Kapitel 9

5.1K 138 0
                                    


Mit rasenden Herz stand ich vor dem Mann der mein Leben zerstört und Noahs Leben beendet hatte. Sein Geischt war ein wenig eingefallen und seine blasse Haut, zeigte wie sehr sein Körper nachließ. Dario hatte recht, er war in keiner guten Verfassung. Ich sah zu ihm, während sein Kopf einfach runter hing.  Bemerkte er uns überhaupt? Ich wusste es nicht. Tatsächlich spürte ich nichts, als ich ihn da sitzen sah. Einwenig Angst hatte ich bis eben, dasd ich Mitleid empfinden würde, doch das tat ich nicht. Ein leichter Schweißfilm glitzerte auf seiner Stirn, wobei es nicht warm war. Es war kalt und das sagte mir, dass er entweder Angst oder Fieber hatte. Ich setzte mich auf den freien Stuhl gegenüber und schlug meine Beine übereinander.

"Wie heißt du?" Fragte ich, doch ich erhielt keine Antwort. Mein Blick glitt zu Dario, dem ich einmal zu nickte. Er ging zu ihm und griff brutal in seine Haare. "Antworte wenn du was gefragt wirst!" Brüllte er ihn mit kalter Stimme an. Die Augen des Mannes schossen zunächst zu ihm und kurz darauf zu mir. Daio hielt immer noch seine Haare als ich eine antwort bekam. "Mark." Krächzte er mit seinem trockenen Hals. Dario ließ schwungvoll seine Hand aus seinem Haar und der Kopf von Mark schleuderte nach vorne. Es dauerte bis er den Kopf anheben konnte, aber ich wartete. "Weißt du wer ich bin?" Mit erhobenen Augenbrauen betrachtete er mich. "Ja."

Das Lächeln was er mir zeigte, bereitete mir Übelkeit. Allein deswegen wollte ich mich Stunden lang unter der dusche schrubben. "Mir ist klar warum du Noah getötet hast. Das werde gar nicht fragen." Kurz schluckte ich bei der erinnerung an seinen zerschundenen Körper. "Wurde dir jemals ein Mensch durch diese Art genommen?" Er schüttelte seinen Kopf. Umso länger ich ihm in seine Augen sah, umso deutlicher erkannte ich den trüben Schimmer. Er würde bald sterben.

Ich war mir sicher, er spürte das ich entscheiden würde, was mit ihm geschah. Er rechnete das sein Ende durch mich gnädiger war, als eins das Dario wählte. Vermutlich wäre das auch so. "Hast du über deine Sachen in Ruhe nachdenken können, im vergangenen Jahr?" Seine Augen wurden groß. "Erst ein Jahr?" Fragte er mit einem leichten zittern in der Stimme. "Na na na das ist keine Antwort auf meine Frage."

Er musste das Zeitgefühl verloren haben, denn so schockiert wie er war, zeigte mir das er dachte er war schon viel länger hier. Jeder der so lange im Dunkeln eingesperrt ist, weiß wohl nicht wieviel Zeit vergangen ist. "Antworte lieber, ich entscheide gleich wie es mit dir ausgeht." Mit seinem trostlosen Blick sah er abwechselnd zu mir und Dario. "Ich hatte genug Zeit über alles nachzudenken." Gab er leise von sich. Ein lächeln zierte meine Lippen. "Denkst du immer noch, du hättest das richtige getan?" Eifrig schüttelte er den Kopf, aber wich meinem Blick aus. Er log und hoffte so ein besseres Ende finden zu können.

Noch einen Augenblick ließ ich meine Augen auf ihm ruhen. Er war ein Monster und hatte verdient was jetzt kam. "Weißt du, du hast die Liebe meines Lebens genommen und wenn du dachtest, ich wäre gnädig, hast du dich getäuscht." Die Angst in seinen Augen wurde unbeschreiblich. Mein Mundwinkel zuckte, während er alles von mir auf sog. "Du hast keinen schnellen Tod verdient. Du wirst wieder aufgepäppelt, damit du nicht weiter kurz vorm abkratzen stehst und dann wirst du Jahr um Jahr hier verrotten. Jedes Mal, wenn es dir schlechter geht, kommt ein Arzt und wird sehen, dass du überlebst. Wenn einer der Männer Wut hat, wird er sie an dir herauslassen. Wir beide werden uns in genau einem Jahr wieder sehen und das Jahr darauf und das darauf... Viel Spaß beim Reflektieren von deinem Verhalten Mark."

Entschlossen stand ich auf und sah zu ihm, während er bettelte. "Bitte tu das nicht." Ich legte meinen Kopf schief und sah zu Dario. "Von mir aus kette ihn fest, ich will nicht das er sich umbringen kann. Er lebt, bis das Alter ihn holt." Ich drehte mich und verließ den Raum, doch die schreie und sein Flehen hörte ich bis ich die Tür zum Keller hinter mir schloss.

Ich stand einfach nur da und lehnte mich an die Wand an. Ich sah wie Salvador und Sergio mit den Ärzten um die Ecke kamen, die sich auch um mich gekümmert hatten. "Hallo." Sagten sie im Einklang und gingen die Treppe hinunter. Scheinbar kannten sie den Weg, denn sie gingen ohne zu zögern alleine zu ihrem neuen Patienten. Sergio blieb vor mir stehen. "Das ist sogar ein Ende, das mir im Traum nicht eingefallen wäre." Schmunzelte er. Er legte seine warme Hand auf meine Schulter und drückte mit dieser leicht zu. Meine Augen glitten zu ihm, er dachte mir ginge es nicht gut. Doch auf meine Lippen legte sich ein ehrliches Lächeln. Ich war glücklich und spürte zum ersten Mal seit langen keine Last mehr.

Als sie erkannten, dass es mir gut ging, entspannten sich beide. "Ich denke, du passt sehr gut in diese Familie Luna." Ertönte die gut gelaunte Stimme von Salvador, was mich nicken ließ. "Ich werde jetzt duschen gehen." Erklärte ich beiden und ging damit hoch.

Als ich unter der warmen Dusche stand, dachte ich über meine Zukunft nach. Meine Vergangenheit war damit abgeschlossen und ich sollte lernen nach vorne zu sehen. Ich hatte Dario an meiner Seite und eine neue Familie. Ich sollte mir überlegen, wie ich mir ein Leben hier aufbauen möchte. Mir war bewusst, dass ich Dario heiraten würde, da ich mich für ihn entschieden hatte. Ich wollte aber auch noch paar andere Sachen. Ich wollte arbeiten. Fest entschlossen ging ich aus der Dusche und machte mich bereit, Dario aufzuklären.

FEAR - Dario Mendoza II MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt