"Wo seid ihr?" Er brüllte etwas auf Spanisch und kurz darauf hörte ich mehrere Stimmen. "Ich weiß nicht genau." Erwiderte sie. "Auf der südlichen Straße zum Anwesen." Stöhnte ich schmerzverzehrt auf. Ich konnte nicht mehr lange. "Luna? Geht es dir gut?" Man konnte deutlich hören, in welcher Sorge er war. Nur mir kam keine Antwort mehr über die Lippen. Sarah schluchtze und drückte weiterhin brav auf die Wunde des Wachmanns. Mit den letzten Kräften überprüfte ich den Puls der zwar schwach, aber stabil war."Hey?"Brüllte Dario, doch keiner von uns antwortete. Wir sahen uns in die Augen und langsam ließ ich mich am Wagen hinab gleiten. "Luna du beibst jetzt bei mir." Fauchte Sarah mich an. Ich nickte und sah ihr in die Augen. Die Blutung wurde bereits schwacher, aber da das Adrenalin mich verließ, verließ mich auch meine Energie. Ich hörte im Telefon inzwischen die aufgebrachten Stimmen von Silvio, Leo und Sergio und Salvador.
"Wir kommen jetzt. Haltet einfach durch." Erklärte Dario, während wir den Motorgeräuschen lauschten. Ich ließ das Handy auf den Asphlat fallen und versuchte mich zu beruhigen. "Sarah drück weiter drauf. Ich will nicht das er stirbt." Sagte ich leise. Halt du lieber die Klappe und schau das du überlebst." Meckerte sie, wobei ich lachte. Mir fiel ein, dass ich einen der Männer nur irgendwo der Brust getroffen hatte und er vielleicht noch lebte. "Sarah, ich gehe schauen ob der eine noch lebt. Du machst nichts weiter als auf die Wunde drücken." Flüsterte ich, da ich kaum noch Kraft hatte richtig zu sprechen. "Dios was hat Luna da gesagt?" Fragte Dario aufgebracht.
Mein Interesse lag aber gerade wo anders, genauso wie bei Sarah. Vorsichtig zog ich mich am Wagen hoch und lief langsam los. Als ich ihn sah, fiel ich beinahe hin, doch ich konnte mich gerade noch fangen. "Hey Arschloch." Fauchte ich ihn an und schlug ihn mit der flachen Hand ins Gesicht. Langsam flatterten seine Augen auf und er sah zu mir auf. "Wer hat dich geschickt." Fragte ich ich kraftllos.
"Warum sollte ich jetzt noch was sagen?" Ertönte seine Stimme. "Du hast nichts mehr zu verlieren." Erwiderte ich leise. Es schien als würde er es sich kurz überlegen, doch dann sprach er. "Wir wurden darauf angesetzt dich zu entführen." "Warum?" Fragte ich nahe an seinem Gesicht wieder. "Dario hat wegen einer Frau Daten geklaut, von unserer Gang. Genau genommen ein Stick. Wir wollen ihn wieder." Erklärte er. Ich blickte in sein Gesicht und versuchte zu verarbeiten was er gesagt hatte. "Wegen mir?" Er schüttelte den Kopf. " Nein, sie hie-" Mehr bekam ich nicht. Seine Augen starrten starr in den Himmel.
Er hatte mir zumindest die Wahrheit gesagt, weswegen ich entschloss seine Augen zu schließen. Doch ich hatte keine Kraft mehr und lehnte ich an eine Baum der nahe an mir stand. "Danke Arschloch." Sagte ich zu ihm und schloss meine Augen. Es dauerte nur gefühlte Sekunden, bis ich Motogeräusche hörte und dann Stimmen, die mir sehr bekannt waren. Entschlossen öffnete ich meine Augen und hatte das Gefühl neue Energie würde meinen Körper durchströmen.
"Luna?" Brüllte Dario. "Hier." Rief ich und nur kurz darauf kniete er vor mir. Sofort umgriff er mich, um mich zum Auto zu tragen. "Was ist hier passiert?" Sagte er leise und trug mich zum Auto. Meine Augen trafen seinen Blick. "Von wem hast du einen Stick mit Daten geklaut, wegen einer anderen Frau?" Fragte meine schwache Stimme. Er sah mich mit großen Augen an und trug mich auf die Rücksitzbank.
Sofort fuhren wir los und er schaute sich meine Wunde an. "Das ist ein glatter Durchschuss." Murmelte er und drückte feste auf die Wunde. Die Schmerzen waren dauerhaft so präsent, dass ich es beinahe nicht merkte. "Wer war sie?" Fragte ich ihn. Seine Augen glitten kurz zu meinen, bevor er wieder auf meine Schusswunde sah. Ich konnte mir beinahe denken wegen wem er den Stick geklaut hat. "Was war auf dem Stick und warum hast du den geklaut? Was hast du dir davon versprochen?" Fragte ich ihn.
Ich wusste das er darauf nicht antworten wollte, aber ich würde nicht locker lassen. "Sag es, verdammt noch mal. Ich habe wohl ein recht zu wissen, warum ich angeschossen wurde." Schrie ich ihn an. Mein Herz fing an zu rasen vor Wut. Ich sah wie er tief einatmete. "Es war wegen Meava. Auf dem Stick war eine Liste mit Namen und noch einigen anderen Sachen." Ich beobachtete jeder seiner Bewegungen. Er sagte die Wahrheit. "Warum musstest du ihn klauen?" Fragte ich, damit ich endlich mehr wusste.
"Meava hatte Schulden bei ihnen. Es waren sehr hohe Schulden, sie wollten aber nicht mehr das Geld. Wäre es nur noch das Geld gewesen, hätte ich sie bezahlt. Sie hatte es so lange herrausgezögert und dann noch etwas von ihnen gestohlen, das sie ihren Tod wollten und immer noch wollen. Es gibt aber viele Leute, weswegen sie nicht wissen wer alles noch auf der Abschussliste ist. Sie hatten alles auf einem Stick, der zwar gut bewacht war, aber nicht gut genug. Also habe ich ihn geholt und sie wollen ihn zurück, da sie sich nach wie vor die Leute darauf holen wollen. Davon abgesehen sind da Daten drauf, die die Gang lieber für sich behalten will."
Das war eine ehrliche Antwort. Er sagte mir die Wahrheit, hatte aber Angst vor meiner Reaktion, da es um Meava ging. Es wäre lächerlich nach all der Zeit mich aufzuregen, dass er das für eine andere Frau getan hatte. Er hatte mit ihr abgeschlossen und er hatte auch ein Leben vor mir, genauso wie ich. Er konnte schlecht den Stick einfach hzurück geben. Wäre ich komplett selbstsüchtig, würde ich sagen das er ihn einfach zurück geben soll. Doch da sind sicher viele unschuldige Menschen drauf, die es nicht verdient haben zu sterben.
Vorsichtig umgriff ich seine Hand, was ihn zu mir sehen ließ. Seine strahlenden Augen funkelten mich an, doch Reue spiegelte sich wieder. Reue, das ich gefährdet wurde, wegen seiner vergangenheit. "Wir finden eine Lösung." Sagte ich zu ihm. Er sah überrascht aus, da er sicher eine andere Reaktion erwartet hatte. Doch dann beugte er sich zu mir und gab mir einen Kuss auf die Strin. "Wir schauen erstmal das du verarztet wirst."
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FEAR - Dario Mendoza II Mafia
RomanceBand 1+2 enthalten. „ Ich wollte dich nicht erschrecken, aber danke dass ich bei dir schlafen konnte. Scheinbar war ich ziemlich betrunken." entschuldige ich mich. In ihren Augen sammeln sich Tränen, als sie mit erstickter Stimme flüstert „ Wir sind...