27 | Mo Chridhe

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Kurzfassung der Triggerszene im letzten Kapitel:
Rowle hat Minerva mit dem Cruciatus-Fluch gefoltert, woraufhin Elphinstone zusehends emotionaler reagierte und sowohl Rowle beleidigte, als auch Minerva helfen wollte, es aber nicht konnte. Schlussendlich überwältigte der Fluch Minerva und sie wurde ohnmächtig.

 Schlussendlich überwältigte der Fluch Minerva und sie wurde ohnmächtig

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Wachsendes Grün. Verdunstende Regentropfen. Zaghafte Sonnenstrahlen. Minerva roch feuchtes Gras; hörte Wasser von Blättern perlen. Da stand ein Fenster neben ihr offen. Sie musste nur den Kopf drehen und hinaussehen. Unter dem grauen Himmel erstreckte sich ein Garten, in dem alles querbeet wuchs – Springbohnen neben Hortensien, Sonnenblumen zwischen Alihotsi. Geborgenheit.

Etwas daran kam ihr schrecklich bekannt vor, aber ihr fiel nicht ein woher. Erinnerungen an dampfenden, pinken Zaubertrank und ... vor allem jemanden stiegen in ihr auf und verschwanden sogleich. Der Versuch, einen dieser Gedanken zu fassen, gestaltete sich so schwer wie Wasser mit den Händen zu schöpfen. Wieder und wieder entglitt ihr die Erkenntnis. Sie wollte nur in dem warmen Licht baden, die Geborgenheit genießen ... wenn da nicht dieses Ziepen an ihrem Bewusstsein wäre. Wie ein Ziehen an den Haaren, nur in ihrem Kopf.

Nach und nach vermischten sich andere Empfindungen mit dem Pflanzengeruch, angenehme wie unangenehme. Etwas Weiches an ihrer Wange. Der Geschmack von Eisen im Mund. Sanfte Wärme unter den Fingern. Kälte in den Beinen. Ihr Hinterkopf schien in Wolken gebettet und dennoch schmerzte jede Faser ihres Körpers bis in die Fingerspitzen hinein, schlimmer als nach einer Begegnung mit dem Quidditch-Torpfosten bei voller Besengeschwindigkeit. Ferne Schreie hallten durch ihre Erinnerung – ihre Schreie.

In der Dunkelheit ihres Bewusstseins traf Minerva der Gedanke an den Cruciatus-Fluch mit der Wucht eines wütenden Erumpents. Es wartete kein Garten voller Wärme und Geborgenheit in der Schwärze hinter ihren Lidern, sondern das Nichts riss an ihr, bereit, sie zu verschlingen ... Sie ertrug es nicht eine Sekunde länger, in der Zwischenwelt zu schweben. Entgegen der bleiernen Schwere zwang sie sich, die Augen ein Stück zu öffnen.

Was war da? Wo ... und wer? Der winzige Ausschnitt der Realität vor ihr war verschwommen, grau, bewegte sich kaum merklich ... Sie blinzelte. Einmal, zweimal. Ihr Blick traf auf dunklen Wollstoff.

»Minerva?«
Langsam wanderten ihre Augen den Umhang hinauf, bis sie ein helles Gesicht erkannte. Elphinstone. Anscheinend hielt er sie in den Armen, während ihr Oberkörper auf seinem Schoß ruhte. Das mussten seine Fingerspitzen sein, die in kleinen Kreisen über ihren Oberarm fuhren.
»Merlin sei Dank«, seufzte er. Seine Stimme kam ihr unter dem Dröhnen aus Pein unglaublich leise vor. »Bei den Gründern, ich hatte solche Angst, dass du nicht wieder aufwachst. Du warst bestimmt zwei Stunden ohne Bewusstsein.«

Sanfter Druck breitete sich auf ihrer Hand aus und sie stöhnte, als ein Schmerzblitz bis in ihre Schulter jagte. Rasch wollte Elphinstone die Finger fortziehen, doch sie hielt ihn trotz protestierender Muskeln fest.
Wie schon ihre Augen schienen auch Minervas Lippen mit einem Klebefluch versiegelt zu sein. Sie zwang sich, sie einen winzigen Spalt auseinanderzubringen. Bis auf ein Rinnsal Blut war ihr Mund staubtrocken, ihre Zunge ein pelziges Ungetüm darin.

Stichflamme | Minerva McGonagall ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt