aufgeben. Ich liebe dich mi reina." Ich wusste nicht ob in seinem Ton eine art Drohung mitschwang das ich nicht versuchen sollte abzuhauen, aber kommentierte diese Aussage einfach nicht weiter, sondern lächelte ihn an.

Die nächsten Tage vergingen immer im gleichen Ablauf. Ich verbrachte die ganze Zeit im Bett es sei denn ich musste ins Bad. Ich war wirklich froh als diese Zeit vorrüber war und ich mich wieder frei bewegen durfte.


Großes Danke an janni_mb und mutti2 ❤️❤️

FEAR - Dario Mendoza II MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt