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Es sind seit dem ich  entführt wurde drei Wochen vergangen und ich wusste das ich langsam mal eine Erklärung schuldig war. Dario fragte mich aber nie danach, vermutlIch weil er mich nicht drängen wollte. Also entschied ich das es heute so weit war. Ich ging gerade zum Frühstückstisch, als sich Auroa bei mir unterhackte. "Hör mal du bist ja wieder Gesund. Hast du Lust heute was mit den anderen Mädels zu trinken?" Fassungslos blickte ich sie an. Ich würde hier auf Gefahr laufen Alkoholikerin zu werden, wenn wir nicht bald mehr Beschäftigungen haben würden. "Ich überlege es mir." sagte ich Augenverdrehend.

Am Tisch angekommen setzte ich mich zu Dario und wir alle begannen zu essen. Die Männer unterhielten sich gerade über eine anstehende Waffenlieferung als ich einfach anfing zu sprechen. "Bevor ich zu euch kam wurde mein Verlobter ermordet." Alle am Tisch verstummten und sahen mich an. "Er wurde ermordet weil er Ausländer war. Man hatte eine Nachricht mit einem Nagel in seine Stirn befestigt. Ab dem Zeitpunkt habe ich nach diesen Menschen gesucht. Das einzige was ich wollte war Gerechtigkeit. Mit zwei Freunden habe ich über 1 1/2 Jahren nach den Verantwortlichen gesucht. Ich habe viele andere gefunden, aber nie sie. Nachdem ich aber mit Maya telefoniert hatte und sie mir gesagt hatte, das sie etwas gefunden hatte. Konnte ich endlich weiter machen. Bei der Feier schlich ich mich in Darios Büro um an die Daten zu kommen. Ich habe mich eingehackt, aber einen Fehler gemacht. So konnten sie mich finden und in euer System kommen. Als ich dann entführt wurde, war mir erst klar wer mich geholt hatte. Ich weiß nicht wieso sie Geld von der Sizilianische Mafia Geld bekommen, aber dadurch habe ich mich bei denen eingehackt. Ich hätte früher alles offen legen sollen, aber das war meine Aufgabe. Es tut mir unfassbar Leid das ich euch nun einen solchen großen Ärger eingehandelt habe."

Einen Moment herrschte Stille, bevor Dario sprach. "Wir haben in der Zwischenzeit Kontakt aufgenommen zur Mafia und herrausgefunden, das diese Gruppe die du gejagt hast, für sie Geldwäsche betreibt. Sie sind erbost darüber das sie es sich gewagt haben, bei uns einzudringen und jemanden von unserer Familie zu entführen. Er wollte sich selber darum kümmern, aber ich habe ihm gesagt das wir es selber erledigen möchten. Wir wissen also wo sie sich zu jedem Zeitpunkt  aufhalten und haben die Erlaubnis, ohne einen Krieg ausbrechen zu lassen, diese Leute zu beseitigen. Was wir nicht genau wussten, war wie das alles mit dir zusammen hängt, aber jetzt macht es natürlich Sinn. Eins verspreche ich dir. Jeder einzelne von ihnen wird leiden. Wir wollten diese Entscheidung aber erst mit dir treffen, wenn du bereit wärst." Er sah mich an und ich wusste das er nicht sauer war. Er war froh das ich mich vollständig anvertrauen konnte.

"Wenn du möchtest werden wir uns heute darum kümmern." Erklärte sein Vater und ich nickte es ab.  Ich musste Maya und Isaac davon erzählen, denn wir hatten zusammen so lange darum gekämpft. "Darf ich telefonieren?" Fragte ich leise an Dario gerichtet. "Si ich habe dir bereits ein neues Handy besorgt. Ich denke du bist so weit, das ich dir das anvertrauen kann." Verwundert hob ich meine Brauen. Ich hätte eher gedacht das ich durch diese Aktion eher das Gegenteil bewiesen hätte. "Danke." antwortete ich mit einem ehrlichen lächeln.

Er legte seine Hand auf meinen Oberschenkel ab. Dieses mal würde er für diese Geste keinen bissigen Spruch gedrückt bekommen. Ich lächelte leicht und legte meine Hand kurz über seine. Verwundert über meine Reaktion vor seiner Familie, zog er beide Augenbrauen nach oben. Augenverdrehend widmete ich mich meinem Essen. Gerade als ich mir etwas Rührei in den Mund schieben wollte, spürte ich seinen warmen Atem an meinem Ohr. "Deine Schonfrist ist langsam vorbei, also achte lieber wieder auf deine Mimik und Wortwahl mi corazón." raunte er mir leise in mein Ohr. Ich riss meine Augen auf und versuchte meinen schneller werdenen Herzschlag zu beruhigen.

Ich wusste ehrlich gesagt nicht, ob ich mir selber nur vorspielte das es mir Geistig gut ging oder nicht. Ich war schon immer gut darin, Traumata gekonnt zu ignorieren.  Also wollte ich auch jetzt einfach nicht darüber nachdenken. Ich schluckte und blinzelte kurz zu ihm rüber, als er sich von mir langsam entfernte.

"Wir sollten dann heute nachmittag alles packen und Abends rausfahren. Das Oberhaupt der anderen  hatte vorgschlagen, das er sie unter einem Vorwand in eines seiner Lagergebäude schickt." Erklärte Salvador. Ohne es zu beabsichtigen rutschte mir eine Aussage über die Lippen. "Und ihr vertraut ihm so sehr das ihr an einen Ort geht, in dem ihr im Nachteil seid, weil ihr euch nicht auskennt?"

Mit zusammen gekniffenen Augen sah mich Enrique an. "Ich denke du hast recht. Sie sollten in eine unserer Hallen eingeladen werden. Wie sagt man so schön? Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser." Beruhigt darüber das alle anderen nun auch zustimmten und es scheinbar nicht anders sahen als ich konnte ich mein Essen weiter genießen. Silvio richtete nach wenigen Minuten aber das Wort an mich. "Willst du dabei sein?" Mit großen Augen blickte ich ihn  an. Ohne einer Antwort fähig zu sein, starrte ich sicher Minuten nur in sein Gesicht. Um mich herrum entbrannte eine Diskussion von der ich nicht viel mitbekam.

Wollte ich dabei sein? Ich wollte eigentlich immer nur Gerechtigkeit und sehen wie diese Menschen bestraft werden. Doch hat sich mein Wunsch geändert, durch die vergangenen Geschehnisse? Ich wusste es selber nicht. Es bildete sich eine Gänsehaut über meinen ganzen Körper, als ich mir Vorstellte diesen Leuten nochmal gegenüber treten zu müssen. Als aber Dario aufsprang und sein Stuhl mit einem lauten Knall auf dem Boden aufschlug, riss mich das wieder in das hier und jetzt. Ich blickte zu ihm hoch und sah das an seiner Schläfe eine kleine Ader pulsierte. Er war kurz davor seinem kleinen Bruder die Hölle heiß zu machen. Also sprang ich selber auf und schrie alle an. "Es reicht. Es ist meine Entscheidung und nicht eure! Also haltet verdammt nochmal die Klappe. Ich kann das ohne euch entscheiden."

Alle wurden still, denn das war das erste mal das ich die gesamte Familie angeschrien hatte. "Wenn ihr nichts dagegen habt, ich würde jetzt in den Garten gehen. Dario du kannst mir gleich nach draußen das Handy bringen." Ohne auf eine Antwort zu warten, verließ ich das Esszimmer und ging in den Garten.

FEAR - Dario Mendoza II MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt