Die Brüder

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Ich genoss die Zeit mit meinen Lämmchen, während wir uns alle angeregt unterhielten und lachten, ohne das wir uns in blöde Grüppchen aufteilen. Die Musik war zwar laut, dennoch konnten wir uns an dieser Position im Haus, gut unterhalten. Mein Mädchen, hatte sich mit den Rücken an mich gelehnt während ihre Beine über die Armlehne des Sessels, überkreuzt dalagen. Das machte es mir zwar nicht leichter mit ihren Haaren zu spielen, doch genoss ich ihre Nähe zu sehr, als das ich mich je beschweren würde. Zumal ich dazu über gegangen war, mein Gesicht etwas in ihren Locken zu vergraben. Ich hauchte ganz zarte Küsse in ihr Haar, von welchen sie jedoch nichts bemerkte und schloss meine Augen während ich den Duft ihres Shampoos inhalierte.

Während der ganzen Zeit stand mein Körper unter Strom und mein Herz flatterte wie wild in meiner Brust. Ich wusste vorher nicht, wie gut sich das anfühlen würde und ich ließ mich einfach treiben, in diesen Gefühl der Glückseligkeit. Der Fakt, das ich high war, ließ mich mutiger werden und ich war froh, dass von Baji schon eine Weile keine Spur mehr war, den er hatte mich sicher mit Argusaugen beobachtet und ich wusste noch nicht wie er dazu stand, das ich seine Schwester liebte. Ob er etwas ahnte, wie die anderen? Doch eigentlich war Sue's Bruder dafür zu einfältig. Baji, war ehr der Typ der nur etwas verstand, wenn man es ihm gerade heraus sagte. Deshalb bezweifelte ich das er einen Verdacht hatte - doch auch ich hatte nicht bemerkt das die anderen eine Ahnung hatten oder es gar wussten. Bei Ken-chin hatte ich zwar die leise Vermutung, doch das die anderen beiden es wussten, damit hatte ich nicht gerechnet.

Meine Atmung war flach, als ich meinen Arm hob und mit meinen Fingern hauchzart ihren Arm entlang fuhr. Ihre Haut war so seidig, das ich ein kleines verträumtes Stöhnen nicht unterdrücken konnte. Noch nie war ich so froh darüber das die Jungs die Musik so laut aufdrehen, wie in diesen Moment der Schwäche.
Dabei bemerkte ich nicht, das mich Ken-chin, Takashi und Pah mit reiner Belustigung in ihren Augen, beobachteten. Auch bemerkte ich erst, das die Haustür geöffnet wurde und die Haitani Brüder das Gebäude betraten, als mein Lämmchen, mit einen Satz vom Sessel gesprungen war. Von dem plötzlichen Verlust ihrer Nähe, blickte ich auf und sah wie sie sich den beiden Brüdern, lachend in die Arme warf. Die beiden fingen sie freudig auf und beglückwünschten mein Mädchen. Augenblicklich rauschte meine gute Laune in den Keller und ich war mir sicher das ich die beiden Haitani's mit meinem Blick erdolchte.

Lachend zog mein Lämmchen, den jüngeren an der Hand zu den Spirituosen, während der ältere uns mit einer lässigen Geste und einem schmuzeln auf den Lippen begrüßte. Diese blöden Arschgesichter... Was zur Hölle, hatten diese Pisser hier zu suchen? Ken-chin, der mich besorgt betrachtete, stand auf und folgte ihnen zur Küchenzeile. Er wechselte kurz ein paar angespannte Worte mit Ran, bevor er mit zwei gefüllten Bechern zurück stampfte. Bei mir angekommen setzte er sich auf dem Boden, vor dem Sessel und reichte mir einen der Becher. Ich wusste nicht, ob er mich mit dieser Geste trösten wollte oder ob er sich als mein Wachhund degradiert hatte. Dankend nahm ich den Becher entgegen. Als ich in die Gesichter meiner Freunde blickte, entdeckte ich das diese auch nicht sehr erfreut schienen und bis auf die Mädels, schauten sie alle argwöhnisch zu den Brüdern die sich mit meinem Mädchen angeregt in der Küche unterhielten. Der größere reichte ihr gerade ein kleines Geschenk, welches die kleine zu den anderen stellte. Sue würde die Geschenke in aller Ruhe erst am nächsten Morgen öffnen.

Die Mädchen standen auf und gesellten sich zu Sue und den Brüdern. War das den ihr fucking ernst? Wütend schnaufte ich und wandte den Blick ab, als ich den Becher in meiner Hand exte. Auch Ken-chin und Takashi, gaben einen unzufriedenen laut von sich, während letzter beleidigt abzog.
'Hah... Was ist den mit Takashi los?' ,fragte ich verwundert, den am Boden sitzenden. Doch erhielt ich darauf keine Antwort, da Ken-chin, konzentriert zu Emma sah. Ich schnaufte ungläubig aus und sah dabei zu wie meine kleine den jüngeren Haitani nun lachend zur Tanzfläche zog, was den älteren zu amüsieren schien. Sue versuchte ihn wohl ein paar Tanzmoves beizubringen, doch er wollte sich immer wieder verziehen, was mein Lämmchen jedoch immer lachend verhinderte. Irgendwann gab Rindou sich geschlagen und versuchte die Bewegungen mehr schlecht als Recht nachzuahmen, was seinen älteren Bruder einen Lachflash bescherte. Doch anstatt beleidigt abzudüsen, blieb er bei meinem Mädchen und strafte alle umstehen, mit Mörderblicken.

Mir gefiel das ganze überhaupt nicht, doch fühlte ich mich gerade hilflos, etwas dagegen zu unternehmen. Souya brachte mir und Ken-chin, je einen neuen Becher die wir uns hinter die Birne kippten. Ich stütze deprimiert meinen Kopf auf meine Hand und beobachte mein Lämmchen dabei, wie sie nun mit beiden Brüdern tanzte. Das pisste mich so dermaßen an, das ich einen frustrierten Laut ausstieß und mich von den Sessel erhob.
'Oi Mikey, alles okay?' ,fragte mein bester Freund alarmiert und erhob sich ebenfalls, doch ich beachtete ihn nicht weiter und schnappte mir meine Schwester um sie auf die Tanzfläche zu ziehen. Sie freute sich ziemlich darüber, den Ken-chin würde es nicht Mal wagen die Tanzfläche auch nur mit den kleinen Zeh zu berühren. Während ich mit meiner Schwester tanzte, ließ ich die Brüder mit meinen blicken in Flammen aufgehen. Jedoch hatte mein Lämmchen, ihren Spaß mit den zweien und ich konnte nicht umhin zu denken wie niedlich ich ihr Lachen fand, selbst wenn sie nicht wegen mir so lachte.

Irgendwie hatte ich die drei dann aus den Augen verloren, den sie waren von jetzt auf gleich, von der Tanzfläche verschwunden und auch als mein Blick durch die Gäste schweifte, konnte ich sie nicht finden. Als der Song endete, ließ ich meine Schwester einfach stehen und begab mich auf die Suche nach meinem Lämmchen. Gerade als ich die Suche aufgeben wollte, um die Jungs zu fragen ob sie Sue gesehen hatten, sah ich Rindou die zerschlissene Treppe hinab steigen. Ein Gefühl als würde ich mich gleich übergeben müssen, machte sich in mir breit, als ich überlegte warum der jungere Bruder alleine die Treppe runter kam. Ohne groß darüber nachzudenken, lief ich die Stufen hinauf und drängte mich an Rindou vorbei. Dieser drehte sich nun zu mir um, um mich am Handgelenk zu packen und festzuhalten.
'Oi, lass die zwei und Stör sie nicht, klar?' ,meinte der blonde mit den blauen Strähnen, selbstgefällig zu mir. Ich sah ihn wütend in die fliederfarbenden Augen, die hinter einer runden Brille verborgen lagen und wollte ihn somit zwingen mein Handgelenk loszulassen. Doch dieser hielt mich nur um so stärker fest und ich musste zugeben daß der jüngerer Haitani ganz schön Kraft in den Händen hatte. Das musste er wohl auch, denn er war bekannt dafür, eine Leidenschaft entwickelt zu haben, die Knochen seiner Feinde zu brechen und das am besten mehrfach. Da ich mir sicher war das dieser, sich nicht einschüchtern ließ und nicht daran dachte, mich nach oben gelangen zu lassen, setzte ich zu so einen schnellen Kick an, das er ihn nicht mehr rechtzeitig blocken konnte und erwischte ihn an der Schläfe, womit ich ihn in hohen Bogen über das Geländer der Treppe katapultierte. Als dieser mit einen rums auf den Boden aufschlug, blicken mir einige erschrocken entgegen.

Ohne auf Ken-chin's Ruf zu reagieren, nahm ich immer zwei Stufen gleichzeitig nach oben, bevor ich hektisch eine Tür nach der anderen öffnete. Nach der letzten würde ich fündig und entdeckte mein Lämmchen, wild knutschend mit Ran auf einer Couch. Es fühlte sich an als wäre ein Laster mit voller Wucht gegen mich geknallt. Die gesamte Luft presste sich aus meiner Lunge und Schmerz bereitete sich in meinem Körper wie ein Lauffeuer aus. Mir war eiskalt und kotzübel. Doch das schlimmste war das es so aussah, als hätte sie den Kuss genossen, bevor Sue mit den Haitani auseinander geschreckt war. Mit geweiteten Augen blickte sie in meine, die Hände noch um den Hals des älteren Haitani Bruders geschlungen. Sein zweifarbiges Haar, welches sonst in zwei geflochtene Zöpfe gebunden war, lag offen da und sah aus, als hätte mein Lämmchen es mit ihren Händen zerzaust. Seine Augen die, die selbe Farbe hatten wie die seines Bruders, funkelten belustigt als er mich fragte ob ich die Tür bitte wieder schließen könnte. Ich wusste nicht ob es der Schock oder etwas anders war - doch ohne mich auf Ran zu stützen, wie ich es noch einige Sekunden zuvor vor gehabt hatte, da mich die Wut übermannt hatte, drehte ich mich um und lief in meinen besten Freund hinein, da dieser plötzlich hinter mir stand. Ich wusste nicht ob auch er eins und eins zusammen zählte und ob er das selbe Bild betrachtete wie ich gerade eben, den ich starrte auf seine Brust ohne meinen Blick zu heben, doch als Ken-chin die Tür mit einen lauten Knall und eine verärgerten laut schloss, erwachte ich aus meiner starre und lief an ihm vorbei die Treppen hinunter.

Ich registrierte noch das der jüngere Haitani immer noch bewusstlos am Boden lag und das einige meiner Freunde sich mir in den Weg stellten, um mich zu Fragen was passiert sei, doch lief ich einfach an ihnen vorbei, aus dem Haus raus und setzte mich auf meine CB250T und fuhr trotz meines alkoholisierten und berauschten zustands, los. Hinter mir hörte ich noch wie Ken-chin versuchte mich aufzuhalten, doch er schaffte es nicht mehr rechtzeitig. Eigentlich sollte meine Maschine heute Abend von eines unserer Mitglieder, zu mir nach Hause gebracht und ich mit den Auto abgeholt werden, doch das war bevor der Abend so den Bach runter lief.

Du, an meiner Seite / Tokyo revengers FF Mikey Manjiro SanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt