Heard you Crying (Chapter 37)

542 24 43
                                    

6 Stunden. Seit guten sechs Stunden sind wir nun in Vancouver.

Nachdem unser Flug um 20 nach 3 Uhr Nachmittags gelandet war und wir auch die 20 minütige Autofahrt hinter uns gelassen haben, konnten wir schließlich in unserem Hotel einchecken.

Der erste Einblick war schon atemberaubend. Doch noch schöner war der zweite Eindruck, welcher sich innen ausbreitete.

Das ganze Hotel ist recht modern dekoriert und wir haben sogar alle Zimmer mit Balkons.

Auf diesem stehe ich gerade, eingekuschelt in meinem dicken Hoodie und Blicke in die Ferne. Auf den Horizont.

Ja richtig verstanden. Den Horizont. Das Hotel liegt nicht mal 10 Minuten Fußweg vom Strand entfernt und von dem Balkon aus kann ich ohne Probleme auf den Ozean schauen.

Meine Gedanken schweifen weg von all dem hier und landen bei meiner Familie in Deutschland. Da nun 8 Stunden zwischen uns liegen und nicht mehr nur 7, wie es noch in Denver der Fall war. Gibt es nun noch weniger Zeit, in der ich mit Ihnen Telefonieren kann.

Zwar hatte ich noch nie Heimweh und habe es momentan auch nicht, allerdings spüre ich schon, dass ich nun schon seit fast 9 Wochen von ihnen getrennt bin. Auch wenn sich die Zeit nicht so lang anfühlt, verwende ich immer mehr Gedanken an meine Familie in Berlin. Ohne es wirklich zu merken kullern mir ein paar Tränen die Wangen herunter.

Einfach wieder meine kleine Schwester in meinen Armen zu spüren, mit ihr über Simon reden zu können, denn bei ihr weiß ich, dass sie mich zu hundert Prozent unterstützt. Einfach mal alles verarbeiten können, was ich erlebt habe. Egal ob mit dem ganzen Cast, mit Nilas, Simon und auch mit Thomas.

Auch wenn Mína und ich uns das ein oder andere Mal streiten ist sie meine Schwester und zugleich beste Freundin auf der Welt. Ich brauche sie und sie braucht mich. Das hoffe ich zumindest.

„Alles in Ordnung, y/n?", reißt mich eine Stimme aus den Gedanken. Erst jetzt bemerke ich, dass mir beim weiteren Nachdenken noch mehr Tränen über die Wangen gekullert sind, welche ich daraufhin schnell wegwische und zu dem Balkon neben meinem schaue.

Im Licht des Sonnenuntergangs steht er dort und schaut zu mir. Ein Lächeln liegt auf seinen Lippen, doch in seinen Augen erkenne ich etwas anderes. Sorge. „Ja alles in Ordnung Thomas. Habe nur an meine Familie gedacht.", erkläre ich mich schnell.
Thomas nickt verständlich und schaut dann zum Sonnenuntergang. Seine Arme lehnt er an dem Geländer. „Du vermisst sie sehr oder?" kurz zucke ich mit den Schultern. „Noch nie war ich so lange und mit so einer großen Distanz von ihnen getrennt. Ist einfach etwas ungewohnt."

In seiner Hand hält er ein Glas, aus dem er ab und zu einen Schluck trinkt. „Keine Sorge. Du siehst sie bald wieder. Zwei Wochen noch und schon hast du sie wieder im Arm.".

Kurz schließe ich meine Augen um ein paar Tränen aufzuhalten, vergeblich. Thomas bemerkt es anscheinend sofort. „Soll ich rüber kommen? Wir können noch etwas reden. Das lenkt dich vielleicht etwas ab.". Ein kurzes Lächeln legt sich auf meine Lippen. „Danke, aber ich glaube ich gehe lieber mal ins Bett. Habe gestern nicht viel Schlaf bekommen und muss bis morgen immerhin fit sein.", bedanke ich mich.

Er nimmt noch einen weiteren Schluck von seinem Getränk. „Okay. Gute Nacht, Kleine." - „Gute Nacht Thomas.". Sofort ging ich vom Balkon herunter und schloss die Tür hinter mir, doch stellte sie dann auf Kipp. Ja wieder richtig, auf Kipp. Sowohl in Denver, als auch in Chihuahua ging dies nicht doch hier anscheinend schon. Als ich das beim ersten Mal herausgefunden hatte war ich etwas überrascht. Ist das nicht irgendwie ein deutsches Ding?

Wenige Minuten später liege ich im Bett, kuschel mich unter die Decke und schlafe friedlich ein.

Mit einem ruck wache ich schweißgebadet auf und sofort liegen mir die Tränen in den Augen. Ohne es zu wollen fange ich an zu schluchzen. Vor schreck liegt meine Hand auf meinem Mund. In der Hoffnung, dass keiner mein viel zu lautes Schluchzen gehört hat. Weitere Schluchzer folgen, als ich über das was gerade geschehen war nachdenke.

More than best friends? (Thomas Brodie-Sangster x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt