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Ich hatte kurz vorher meine Hunde geholt gehabt, und lag jetzt neben ihnen auf der Wiese. Beide lagen rechts von mir und genossen die Sonne. Im Sonnenlicht wirkten meine neuen Narben fast wie auf Kunstwerk. Ich schaute mir noch eine Weile die roten Linien auf meiner Haut an, bis ein Schatten die Sicht einschränkte. Mein Blick ging zu dem Auslöser des Schattens. Dario stand da und betrachtete mich stumm. Nach einer Weile räusperte er sich. "Sie werden dafür leiden." Und zeigte dabei auf meinen Arm. Langsam richtete ich mich auf und zeigte auf den freien Platz neben mir. Er setzte sich, behielt aber meine Hunde genaustens im Blick. Das er ihnen nicht so ganz traute, konnte man deutlich erkennen. Schmunzelnt betrachtete ich sein Sonnengeküsstes Gesicht.

In meinem Herz breitete sich eine Wärme aus, die so unfassbar gut tat. Ich ließ meinen Kopf nach hinten fallen und starrte in den Wolkenfreien Himmel. "Ich möchte das du rausfindest, wer genau Noah so zugerichtet hat. Ich will das er zu mir gebracht wird."

Dario

Ich blickte in ihr sanftes Geischt. Es war geprägt von Schmerz. Ich konnte mehr als gut genug verstehen, das sie den Verantwortlichen sehen wollte. Hätte man sie mir für immer so entrissen, wie sie es mit Noah getan hatten, würde ich keinen klaren Gedanken mehr fassen können. Und doch saß sie hier und erlebte eine Grausamkeit nach der nächsten. Es schien als könnte sie nichts klein machen, aber irgendwas war anders. Es wirkte beinahe so als hätte sie den Glanz in ihren Augen verloren. Ich betete nie, aber dieses mal würde ich es tun. Ich würde nur darum bitten das sie all das überstand.  "Ich werde es herrausfinden und ihn hier her bringen."

Nachdem sie nicht mehr darauf antwortete, reichte ich ihr ein neues Handy. Ohne zu zögern griff sie danach und machte sich an die Arbeit. Nach wenigen Minuten wählte sie eine Nummer. Ich hörte ihr zu wie sie mit Tränen in den Augen erklärte, das wir sie gefunden hatten und heute alles erledigt wird. Das sie entführt und gefoltert wurde, ließ sie bei der ganzen Geschichte aber aus. Was ich davon halten sollte, wusste ich nicht. Sie sprach mit keinem von uns darüber und scheinbar auch nicht mit ihren Freunden. Vielleicht sollten wir sie mal hier her einladen, damit sie in Ruhe Zeit mit ihnen verbringen konnte.

Als nächstes rufte sie ihre Mutter an, der sie erklärte das sie einen Mann kennengelernt hatte. Da sie spontan im Urlaub war und sie dort ihr Handy verloren hatte, konnte sie sich nicht vorher melden. Eins musste ich ihr lassen, sie konnte Lügen bis sich die Balken biegen. Sie erfand aus dem nichts eine Geschichte, die so glaubwürdig war, das ich selber befürchtete nicht erkennen zu können, wenn sie mich irgendwann anlog. Erstaunt hörte ich ihr zu bis sie einem nach dem anderen angelogen hatte. Die einzigen die die halbe Wahrheit wussten, waren diese Maya und Isaac.

Luna

Ich hatte mich gerade verabschiedet von meiner Oma, als Maya mir bereits mehrere Dateien schickte. Diese beinhalteten alle Daten von meinem alten Handy. Zufrieden steckte ich das Handy in meine Hosentasche. Nachdem ich aufgestanden war und Dario meine Hand zum aufstehen angeboten hatte, griff dieser auch nach ihr. Er stand auf und hielt meine Hand noch einen Augenblick fest. "Ich muss mich langsam vorbereiten. Es wird heute länger dauern, also warte nicht auf mich. Wenn wir den Verantwortlichen gefunden haben, werden wir ihn hier her bringen." Ich nickte und ging mit ihm zurück zum Anwesen, nachdem wir meine Hunde weggebracht hatten.

Ich wusste nichts mit mir anzufangen, weswegen ich in den Lesesaal der Familie ging. Es war bereits am dämmern weswegen es recht dunkel war. Soweit ich wusste waren die anderen bereits los gefahren und ich war nicht in der Stimmung mit Aurora zu trinken. Als ich mich weiter im Raum umsah, erkannte ich das der Lesesaal eher eine kleine Bücherei war. Ich schaute mich um und musste schmunzeln, als ich den Fleck an der Wand erkannte. Es fühlte sich so an als wären Monate vergangen, seit dem ich Dario mit dem Glas abwerfen wollte. Nachdem ich immer weiter zwischen den Bücherregalen verschwunden war, hörte ich wie die Tür zu knallte. Verwundert versuchte ich die leisen Stimmen identifizieren zu können. Da ich das Gefühl hatte das ich jetzt besser leise sein sollte, blieb ich stumm in einer Ecke stehen. Fassungslos riss ich meine Augen auf, als ich ein Stöhnen hörte das mir mehr als bekannt vor kam.

Ich schlich etwas weiter vor und traute meinen Augen nicht. Déjà-Vu. Am Tisch kniete Sophia und gab Dario einen Blowjob. Ich war so enttäuscht das ich unfähig war etwas zu sagen. Ich hatte mich in Dario verliebt, was ich jetzt bitter zu spüren bekam. Als er sie dann auch noch packte und sie mit ihrem Bauch vorran auf den Tisch drückte, dachte ich wirklich das ich hier gerade verarscht werden würde. Ohne zu zögern riss er ihr die Arbeitskleidung nach oben und drang immer wieder mit harten stößen in sie. Ich konnte nicht anders als dabei zusehen. Ihr stöhnen halte durch den ganzen Raum. Ich musste fast würgen bei den quitschenden Geräuschen, die sie unter stöhnen verstand. Ich bewunderte das der Tisch bei den harten Bewegungen standhielt. Eises Kälte stieg in mir auf. Das würde Dario bitter bereuen.

Nie wieder würde ich ihm vertrauen. Ich wusste von Anfang an das es falsch war. Hiermit hatte ich jetzt den endgültigen Beweis bekommen. Mit einem lauten Stöhnen ergoss er sich in ihr und wie ich feststellte, trug er nicht mal ein Kondom. Wie lange lief das jetzt schon? Hatte er das auch gemacht, während ich entführt worden war?

Ohne sich umzudrehen ging er aus dem Raum, wobei Sophia versuchte ihm am Arm zu halten. Er beachtete das nicht und ging einfach weg. Genervt rückte sie ihr Kleid zurecht und ging nach kurzer Zeit ebenfalls aus dem Raum. Ich hingegen ließ mich am Regal runterleiten und find hemmungslos an zu weinen. Ich musste hier weg kommen, aber mir war klar das er mich nicht gehen ließ. Aber vielleicht ließ er mich gehen, wenn ich etwas tat was er nicht verzeihen konnte. So wie ich ihn einschätze war das einzige was seine Ehre ankratzen würde, wenn ich ganau das gleiche machen würde.

Ich wischte mir die letzte Träne ab und hatte bereits einen Plan geschmiedet. Ich bräuchte nur Hilfe von den Mädels.

FEAR - Dario Mendoza II MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt