Ich hatte vor zweiunddreißig Tagen einen Antrag auf Besuchsrecht gestellt.
Verfluchte zweiunddreißig Tage in denen ich mein Lämmchen nicht sehen konnte.
Verfluchte zweiunddreißig Tage in denen ich nicht mit ihr sprechen konnte.
Verfluchte zweiunddreißig Tage in denen ich nicht Mal wusste wie es ihr geht.
Es machte mich wahnsinnig.
Ich wollte doch nur ihr niedliches Gesicht sehen.
Ich wollte ihr doch nur sagen das ich sie liebte.
Ich wollte mich doch nur vergewissern das es ihr gut ging.
Zumindest in übertragenen Sinne gut.
Doch hieß es immer wieder ich solle abwarten.
Das es ihr bald besser gehen würde und ich sie dann endlich sehen durfte.
Doch je mehr Zeit verstrich, desto ungeduldiger wurde ich. Bald würde ich einfach drauf scheissen und mein Mädchen ohne ihre Zustimmung besuchen.
Ich hielt es einfach nicht mehr länger aus. War es denn wirklich zuviel verlangt, sie nur Mal kurz zu sehen.
Es wollte einfach nicht in meinen Kopf was dagegen sprach. Klar sollte sie sich auf ihre Therapie konzentrieren, aber zur verfickten Scheisse, sie hatte alles verloren.
Gerade da sollte es doch wichtig sein das sie sah, dass sie nicht alleine war.
Das sie spürte das jemand sie liebte.
Das sie erkannte das ich und auch die anderen sie nie im Stich lassen würden.
Wie sollte eine Therapie bei jemanden anschlagen, die ihre komplette Familie verloren hatte und dann von allen anderen die sie liebten, fern gehalten wurde.
Da lag keine Logik hinter.
Gerade jetzt sollte sie doch nicht alleine sein.
Sie sollte so viel Besuch wie nur möglich bekommen.
So viel halt wie nur möglich.
So viel Beistand wie nur möglich.
So viel Liebe wie nur möglich.
Das sollte Inhalt ihrer Therapie sein und nichts anderes.
Wir sollten ihre Therapie sein.
Ich sollte ihre verdammte Therapie sein.
Denn es war niemanden wichtiger als mir, dass sie geheilt würde.
Das sie das überstehen würde.
Das sie einen Weg finden würde.
Das sie wieder glücklich würde.
Ich sollte bei ihr sein. Neben ihr.
Sie in den Arm nehmen. Sie trösten.
Ihr helfen. Für sie da sein und sie lieben.
Das wäre die beste Therapie die sie bekommen könnte.
Nicht eingesperrt hinter hohen Mauern, in einen Gebäude welches einem Sicherheitstrakt für Schwerverbrecher gleich kam.
Isoliert von allen Menschen die sie liebten. Wie zur Hölle konnte das ein guter Therapieweg sein. Kein Wunder das die Therapie noch nicht anschlug.
Sie brauchte uns. Sie braucht mich.
Und zur verfluchten Scheisse, ich brauchte sie.
Es war als könnte ich nicht mehr klar denken.
Nicht mehr richtig atmen.
Nicht mehr richtig sein, ohne mein Lämmchen an meiner Seite.
Ich brauchte sie, so sehr.
Ich vermisste sie, so sehr.
Ich liebte sie, so sehr und ich war mir sicher das sie das gerade in diesen Moment am meisten spüren sollte.
Sie sollte spüren das ich sie nie verlassen würde.
Sie sollte spüren das ich immer für sie kämpfen würde.
Sie sollte spüren das ich mit ihr zusammen einen Weg finden würde, dies alles zu überstehen.
Doch diese Mistkerle ließen mich nicht zu ihr.Ich war wieder Mal auf dem Weg zu der Psychiatrie in Chiba.
Die Wärter kannten mich alle und hatten schon mitleidige Mienen aufgestetzt, bevor ich ganz da war.
Doch das hielt mich nicht davon ab, wiedermal zu verlangen meine Kleine sehen zu können.
Es war schon so weit, dass ich gar nicht mehr mit den Wärtern oder irgendwelchen Ärzten verhandelte. Ich telefonierte am Eingang immer mit dem Direktor der Anstalt, welcher sich jedoch noch nie gewagt hatte, mir vor die Augen zu treten.
Doch wie immer wieß er mich mit den Worten, dass sie noch nicht bereit wäre Besuch zu Empfangen, ab.
Dies hatte er mir jedes Mal auf's neue mitgeteilt und dann schnell wieder aufgelegt. Eigentlich wollte ich heute so lange auf den beschissenen Parkplatz warten, bis dieser Flachwixxer das Gebäude verließ und ihn zwingen könnte, es mir dieses Mal persönlich ins Gesicht zu sagen - das ich mein Lämmchen nicht sehen durfte, doch hatte ich einen Anruf von meinen besten Freund erhalten, welcher mich in einer anderen Art von Hochstimmung versetzte.
Denn endlich hatten wir den ersten perversen Wixxer gefunden und das noch vor der Polizei. Ich weiß meinen Vize kurz und knapp an, dass sie ihn in das verlassene Lagerhausviertel außerhalb Tokyo's bringen sollten, welches die Jungs und ich eigens dafür Ausgekundschaftet hatten.
Ich konnte es immer noch nicht so Recht fassen, dass wir endlich einen hatten, als ich die im Stau stehenden Autos einfach überholte und schnell zu der Lagerhalle fuhr.
Als ich endlich eintraf, standen auch schon meine Freunde vor dem Eingang der versifften Halle. Der Rost lief schon die Wände hinab, wobei diese Halle eine der wenigen war, welche noch ein Dach besaß, von den etlichen die hier verwahrlost herum standen. Dieses war zwar an einigen Stellen undicht und besaß mehrere Löcher - durch welche man in den von dunklen Wolken verhangenden Himmel schauen konnte, doch war es für unsere Zwecke genau das passende. Dieses alte Industriegebiet wurde schon lange nicht mehr genutzt und die nächsten Häuser lagen Kilometer weit entfernt.
"Er ist schon drinnen" ,informierte mich Ken-chin, als ich auf die anderen zuschitt.
"Und es ist sicher, dass er einer von ihnen ist?" ,hackte ich nach, wobei mein Blick auf das halb geöffnet Tor der Lagerhalle lag.
"Ganz sicher. Dieser Hurenbock hatte sogar damit geprallt, als er völlig besoffen in der Bar war, welche ich zum Glück zum selben Zeitpunkt aufgesucht hatte" ,meinte Hanma zu mir, welcher neben Kisaki aus dem Eingang der Blechhalle trat, wovor diese stehen blieben.
Ein leichtes Lächeln breite sich auf meinen Gesicht aus.
"Gut" ,kam es ruhig von mir, bevor ich mich in Bewegung setzte, "ist alles vorbereitet?" ,fragte ich niemanden bestimmten.
"Alles startklar" ,erwiderte Kisaki freudig und bot mir mit einer Handbewegung den Vortritt an, wofür er von mir eine hochgezogen Augenbraue erntete, als ich an ihn vorbei in die Halle trat.
Würde mein Augenmerk nicht bei etwas völlig anderen liegen, hätte ich Kisaki für die Geste in seine Schranken gewiesen. Es war mein Vorrecht vor ihnen einzutreten und nicht seine beschissene Güte mir diesen zu erlassen.
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Du, an meiner Seite / Tokyo revengers FF Mikey Manjiro Sano
FanfictionSue Baji, war mehr für mich als nur meine große Liebe. Sie war mein Lachen und mein Glück. Meine beste Freundin und der Mensch, der für mich geschaffen wurde. Wir waren uns auf einer Weise nah, die die wenigsten Menschen, je begreifen würden. Sie wa...