Kapitel 5

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Luna

Ich fuhr gerade in die Einfahr des Anwesen und ich war eindeutig zu spät, weil ich mich nicht entscheiden konnte was ich anziehen sollte. Wir hatten 16:32 als das Tor geöffnet wurde und ich weiterfahren konnte. Langsam kam das riesige Gebäude immer näher und mein Herzschlag schoss ins unendliche. Ich hielt in dem gepflasterten Kreis vor dem Anwesen und brauchte einen Moment bis ich den Mut hatte mein Auto auszumachen.

Irgendwie freute ich mich aber auch all diese Menschen wieder zu sehen. Fest entschlossen stieg ich aus und wurde direkt begrüßt von den Angestellten. Ich nickte freundlich und ließ mir sagen das ich direkt in den Garten gehen könnte. Ich ging einen kleinen Umweg durch den Garten, wohl wissend das ich die Zeit nutzte um mich zu sammeln. Als ich durch das große Tor ging konnte ich bereits viele Stimmen hören. Gerade als ich um die Ecke bog, ertönte ein lauter Knall durch eine Waffe. Erschrocken wich mir ein Schrei über die Lippen und automatisch legte ich schützend die Arme um meinen Kopf. Als könnte mir dass das Leben retten. "Dios Luna was machst du da?!" Brüllte definitiv die Stimme von Silvio.

Langsam sah ich in die Richtung woher die Stimme kam. "Eigentlich wollte ich gerne essen, bevor ich erschossen werde." Gab ich zurück. Ich ging auf ihn zu und sah auch alle anderen, die in diesem Moment dabei zu gesehen hatten. Als ich bei Silvio ankam, schloss er mich dierekt in eine feste Umarmung. Diese Geste bereitete mir solch eine Freude und ein Gefühl das ich hier richtig war, was ich schon so lange nicht mehr hatte.

Als ich mich von ihm löste gingen wir gemeinsam zu der restlichen Familie. "Warum bist du nicht durchs Haus gegangen?" Mir wurde gesagt das ich in den Garten soll. Villeicht solltet ihr lieber Schilder aufstellen mit der Aufschrift "Achtung hier wird geschossen."." erklärt ich ihm gespielt ernst. Er schubste mich leicht an der Schulter. "Ich werds mir überlegen."

Ich sah das Dario gerade bei einem seiner Onkel stand, dessen Namen ich vergessen hatte. Dafür wurde ich aber von der ganzen Familie herzlichst begrüßt. Es war als wäre ich nie weg gewesen. Plötzlich viel mir der Ring an Noras Finger auf. "Bist du verlobt?" fragte ich sie. Sie lächelte über beide Ohren. "Wir sind schon verheiratet." "Das freut mich für dich, wenn du so glücklich bist." antwortete ich ehrlich. Denn sie sah sehr glücklich aus, als sie ihn ansah und über jeden noch so schlechte Witz lachte. Ich nahm mir gerade etwas Salat als sich Dario gegen über von mir setzte.

Immer wieder sah ich zu ihm rüber und spürte wie schwitzig meine Hände wurden. Der gesamte Tisch lachte über einen noch schlechteren Witz von Leo, als ich gerade nach der Wasserfalsche griff. Ich hatte mich nie daran gewöhnen können bedient zu werden, also bediente ich mich auch jetzt einfach selber. Kopfschüttelnd über diesen grottigen Humor in dieser Familie wurde mir bewusst, das ich genau das hier gebraucht hatte. Ich fühlte mich nicht leer oder einsam.

Mein Blick glitt gerade aus zu Dario, da ich das Gefühl nicht los wurde das er mich beobachtete. Mein Gefühl lag auch richtig, denn ich sah wie er leicht schmunzelte, als ich rot anlief. Ich wusste nicht wieso das passierte, aber ich hatte das Gefühl gerade erwischt worden zu sein. Dabei war er derjenige der starrte. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und stand auf. "So wer hat Lust zu schießen? Diesmal aber bitte nicht auf mich." Mit großen Augen stand Dario und alle seiner Brüder auf.

"Das lass ich mir nicht entgehen, wenn Luna meterweit daneben schießt." Grölte Sergio. Er wusste aber nicht das ich seit einem Jahr jeden Tag schießen war und Kampfuntericht genommen hatte. Ich wollte nie wieder wehrlos sein. Ich musste gestehen das Messerwurf eine meiner Lieblingsbeschäftigungen wurde, aber in allem anderen war ich auch ziemlich gut geworden. Lachend schubste ich ihn beiseite. "Dann pass lieber auf das ich nicht ausversehen deinen Fuß treffe." 

Er verbeugte sich vor mir. "Die Dame darf beginnen." Augenverdrehend wandte ich mich ab und ging zu dem Tisch mit der Auswahl von Waffen. Ich legte meinen Kopf schief und fragte mich wer eine Rosa mit Diamanten besetzte Waffe kaufte. "Soll ich dir einmal die Basics erklären?" Fragte Dario rau hinter mir. Ich lächelte zu ihm rüber. "Ich versuchs erstmal so." Ich griff meine Waffe und ging zur Linie. Vor mir waren 5 Figuren aus Pappe. Ich schaute mir alle kurz an und entsicherte die Waffe.

Leicht schmunzelnd schoss ich zu einem Ziel nach dem nächsten. Jeder einzelne Schuss saß genau zwischen den Augen und alles dauerte nur kanpp 5 Sekunden. Als ich merkte wie alle still waren, drehte ich mich um. Silvio sah mich mit offenen Mund an Leo hatte eher einen fassungslosen Blick aufgelegt. Nur Dario sah aus als wäre er stolz und lächelte. "Was? Noch nie eine Frau schießen gesehen?" "Ich glaube meine Brüder sind nur verwundert, das du besser schießt als sie selber." Erklärte Dario.

"Halts Maul. Ich zeig dir wer besser schießen kann." Erklärte Silvio lautstark und griff lachend nach einer Waffe. In wenigen Sekunden hatte er fast genau durch meine vorher entstandenen Löcher getroffen. Danach verbeugte er sich vor allen und sagte immer wieder, ich würde es auch noch lernen. Da ich aber noch nicht fertig war, ging ich zurück zum Tisch mit den Waffen. "Welche jetzt?" Fragte ich in die Runde und bekam promt eine antwort von Sergio. "Wurfmesser. 5 Stück ins Herz."

Dass das gerade meine Spezialität war, konnte er natürlich nicht wissen. Ich ging zum Tisch und Band mir den Gürtel mit den Messern um. Als ich mich positionierte, merkte ich das Dario sich direkt neben mich stellte und mich genau beobachtete. Um nicht aus dem Konzept gebracht zu werden, lag mein Blick starr auf den Zielen. Innerhalb weniger Sekunden traf jedes Messer genau ins Herz. Dieses mal hörte ich eher Jubelrufe als Stille, aber ich sah auf meine linke Seite und traff direkt Darios Blick. Seine verdunkelten Augen strahlten mich an und ich konnte ein leichtes lächeln nicht mehr unterdrücken. Erst als sein Handy klingelte lösten wir uns beide aus der Starre.

FEAR - Dario Mendoza II MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt