Bedenkzeit

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In diesem Jahr freute ich mich mehr auf Weihnachten, als all die Jahre zuvor, denn endlich würde ich mit meinen Lämmchen, ein Weihnachtsdate haben. Total aufgeregt schlenderte ich mit den Jungs durch die festlich geschmückten Geschäfte, um die passenden Geschenke für unsere Mädchen oder unseren Junge, zu finden.
'Also wann machst du deinem Lämmchen, einen Antrag?' ,fragte Pah mich ironisch, worauf ich stutzte und meinen Kopf leicht schief legte.
Ken-chin stöhnte daraufhin genervt auf, während im Hintergrund - des Kaufhauses in dem wir uns gerade befanden, leise Weihnachtslieder liefen.
'Bring Mikey, bloß nicht auf dumme Gedanken' ,motze mein bester Freund den bulligen an, der gerade dabei war, an ein Paar Kerzen zu schnuppern.
Baji, blieb währenddessen anscheinend komplett die Luft weg, da dieser schokiert zu mir herüber sah und das Shirt was er gerade noch in der Hand hatte, fallen ließ.
'Du willst doch meiner Schwester nicht wirklich einen Antrag machen, oder?' ,fragte er mich erstickt, worauf ich ihn lächelnd ansah, 'ich meine... Ich ... Verdammt, ihr seid erst etwas über drei Monate ein Paar' ,kam es erst stockend und dann immer schneller von ihm, 'das erlaube ich nicht! Das geht nicht! Draken sag ihm das dass nicht geht' ,forderte er immer aufgeregter von dem tattoowierten, worauf alle außer ich, anfingen zu lachen.
Warum zur Hölle, fanden das alle so lustig?
Manchmal erinnerte mich der schwarzhaarige eher an einen Vater, der die Unschuld seiner kleinen Tochter beschützen wollte.
Vielleicht sollte er seinen Schwesterkomplex, langsam doch therapieren lassen...
Lachend stütze sich mein bester Freund, auf meiner Schulter ab und forderte mich auf, dass ich den Commandten der ersten Division, aufklären sollte das ich nicht vor hatte, meinem Lämmchen einen Antrag zu machen.
Ich jedoch lief wortlos weiter, was meine Freunde alle schnell zum verstummen brachte, während Baji mir panisch hinterher rief, das ich es ja nicht wagen sollte, seine Schwester jetzt schon unter die Haube bringen zu wollen.
Was für ein Trottel, als dürften wir jetzt schon Heiraten...
Mein Mädchen war erst vor kurzem fünfzehn Jahre und ich siebzehn Jahre alt geworden, weshalb dies sowieso nicht ohne weiteres gehen würde, selbst wenn ich wollte. Natürlich hatte ich schon darüber nachgedacht, mein Mädchen irgendwann Mal zu heiraten, doch würde dies erst in einigen Jahren der Fall sein. Ich konnte mich zwar jetzt schon mit ihr verloben, doch glaubte ich nicht das meine Kleine, dazu schon bereit war, obwohl ich den Gedanken dies jetzt schon zu tun, gar nicht Mal so schlecht fand.
Dann könnte ich allen Jungs sagen, dass sie die Finger von meiner Verlobten lassen sollten...
Dies hätte noch eine viel größere Wirkung, die mir wirklich gefiel, doch würde dies meinem Lämmchen leider viel zu schnell gehen und da ich sie mir nicht vergraulen wollte, verschob ich den Gedanken auf - in naher Zukunft. Verloben hieß ja nicht gleich heiraten. Es war ja erstmal nur eine Vorstufe. Vielleicht könnte ich sie damit irgendwann ködern. Da meine Freundin, bei solchen Dingen immer sehr langsam war und lieber auf Nummer sicher ging, war "es ist nur eine Vorstufe", vielleicht wirklich ein gutes Argument.

Wir waren alle weiterhin auf der Suche, nach dem passenden Geschenk für unsere Mädchen.
Nur Baji schien mehr daran interessiert zu sein, mir einen Heiratsantrag auszureden, den ich erst in frühsten zwei bis drei Jahren vorhatte in die Tat umzusetzen. Doch war es sehr amüsant zu sehen, wie er sich bei dem Gedanken wandt, seine Schwester bald unter der Haube zu wissen.
Weshalb ich laut darüber philosophierte, dass Sue Sano, viel besser klang als Sue Baji und auch unsere Freude fanden sehr großen Gefallen daran den schwarzhaarigen aufzuziehen, auch wenn sie mich hin und wieder leise fragten, ob ich das alles erst meinen würde. Da ich dies weder mit einen klaren ja, noch mit einen klaren nein beantworten konnte, enthielt ich mich einfach.
'Werde ich auch Trauzeuge?' ,fragte Pah mich gerade amüsiert, als er von der Kasse zurück kam, da dieser gerade ein Geschenk für seine Yumi gefunden hatte.
'Na klar, doch' ,gab ich breit grinsend von mir, 'das werdet ihr alle' ,verkündete ich weiter, als ich dabei zusah wie Baji immer ärgerlicher würde.
'Du kannst das nicht einfach so bestimmen!' ,motze dieser mich an.
'Was? Natürlich darf ich bestimmen, wer meine Trauzeugen werden' ,tat ich so, als hätte ich nicht verstanden worauf er hinaus will.
'Argh...' ,der Commandant fuhr sich wild durch sein Haar, 'das meine ich nicht! Du kannst nicht einfach bestimmen, dass du meine Schwester heiratetst' ,kam es weiter verärgert von ihm, als wir durch die Gassen schlenderten, um einen weiteren Interessenten Laden zu suchen.
'Kann ich nicht?' ,tat ich unverständlich, worauf Baji stehen blieb und mich wütend mit seinen bernsteinfarbenden Augen anfunkelten.
'Nein, kannst du nicht! Ich habe nein gesagt! Ihr bekommt meinen Segen nicht! Meine Schwester ist noch viel zu jung, um zu heiraten' ,versuchte er mich weiter von dem Vorhaben, welches gar nicht existierte abzubringen. Ohne dass er selbst bemerkte, den ausschlaggebenden Punkt, in seiner Rede angeführt zu haben, weshalb es sowieso nicht so weit kommen konnte, selbst wenn ich wollte. Manchmal fragte ich mich wirklich wie er es geschafft hatte, so weit in seinen Leben zu kommen. Doch dann viel mir ein, dass er sehr viel Hilfe von uns allen bekam, da wir ihn trotz oder gerade wegen seiner Trotteligkeit, so liebten.
'Weißt du Baji', begann ich ihn von seinen Qualen zu erlösen, 'wie wäre es wenn wir eine Abmachung treffen?' ,versuchte ich ihn zu ködern, worauf ich einen skeptischen Blick von Ken-chin erhielt, während die anderen gespannt abwarteten.
'Was für eine Abmachung?' ,fragte Baji darauf misstrauisch.
'Ich verspreche dir, dass ich deiner Schwester vor ihrem achtzehnten Geburtstag keinen Antrag machen werde...' ,begann ich, doch ließ mich mein Schwager in Spee, gar nicht erst aussprechen, da er schon laut 'Abgemacht', rief und meine Hand nahm, um einzuschlagen. Fest sah er mir mit seinen bernsteinfarbenden Augen in meine, als ich herzlich mit den anderen Jungs, anfing zu lachen.
'Du Trottel... Du weißt doch noch gar nicht was Mikey dafür will' ,gab Takashi, lachend zu bedenken, während er sich seinen Bauch hielt.
'Aber Hauptsache erstmal zusagen' ,kam es kopfschüttelnd von Ken-chin, worauf Baji ziemlich beleidigt drein schaute.
'Na und... ist doch egal was er dafür möchte' ,schnaufte Baji genervt, weil ihn wieder mal alle auslachten.
'Na Mikey, was möchtest du denn dafür?' ,fragte mein bester Freund nun neugierig und schmumzelte mich an, sodass ich mir sicher war, dass er genau wusste das mir Baji, auf dem Leim gegangen war, da diesem Versprechen, wahnsinnig wichtig waren und er deshalb immer sein Wort hielt.
'Ich möchte eigentlich nur...' ,begann ich lächelnd, 'das du nicht immer dazwischen funkst, wenn ich mit deiner Schwester zusammen bin' ,forderte ich an den schwarzhaarigen gewandt, der nun sichtlich schockiert aussah.
'Ich glaube du hättest eher eine Leber oder eine Niere von ihm fordern können' ,kam es grinsend von Takashi, der seinen Blick auf den kalkweißen, geheftet hatte.
'Jo Baji' ,rief mein Vize nun leicht erschrocken aus, 'du kippst uns hier jetzt aber nicht um, oder?' ,fragte er ihn, als er eine Hand auf seine Schulter legte und kräftig zupackte, da es so aussah als würde er ein wenig schwanken.
'Soll das heißen, ich habe dir gerade den Freibrief dafür gegeben, mit meiner Schwester in die Kiste zu springen?' ,fragte er seltsam tonlos.
Boah... Übertreibt der... Das könnte ja noch was werden, wenn ich meinem Lämmchen wirklich einen Antrag machte... Ganz zu schweigen davon, wenn wir ihn irgendwann sagten das er Onkel werden würde...
'Hört sich so an' ,gab Pah ihm den Rest, weshalb sich Baji einfach unbeholfen auf den Boden setzte, was seiner Hautfarbe nach zu Urteilen, die beste Entscheidung war.
Anscheind hatte er wohl ein sehr großes Problem damit, mir diesen Freibrief in die Hand gedrückt zu haben. Ich hatte zwar nicht vor... Okay nochmal. Meine Freundin hatte zwar nicht vor, mich direkt ran zu lassen, doch ging ich so auf Nummer sicher, dass er nicht immer wie eine Anstandsdame hinter uns her lief und das freute mich sehr, auch wenn es dafür meinen ältesten Freund, nicht so wirklich gut ging. Doch würde der sich nachdem er den Schock verdaut hatte, sicher wieder einkriegen.

Du, an meiner Seite / Tokyo revengers FF Mikey Manjiro SanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt