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„Ich frage Dich Leonardo Mendoza, ist es Dein freier Wille, mit der hier anwesenden Frau Sarah Baker die Ehe einzugehen, so beantworte meine Frage mit Ja." Fragte der Pastor.
Leonardo lächelte Sarah in die Augen. „Ja."

„Ich frage Dich Sarah Baker, ist es Dein freier Wille, mit dem hier anwesenden Herrn Leonardo Mendoza die Ehe einzugehen, so beantworte meine Frage mit Ja."
Auch Sarah lächelte glücklich in Leos Richtung. „Ja."

„Nun dürft ihr euch die Ringe anstecken." Sarah bekam den Ring von Aurora gereicht und steckte ihn Leonardo an den Finger. Leonardo drehte sich zu Dario um, der zu meiner Überraschung immer noch mich anstarte. „Dario der Ring." Zischte sein Bruder. Erschrocken riss er den Kopf zu seinem Bruder und reichte ihm den Ring. Ohman was für ein Trottel.

Leo funkelte ihn kurz an, hatte dann aber wieder nur Augen für Sarah. Er steckte ihr den Ring an und lächelte über beide Ohren.
„Im Namen Gottes und seiner Kirche bestätige ich den Ehebund, den Sie geschlossen haben. Hiermit erkläre ich sie zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut jetzt küssen."

Langsam legte Leonardo die Hände um ihr Gesicht und zog sie etwas zu sich. Als sie ihre Lippen aufeinander legten und sich küssten, wurde der Kuss deutlich unangebrachter als mein Kleid. Schmunzelnd beobachtete ich die beiden. Alle standen auf und klatschten, so wie auch ich. Als die beiden sich lösten und langsam Richtung Ausgang gingen, sah ich wie Dario auf mich zu gestampft kam.

Er riss mich von der Bank und schleifte mich durch einen Nebenausgang. Ich stolperte hinter ihm her, während mein Herz zu rasen begann. Wir kamen in einem kleinen Raum an, in dem sie wahrscheinlich vorher waren. Überall lagen Waffen, neben Blumen herum. Genau so habe ich mir immer eine Mafiosi Hochzeit vorgestellt. Fehlte nur noch ein Mord oder die Entführung der Braut.

„Mierda was trägst du da?!" Knurrte er mich an. „Du bist in einer Kirche, nicht in einem Strip Club." Er drückte mich gegen eine Wand und beobachtete jede meiner Bewegungen.
„Ja also das... das hat deine Mutter ausgesucht. Ich wusste nicht mal was ich anzog, bis ich es anhatte."

„Dios mío. Man kann alles sehen. Du ziehst diesen Fetzen gleich aus." Erwiderte er wütend.
Ich kniff die Augen etwas zusammen. „Also erstens, kann man gar nicht alles sehen und zweitens, soll ich etwa nackt rumlaufen?" Fragte ich ihn belustigt. „Treib es nicht zu weit Luna." Knurrte er wieder.

„Selbst wenn du das Kleid nicht ausgesucht hast, hast du offensichtlich Spaß daran es zu tragen." Schrie er wütend. Ich würde lügen, würde ich es verneinen. Als er mich aus dem Raum riss und zu den Autos mitschleppte, dachte er gar nicht daran den Mund zu halten.
„Wieso stellst du dich so zur Schau? Ich will nicht das andere dich so sehen können!"

„Du machst mich wahnsinnig. Weist du das eigentlich? Hier nimm mein Sakko." Er zog es sich aus und legte es über meine Schultern. Gerade öffnete er eine Wagentüre und drückte mich auf den Beifahrersitz, als ich ihm doch noch antwortete. „Du bekommst noch einen Herzinfarkt, wenn du dich weiter so aufregst." Lachte ich beim hinsetzen.
„Luna halt jetzt besser den Mund." Damit knallte er die Tür zu und ich verdrehte die Augen.

Als er saß drückte er aufs Gaspedal und raste vom Parkplatz. Erschrocken krallte ich mich am Armaturenbrett fest. „Fahr lieber was langsamer, oder willst du etwa das meine Leiche in so einem Fetzen gefunden wird?"
Er funkelte mich von der Seite wütend an, während ich das Sakko wieder auszog.
Während der Fahrt sah er immer wieder zu mir rüber.

In seinen Augen lag keine Wut mehr, sie verdunkelten sich lustvoll. „Dios deine Titten springen gleich raus." Murmelte er Kopfschüttelnd. „Also gefällt es dir?" Fragte ich wiederum Scheinheilig.
Tief durchatmend antwortete er mir. „Sí, aber anderen wird es auch gefallen. Es reicht schon wenn Männer dich überhaupt ansehen, da musst du ihnen nicht mehr zeigen als nötig."

„Okay ich ziehe gleich ein anderes Kleid an." Gab ich zufrieden zurück. Scheinbar beruhigte es auch ihn, denn die Vene an seinem Hals pulsierte allmählich nicht mehr und verschwand. „Könntest du bitte langsamer fahren? Ich will tatsächlich nicht sterben."
Er kam meiner Bitte nach und bremste etwas ab.

„Warum machst du das immer wieder?" Fragte er nach einer Weile. Fragend sah ich zu ihm rüber. „Was meinst du?"
Er schnalzte genervt mit der Zunge, als müsste ich wissen was er meinte. „Mich provozieren."
„Mache ich überhaupt nicht. Du bist nur unnatürlich leicht Reizbar."

„Kein Wunder mit so einer Frau an seiner Seite." Murmelte er mehr zu sich, als an mich gerichtet.
„Willst du mir damit sagen das ich anstrengend bin?" Fragte ich ihn empört.
„Sí." Schmunzelte er. Grinsend schüttelte ich leicht den Kopf.

Mein Blick glitt zu ihm und ich beobachtete wie seine Arm Muskulatur sich bewegte. Die fein gestochenen Tattoos passten unglaublich gut zu ihm. Dieser Mann strotzte vor Brutalität, aber gestern Nacht hatte ich noch ganz andere Seiten gesehen. „Schau mich nicht so an, sonst zerr ich dich auf die Rücksitzbank." Erklärte Dario mit dunkler Stimme.

Ertappt schnellte mein Blick nach vorne, um die wirklich Interessanten Autos zu betrachten. Ein leises Lachen vernahm ich, wodurch mein Gesicht zu glühen begann, aber sich auch eine Gänsehaut bildete. Was hatte dieser Mann nur für eine unnatürliche Wirkung auf meinen Körper.

Dario hielt gerade in der Garage, als ich auch schon aus dem Wagen sprang. „Ich gehe mir eben ein Kleid von deiner Schwester aussuchen." Rief ich über die Schulter hinweg.
„Ich komme mit!" Brüllte er mir hinterher. Genervt schnaubte ich und ging einfach weiter.

Am Zimmer angekommen ging ich direkt in den Kleiderschrank und sah mich um. „Wie wäre es mit dem?" Fragte er und hielt mir ein schwarzes, langes Kleid hin. Es hatte gar kein Schnitt und wirkte eher wie ein Nachthemd aus dem 18 Jahrhundert. „Klar wenn das heute meine Beerdigung werden soll."
„Deine Schwester hat wirklich eine Kaufsucht." Stellte ich fest. Dieser Raum platzte beinahe vor Fülle. Hier waren sicher mehr Anziehssachen, als ich je in meinem ganzen Leben besessen hatte.

„Hier, das ist schön." Erklärte ich, während ich ein silbernes, enganliegendes Kleid hochhielt.
„No."
„Warum denn nicht? Du hast nicht mal richtig hingesehen!" Beschwerte ich mich und hing es wieder weg.
„Weil es zu kurz ist." Erklärte er kühl und setzte sich auf einen Sessel.

Also suchte ich weiter und bekam zu sicher 15 anderen Kleidern ähnliche Antworten.
„Ist der Herr mit dem zufrieden?" Fragte ich ihn und hielt ein Wunderschönes Ballkleid hin.
Er beäugte es kritisch und drehte es einige Male am Kleiderhaken, bevor er nickte.
Wurde auch mal Zeit. Ich ließ das Kleid was ich trug von meinen Schultern gleiten, als ich mich zu ihm drehte.

„Ich schätze bei diesem Kleid brauche ich deine Hilfe."
Er stand auf und kam langsam auf mich zu. Sein Blick wirkte beinahe wie der eines Raubtieres als er nach dem Kleid griff. „Vielleicht sollten wir aber auch einfach nicht runter gehen."
Ich sah hoch in seine beinahe schwarzen Augen. „Ich schätze das wäre äußerst unangebracht. Außerdem ist danach noch genug Zeit." Antwortete ich leise.

„Seit wann interessiert es dich ob etwas unangebracht ist?"
„Tut es nicht. Ich mag aber Sarah."
Laut atmete er aus und half mir in das Kleid. Er hielt mir seine Hand entgegen, nach der ich dann griff. „Dann wollen wir mal mi àngel."

FEAR - Dario Mendoza II MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt