16

7.6K 182 7
                                    

Vor ab möchte ich sagen dass mich das Schicksal von Ukraine sehr trifft, ich finde nichts grausamer als unschuldigen Zivilisten Schaden zu zufügen. Meine Gedanken sind auch bei den Soldaten auf beiden Seiten, die nur ihren Job machen.
Ich kann hiermit nichts ändern, aber meine Gedanken sind seit zwei Tagen nur bei diesem Krieg.


Die nächsten Tage vergingen rasend schnell. Dario kam immer wenn ich schon schlief und war weg bevor ich aufstand. Der einzige Hinweis darauf das er da war, war die benutzte Bettwäsche. Tagsüber verbrachte ich die meiste Zeit mit seinen Schwestern und Nora.

Im Haus fand ich mich mittlerweile auch besser zurecht und da ich Hunger hatte und keine Lust darauf ein Dienstmädchen zu fragen, ging ich selbst in die Küche.

Ich riss den Kühlschrank zum 5 mal auf, unentschlossen was ich essen sollte. Als ich dann einfach Lasagne aus dem Kühlschrank nahm, um sie aufzuwärmen, legte ich mir etwas auf einen Teller um es in der Mikrowelle aufzuwärmen.

Ich legte mich mit meinem Oberkörper auf die gesamte Arbeitsfläche und stütze meinen Kopf in die Hände, während ich fasziniert dem drehenden Teller beobachtete. Irgendwie wunderte es mich, dass die Mafia eine Mikrowelle besitzt. Aber selbst die Bösen müssen essen.

Als ich einen Körper hinter mir spürte und feste Hände die an meine Hüften griffen, entfuhr mir ein kleiner Schrei. Schlagartig richtete ich mich auf, weswegen ich nun an einem Oberkörper gepresst stand.
Ein leises Lachen fuhr in meine Ohren. „Mi hermosa du weist aber das wir Leute haben, die dir essen machen können?" raunte Dario in mein Ohr.

Ich war unentschlossen, ob ich es versuchen sollte mich um zu drehen, denn dann wäre ich seinem Gesicht viel zu nah. „Das weiß ich selbst, ich hatte nur keine Lust auf eure zickigen Angestellten." und damit drehte ich mich dann doch zu ihm um.

Denn es stimmte, die Angestellten Dienstmädchen waren furchtbar. Egal was ich fragte sie gaben immer patzige Antworten oder wurden richtig frech. Nora geht es genauso, da vermeide ich es lieber, die überhaupt was zu fragen.

Die Nähe wurde mir dann doch zu viel, weswegen ich versuchte mich an Dario vorbei zu quetschen. Natürlich erfolglos.
„Du wirst heute mit meiner Mutter shoppen gehen, damit du eigene Kleidung hast."
Ich sah ihn überrascht an. Ich durfte das Haus verlassen?

„Komm nicht auf die Idee abzuhauen. Es werden euch 2 von meinen Männern begleiten, außerdem würde ich dich sowieso wieder finden." erklärt er mit ernster Miene. Als mein Essen fertig war verdrehte ich meine Augen und drehte mich wieder zu meinem Essen.

Plötzlich griff er in mein Haar und zog meinen Kopf nach hinten. Ein leichter Schmerz fuhr durch meine Kopfhaut. Nicht schlimm, eher so das mir heiß wurde und ich die Augen aufriss, aufgrund der Reaktion meines Körpers.
„Dios hör auf immer deine Augen zu verdrehen, wenn ich mich dir rede." Knurrte er in mein Ohr. Ein wohliger Schauer ging durch meinen Körper.

Der Griff im Haar wurde fester, wodurch ich stockend ausatmete.
„Verstanden mi corazón?"
„Ich hab's ja verstanden." zickte ich ihn an.
Seine rechte Hand glitt langsam an meinem Bauch runter. Und stoppte erst als sie an meiner Mitte lag. Ein pulsieren durchfuhr mich, während ich froh war das er das nicht durch die Hose spüren konnte.

„Anderer Ton, wenn du mir mir sprichst." Dann ließ er von mir ab und verließ die Küche.
Ich atmete hektisch aus und bemerkte erst jetzt, das ich meine Luft angehalten hatte. Mit gerunzelter Stirn, sah ich durch die Tür, durch welche er die Küche verlassen hatte. Kopfschüttelnd nahm ich mein Essen und fragte mich was zur Hölle bei meinem Körper falsch lief

***

Am Nachmittag befand ich mich bereits im Auto und betrachtete die vorbeiziehenden Gebäude aus dem Auto. „Wenn wir genug Sachen haben, könnten wir eine Kleinigkeit zusammen essen. Falls ihr das möchtet." erklärte mir Maria, an mich und Nora.

„Klar gerne."
„Deine Hunde halten unsere Männer ziemlich auf Trapp, immer wenn jemand an ihnen vorbei geht, jagen sie sie davon." schmunzelt sie.
„Ich hoffe es macht keine Umstände. Ich weiß das sie nicht so gut mit Fremden sind."
„Nein, nein Kindchen. Ich habe aber ab und zu was zu lachen wenn ich sie beim flüchten beobachte." lacht sie leise.

Ein kleines Lächeln legt sich auf meine Lippen, da sie scheinbar wirklich einen Spaß daran hat, wenn ihre Angestellten davon laufen. Wobei die Vorstellung allein schon göttlich ist, wie muskelbepackte Männer davonflitzen.

Wir verließen das Auto und gingen in ein Geschäft, das so teuer zu sein schien das ich nie im Leben damit gerechnet hätte jemals hier einkaufen zu gehen.
Als ich das Preisschild auf einer Jeans sah, wurde mir auch bewusst warum.
„Ehrlich diese Jeans kostet 600$! Das sind ja utopische Preise hier." wand ich mich an Maria.

„Kauft was ihr wollt, die Waffen der Männer kosten viel mehr." ihre Erklärung quittierte ich mit einem Stirnrunzeln. Ich mein was soll's, räumen wir mal das Konto von Dario.

Zwei Stunden später und Dario mit Sicherheit 25.000 Euro ärmer, saßen wir einen kleinen Café und aßen gerade die Reste des Kuchens.
„Wie geht es euch beiden inzwischen?" Wandte sich Maria an uns.
„Ich verstehe mich gut mit Sergio, aber es ist nicht einfach." erklärte Nora vorsichtig.

„Ja meine Liebe, mir ging es damals genau so. Aber meine Jungs sind gut erzogen, auch wenn sie sehr eigensinnig sind." Irgendwie dachte ich mir schon, dass sie auch nicht normal in diese Familie gekommen ist. Genau das aber zu hören, lässt mich fragen wie sie es akzeptieren konnte.
Nun schaute Maria mich erwartungsvoll an.

„Mir geht es gut, aber es ist schwierig. Mein Leben gefiel mir wie es war." sagte ich ehrlich.
Es war zwar nicht immer einfach, aber ich war glücklich. Ich hatte mir auch fest vorgenommen an einen Rechner zu kommen, damit ich zumindest meine Freunde von außerhalb unterstützen kann. Nur weil ich hier eingesperrt bin, hieß das nicht dass ich nicht mit dem weitermache was ich schon getan hatte.

Sie schaut mich nur einen Augenblick an und nickt verständnisvoll. „Wir sollten lieber zurück, bevor die Jungs durchdrehen." schmunzelt sie.

FEAR - Dario Mendoza II MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt