Luna
Ich hoffte, ich hatte nicht eine voreilige Entscheidung getroffen, aber durch Dario fühlte ich mich lebendig. Mit neu gewonnenen Mut schlich ich mich aus dem Bett und betrachtete ihn während er schlief. Er sah dann immer aus, als gäbe es keine Last, die ihn beschäftigte. Seine Gesichtszüge waren sanft und entspannt. Als ich auf den Wecker war, entschloss ich mich dazu schon mal zu duschen und dann frühstücken zu gehen.
Das warme Wasser ran meinen Körper hinunter und entspannte meine Muskeln. Jedes Mal wenn ich mich einschäumte, sah ich die große Narbe auf meinem Arm und meinem Bauch. Etwas, das mir bis heute eine Gänsehaut einjagt. Die unendlichen Schmerzen die ich gespürt hatte bei jeden einzelnen Schnitt. Gerade als ich mein Haar auswusch, spürte ich die Wärme von Darios Körper. Langsam drehte ich meinen Kopf zu ihm, während er seine Hände über meine Taille zog. "Morgen mi hermosa." Raunte er an mein Ohr. "Morgen." Erwiderte ich leise.
Mit einer schnellen Bewegung drehte er mich zu sich und verteilte feine Küsse auf meinem Dekolleté. Mein Atem beschleunigte sich, als seine Hand zu meiner Mitte glitt. Langsam drangen seine Finger in mich, was mir ein Stöhnen entlockte. "Mi corazón es tuyo para siempre." Sagte er mit dunkler Stimme, bevor er mich hochhob und sein Glied in mich drang.
Ich ging mit leicht geröteten Wangen zum Frühstückstisch, wo ich ziemlich komisch angeschaut wurde. "Morgen." Sagte ich in die Runde und setzte mich auf meinen alten Platz. Als Antwort bekam ich ein Lachen von Sergio. Verwirrt schaute ich zu ihm rüber. "Was?" "Nichts, Nichts." genervt fixierte ich ihn. "Raus mit der Sprache." Fauchte ich ihn an. Er hob die Hände hoch. "Ich schätze, du gehörst wieder offiziell zu Dario." Ich verstand nicht, was daran witzig sein sollte. Ich sah ihn mit einem fragenden Blick an, als Dario sich neben mich setzte. "Na ja, man konnte euch die ganze Nacht hören. Besonders dich Luna."
Erschrocken und beschämt schaute ich zu Dario, der nur dumm grinste. Na super. So fängt man doch gerne den Tag an. Ich nahm mir einige Sachen zum Essen und stopfte mich beinahe komplett voll. Ich hatte extremen Hunger durch die vergangene Nacht. Viel Schlaf hatte ich nicht bekommen.
Meine Gedanken glitten ein wenig ab. Es ist über ein Jahr vergangen, seit dem ich gegangen war. Am Ende schien alles geklärt zu sein. Die Frage, die ich mir aber immer wieder stellte, war, was ist mit dem Täter von Noah passiert. Ich sollte es einfach fragen. Also unterbrach ich alle am Tisch. "Ich habe eine Frage." Sie blickten alle zu mir. "Was ist mit dem Typen passiert, der Noah ermordet hatte?"
Sie wechselten Blicke miteinander, die ich nicht deuten konnte. Dario griff nach meiner Hand und sah einen kurzen Augenblick auf den Ring, den ich von ihm bekommen hatte. "Er ist unten in den Kellern." Langsam blickte ich hoch in seine Augen und schluckte stark. Er lebte immer noch. "Warum?" Fragte ich leise. Er legte den Kopf schief. "Weil du ihn sehen wolltest. Ich hatte immer die Hoffnung, dass du nochmal zurückkehrst."
Mein Kopf war am Rattern. Dass der Typ sich nach der ganzen Zeit alleine da unten im Keller sich nicht das Leben genommen hatte, war ein Wunder. Ich war mir auch sicher, dass er nicht gut behandelt wurde. "Ich will ihn sehen, damit ich abschließen kann." Er umgriff etwas fester meine Hand. "In Ordnung mi ángel." Meine Gedanken ließen mich den restlichen Tag nicht mehr zur Ruhe kommen.
Entschlossen ging ich Abends zu Dario ins Büro. Genau genommen riss ich die Tür auf, während er am Telefonieren war. Er drehte sich zu mir und hob seine Augenbrauen, aber telefonierte weiter. Mit langsamen Schritten ging ich um seinen Schreibtisch und schob unsanft einige Unterlagen beiseite. Mit einer fließenden Bewegung setzte ich mich genau vor ihm auf den Tisch und spreizte ein wenig meine Beine. Ich sah deutlich, wie sich sein Atem beschleunigte und die Gier in seinen Augen sichtbar wurde.
Nur nach wenigen Sekunden beendete er das Telefonat. "Dios du machst mich Verrückt." Sprach er mit rauer Stimme. "Ich weiß." Erwiderte ich zuckersüß. Er zog mich etwas näher zu sich, doch bevor er meine Beine weiter auseinander drücken konnte, stoppte ich ihn. "Ich will es erledigen und dann mich die ganze Nacht von dir ficken lassen."
Er beobachtete mich einen Augenblick bevor aufstand und mich vom Tisch hob. "Okay." Er zog mich zügig aus seinem Büro und steuerte mit mir in den Bereich, in dem ich noch nie war. Die Treppen, die nach unten führten, spiegelte sich nicht mal ansatzweise wider, wie es im Keller aussah. Es war kalt und nass. Es gab kaum Licht und ein beißender Geruch stieg mir in die Nase. Es war deutlich, dass hier öfter Menschen festgehalten wurden. Sehen konnte ich mehrere Räume, die aktuell offen standen. Jede Tür hatte ein kleines Gitter, durch das Licht fallen konnte.
Ich wusste nicht, ob ich es mir einbildete oder ob ich hinter manchen Türen wirklich Stimmen, die schmerzhaft stöhnten, waren. Er schob mich in einen seitlichen Raum. "Du wartetest hier, bis ich dich hole." Ich nickte und sah mich etwas um. "Luna, ich meine es ernst. Du kommst hier nicht raus. Damit ging er und schloss die Türe hinter sich. Kurz dachte ich war eine Schicksalswendung es wäre, wenn ich jetzt für immer eingesperrt bleiben würde. Schnell verwarf ich den absurden Gedanken und wartete nur wenige Minuten, bis die Tür wieder aufschwang.
"Du kannst mitkommen." Erklärte er ruhig. Ich ging hinter ihm her und schaute auf die Türe, auf welche wir zusteuerten. Sein Gesichtsausdruck wurde kalt und mir war klar, dass andere ihm normalerweise so entgegentraten. Er war niemand, den man als Feind haben wollte, wurde mir nochmals erschreckend bewusst. "Er ist in keiner guten Verfassung, da er langsam verrückt wird." Damit schlug er mit einem lauten Knall die Türe auf.
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FEAR - Dario Mendoza II Mafia
RomanceBand 1+2 enthalten. „ Ich wollte dich nicht erschrecken, aber danke dass ich bei dir schlafen konnte. Scheinbar war ich ziemlich betrunken." entschuldige ich mich. In ihren Augen sammeln sich Tränen, als sie mit erstickter Stimme flüstert „ Wir sind...