Bevor Sandy nach einer schlaflosen Nacht in den Dünen mit seinem neuen Freund aufbrach, weckte er Georgios und bat ihn zu übersetzen. Es war ihm wichtig, dass Manos verstand, er würde wiederkommen und auch versuchen, ganz nach Griechenland zu ziehen. Manos ließ Georgios übersetzen, er würde mit seinen Freunden am Abend noch mal vorbeikommen. Dann schrieb er ihm seine Adresse und die Telefonnummer der Taverne in seinem Dorf auf. Georgios übertrug die Anschrift vorsichtshalber in lateinische Druckbuchstaben.
Beim Frühstück kündigte Spiros für den Nachmittag das Abschlussturnier an. Nach den Regeln gefragt, meinte er:
„Tut nichts, was Euer Gegner auch nicht tun soll."
Alle Jungen meldeten sich, was seinen Zeitplan über den Haufen warf. Spiros entschied:
„Also gut, heute Morgen laufen wir nur, danach finden die Vorrundenkämpfe statt."
Ab drei Uhr sollten dann die restlichen ausgetragen werden. Schnell wurde das Lager aufgeräumt, und alle rannten los.
An der Taverne setzte sich Nikos ab und telefonierte. Der Professor selbst erwartete seinen Anruf. Er erkundigte sich nach Xenia und sagte, seine Frau würde sie in Rafina abholen. Den Wagen für die Fahrt in den Norden sollten sie übermorgen um zehn mitsamt den Geheimpapieren in Jannis' Werkstatt bekommen. Dann würde ihnen auch die Adresse der Pension in Kastoria mitgeteilt, wo sie übernachten und ihren Kontaktmann, Papa Michael, treffen sollten.
Er fragte den Wirt, ob sie am Abend noch einmal zum Essen vorbeikommen dürften. Natürlich hatte er keine Einwände:
„Ihr könnt gerne noch ein paar Wochen bleiben."
Dann bestellte er bei dem Autoverleih in Marmaris für den nächsten Morgen den Ford. Stelios rief seinen Vater an und sagte, sie würden gegen vier Uhr in Rafina sein.
Später versammelten sich alle auf der Grasfläche bei den Zelten. Spiros bestimmte Sandy als seinen Erstrundengegner, alle anderen Paarungen wurden ausgelost. Tom und Martin hatten Glück: sie bekamen Jürgen und Manny als Gegner, Nikos musste gegen Alexander antreten, und der arme Dave hatte mit dem viel größeren Randy wohl die schwierigste Aufgabe.
Sandy und Spiros bestritten den Auftakt. Nikos und Tom erinnerten den Griechen augenzwinkernd, dass der Kampf für den Australier ein Denkzettel sein sollte, und das wurde er. Anstatt die Sache in 30 Sekunden zu beenden, nahm sich Spiros immer wieder zurück, und Sandy wurde nach allen Regeln der Kunst verprügelt. Glücklich, überlebt zu haben, gab er auf.
Dave verlängerte durch die unfairen Mittel, zu denen ihn Spiros auffordete, nur seine Leidenszeit gegen Randy. Martin zwang Manny nach einer Minute zur Aufgabe, während Nikos gegen Alexander lange brauchte. Ein Glückstreffer am Kinn bescherte ihm den Sieg. Tom hatte mit Jürgen große Mühe, weil der ohne Rücksicht auf Verluste boxte. Seine mangelnde Deckung wurde ihm am Ende zum Verhängnis.
Danach schafften es noch Georgios, der Stelios fast k.o. schlug, Michael, der Rudy niederrang, und der Jüngste, der 14-jährige Philipos in die nächste Runde. Der verhaute den älteren Lucas nach Strich und Faden. Philipos hatte einen Plan, einen mit mehreren Stufen. Die erste hatte schon mal geklappt.
In der Mittagszeit tobte die ganze Bande mit dem Ball ins Wasser, dann wurde es ruhiger. Die Musiker übten ein letztes neues Stück ein, „I heard it through the grapevine", ein weiterer Charthit des wunderbaren Marvin Gaye. Manche schlummerten ein Stündchen. Dave fuhr mit ein paar Mädchen im Schlauchboot die Küste hinunter, während Tom, Sandy, Nikos und Martin im Pinienwäldchen ihre bevorstehende Reise besprachen.
Sie sahen sich die Karte noch einmal an und beschlossen, in Lamia die Hauptstraße nach Thessaloniki zu verlassen und über Karditsa und Trikala zu fahren. Auch diese Route umging aber die gefährliche Wegstrecke nicht. Daher diskutierten sie auch ihre Bewaffnung. Nikos wollte Baseballschläger besorgen. Martin erinnerte sie an das Megafon. Vielleicht wirkte der Lärm ja tatsächlich. Nikos versprach, sich auch darum zu kümmern.
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Die richtigen Leute Band 2: Die Insel der Schreie
Novela JuvenilEin Jahr ist vergangen, seit Tom in Griechenland Menschen kennenlernte, die zugleich Opfer und Widerstandskämpfer der Militärdiktatur waren, seit er von der Geheimpolizei verhört und bedroht wurde, seit er neue Freunde fand und seit er Sophia ein Ve...