Kapitel 22

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Dario hatte das Gespräch letztendlich unterbrochen, da er wütend aufgestanden war. Das letzte was ich mitbekommen hatte, war das man überlegen sollte das ich es versuche, aber zu viel Risiko bestand das es schief ging. Genervt hatte ich ebenfalls den Tisch verlassen, aber war nicht Dario hinterher, da er schließlich an mir gezweifelt hatte. Ich war mit Nora auf die Hollywood Schaukel gegangen und zusammen schauten wir uns den immer weiter wandernden Mond an. Lange herrschte Stille zwischen uns bevor sie zu sprechen begann. "Denkst du diese Situation wird sich noch beruhigen?"

Ich zuckte mit meinen Schultern, denn ich wusste es wirklich nicht. Langsam schaukelte ich uns an und ließ mich nach hinten fallen. Im Augenwinkel sah ich den Wachmann der versuchte unauffällig seinen Job zu machen. Doch ich konnte deutlich hören wie ein Ast unter seinem Fuß knackte und er schnell wieder zurück an die Mauer wich. Genervt schüttelte ich den Kopf. So konnte es doch nicht weiter gehen.

"Wenn sie mich mal darauf schauen lassen würden, könnte ich ihnen wenigstens sagen ob ich es kann." Sie stöhnte leise auf, da sie genau so genervt war. "Ich versuch mal mit Sergio zu reden. Langsam gehe ich hier ein." Ich sah rüber zu ihr und betrachtete ihr Profil. Vor über einem Jahr hatte uns das Schicksal auf den selben Weg geführt. Was sie wohl jetzt gemacht hätte, wenn sie nie hier gelandet wäre? Und fragte sie sich das manchmal selber? "Wir sollten aber schauen das wir mal hier raus kommen. Ich kann langsam nicht mehr in der Bude hocken."

"Und wie stellst du dir das vor? Sie werden uns kaum gehen lassen." Sagte ich lachend zu ihr und schüttelte meinen Kopf. Es war unmöglich, das sie uns gehen lassen würden. Selbst wenn wir einfach ohne fragen gehen würden, würden sie uns nach wenigen Minuten bekommen. Die Sicherheit war im moment zu stark auf Platz Eins ihres Willens. "Dann sollen die eben mit und dann hängen wir sie ab." Das war das erste mal das ich wirklich überrascht war, über eine Aussage von Nora. "Wann bist du eigentlich so geworden?" Fragte ich sie.

"Wie geworden?" Schmunzelte sie vor sich hin. "Naja... so dreist und hinterhältig." Erklärte ich ihr und konnte nicht verhindern auch zu schmunzeln. Die Zeit hier hatte sie verändert. Es war aber keine Negative Veränderung. Sie war eine starke Frau geworden, mit einem eigenen Willen, den sie durchzusetzen wusste. Damals war sie noch ein stilles Mäuschen, doch davon war nichts mehr zu erkennen. Sergio konnte sich definitiv noch auf was gefasst machen mit ihr. "Was grinst du so?" Fragte sie mich. Ich zog meine Augenbrauen hoch. "Ich denke das Sergio noch wirklich mit dir zu kämpfen haben wird. Langsam zeigst du endlich das du einen eigenen Kopf hast."

Ihr Lächeln ging bis über beide Ohren. " Das ist auch mein Plan." "Wie hast du dir denn vorgestellt das wir sie abhängen?" Fragte ich neugierig. Es schien so als hätte sie bereits einen Plan. "Sergio redet ganze zeit von einer Uhr die er haben möchte. Dieses Modell gibt es bei einem Händler in der Nähe der Stadt. Wir könnten beiläufig sagen, das der Händler in der Nähe ist. Dann würden sie vielleicht gehen und uns mit Wachleuten zurück lassen. Das ist dann unsere Chance abzuhauen." Das war ein sehr grober Plan, weswegen ich sie skeptisch ansah. "Das kann auch gehörig schief gehen." Erwiderte ich.

"Ja schon, aber es könnte auch klappen. Man könnte durch die Hintertür raus. Wir dürften das nur nicht mit mehr Leuten machen. Wenn wir aufstehen und zu 6 raus gehen, ist es zu auffällig. "Da hatte sie recht, also würde das so ne Aktion zwischen uns werden, doch das würde auch bedeuten das wir ordentlich Ärger bekommen würden.

"Ich denke wir sollten das lieber erst machen wenn sich die sache was gelegt hat." Äußerte ich zögernd. "Ich halte es hier aber langsam nicht mehr aus. Alle blasen hier trübsal, aber davon wird die Situation ja auch nicht besser." Fluchte sie. Meine Augen wanderten zum Grünen Gras unter meinen Füßen. Mein Problem war viel eher das ich Dario helfen wollte aber er keine Hilfe von mir wollte. Ein innerer Druck baute sich in mir auf. Da wusste ich das es eine gute Idee ist mich abzulenken. Was würde mehr helfen als ein wenig Alokohl.

"Weißt du was? Wir sollten wieder was trinken, sonst drehe ich hier echt durch. Vielleicht machen wir einen Abend im Wellness Bereich und trinken da einige Cocktails. Wohlgemerkt ohne diese Idioten." Nora atmete tief ein und blickte gen Himmel. "Ich denke damit muss ich mich vorerst zufrieden geben."

Dario

Dass das alles kompliziert war, musste ich Luna wohl nicht erklären. Ich brach nie mein Wort. Das hieß das ich Meava nicht verraten konnte, indem ich den Stick einfach zurück gab. Wenn wir aber die Daten löschen wollten und es schief ging, hätten wir einen Krieg an der Backe. Das konnte ich auch nicht gebrauchen. Innerlich brachte es mich komplett aus dem Konzept, das ich mal keine Lösung fand. Ich meinte es nicht böse, das ich nicht dafür war, das Luna versuchte die Daten zu löschen. Doch man sollte nicht vergessen, das sie einen Fehler gemacht hatte, als sie sich bei der anderen Mafia eingehackt hatte.

Es war einfach eine zu große Gefahr für uns alle. Ich wusste nicht was die richtige Entscheidung war. Die Gefahr auf einen Krieg, oder der sichere Tod für Meava. Kurz schloss ich meine Augen und spürte kurz darauf die Hand von Leo auf meiner Schulter. "Hermano, wir finden einen Weg." Er wusste was mich belastete, doch ich war Schuld an der Situation. Alle mussten darunter leiden, doch ich konnte die Vergangenheit nicht mehr ändern. "Ich wünschte ich hätte niemals so gehandelt." Sagte ich leise. "Du hast Meava damals geliebt. Du würdest genauso handeln bei Luna. Ich würde es genauso für Sarah."

Ja das würde er, dennoch hat er es nicht getan. Irgendwie musste ich eine Entscheidung treffen. "Denkst du Meava würde Untertauchen wenn ich ihr alles erkläre?" Kurz schauten seine Augen zu meinen. "No. Ich denke dafür ist sie zu eigen. Es gab genug Gründe das du dich von ihr getrennt hast und das ist einer." Sie war manchmal sehr selbstsüchtig und ihr war egal wer darunter leiden musste. Sie würde sicher einen Krieg vorziehen, als das sie das Land verlassen würde. "Ich muss eine Entscheidung treffen, doch keine wird die richtige sein, wenn es falsch läuft."

"Ich weiß, aber egal was kommt, wir stehen hinter dir." Das musste er gar nicht sagen, das wusste ich auch so. Ich griff mit der Hand nach meiner Zigarette und zündete sie mir an. "Wie würdest du es machen?" Fragte ich ihn, nachdem ich daran gezogen hatte. "Ich denke ich würde Luna wenigstens mal schauen lassen ob sie es kann und auch Ivan dazu holen. Wenn sie sich einig sind, würde ich das Risiko eingehen. Wenn sie es nicht können... Naja dann würde ich Meava sagen sie sollte das weite suchen und ihr 2 Wochen geben. Wenn sie dann noch hier ist, ist sie selber Schuld." Es war Kalt, doch er hatte recht.

Ich war zu tief in der Sache drinnen was meine Gefühle betraf, daher konnte ich keine klare Entscheidungen treffen. "Du hast recht." Gab ich nach einer Weile zu. Ich atmete tief durch und wusste das ich es genau so machen sollte.

FEAR - Dario Mendoza II MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt