Neujahrswunsch

619 42 17
                                    

Weihnachten zog ziemlich ereignislos vorbei. Ken-chin kam sehr zur Freude meiner kleinen Schwester zu uns nach Hause und mein Lämmchen musste ihr Date mit Hanma absagen. Darüber war ich zwar erleichtert, doch blieb immer noch ein bitterer Nachgeschmack. Ich grübelte die ganze Zeit darüber nach, ob mein Mädchen wirklich auf große Typen stand oder ob dies nur ein Zufall war und das ging mir tierisch auf den Sack. Ich bließ die ganze Zeit Trübsal und ich machte mir zum ersten Mal in meinem Leben Gedanken über meine Größe - die vorher noch nie ein Problem für mich dastellte. Meine Freunde und selbst meine Schwester - die sich jetzt wohl sicher war das ich in ihre beste Freundin verliebt war, versuchten mich seit dem Tag aufzumuntern, was an manchen Tagen Recht gut funktionierte, an anderen jedoch weniger.
An diesen Tagen flogen meine Gedanken immer wieder zurück und wenn ich in der einen Sekunde noch lachte, war ich in der nächsten wieder niedergeschlagen. Doch genau deshalb freute ich mich, auf heute Abend. Zum Neujahrsabend, wollten wir uns alle zusammen beim Schrein treffen, um zusammen das Neujahrsgebet zu sprechen und uns anschließend den Sonnenaufgang ansehen. Ich war mir sicher das sich im neuen Jahr alles ändern würde und ich es sicher irgendwie schaffte mein Lämmchen von mir zu überzeugen. Wie ich das genau anstellen wollte, wusste ich zwar nicht genau, doch war sie weder mit Ran noch mit Hanma zusammen, weshalb meine Chancen auf jedenfall schon Mal besser standen. Diesen Gedanken festhaltend, begab ich mich ins Bad, um mich für den heutigen Abend zurecht zu machen.

Ich wartete im Wohnzimmer auf Ken-chin - der mit uns zusammen zum Schrein fahren wollte und Emma die sich noch im Bad fertig machte. Als es an der Tür klingelte und ich meinem besten Freund öffnete.
'Jo Mikey' ,begrüßte mich der Große, 'wo ist denn Emma?'
'Die macht sich noch fertig' ,antwortet ich ihm, als ich mich auf die Couch setzte und ihm wortlos eine Bürste und ein Haargummi reichte. Gleich darauf machte sich mein bester Freund ans Werk und band meine oberer Haarpartie nach hinten.
'Sag Mal Ken-chin' ,begann ich immer noch im Schneidersitz sitzend auf der Couch, als sich der tattoowierte neben mir fallen ließ, um auf Emma zu warten, 'Du bist doch in meine Schwester verschossen, oder?' ,woraufhin er mich nur skeptisch von der Seite ansah, weshalb ich einfach weitersprach, 'und jeder weiß das sie auch in dich verschossen ist... warum also gehst du nicht mit ihr zusammen?' ,fragte ich ihn ehrlich interessiert. Diese Frage hatte ich mir schon vor langer Zeit gestellt, doch ihn irgendwie nie gefragt. Doch seit dem das mit meinem Lämmchen alles so lief, wie es lief, brannte mir die Frage auf der Zunge. Denn ich verstand meinen besten Freund einfach nicht. Wenn ich wüsste das mein Mädchen, auch in mich verliebt wäre und ich meinem Freund nicht ein solch blödes Versprechen gegeben hätte - den das hatte ich von Ken-chin nie abverlangt, dann würde ich keine Sekunde überlegen und mir mein Lämmchen schnappen. Schon allein der Gedanke daran, ließ mein Herz aufgeregt klopfen. Ich sah zu dem mit dem Drachentattoo rüber und sah das er einen hellrosa Schimmer auf den Wangen hatte und immer wieder den Mund öffnete um etwas zu sagen, doch es kam kein Ton heraus.
'Also wenn du denkst, das ich damit ein Problem hätte' ,setzte ich an, 'dass habe ich nicht! Ich könnte mir keinen besseren, an der Seite meiner Schwester wünschen' ,erklärte ich ihm Klipp und klar.
Ken-chin presste die Lippen aufeinander und sah mich ruhig an.
'Mikey, ich...' ,doch weiter kam er nicht, denn plötzlich erschien meine Schwester auf der Bildfläche.
'Na Jungs, können wir los?' ,fragte sie uns fröhlich. Peinlich berührt stand der große Kerl auf und gab nur ein knappes 'Jo' von sich, bevor er zur Tür eilte.

Als wir beim Schrein auftauchten, war es bereits brechend voll. Wir begaben uns zum Treffpunkt und sahen schon einige dort versammelt. Ich lief direkt zu meinem Lämmchen und begrüßte sie herzlich, als mir Nahoya kräftig auf den Rücken schlug.
'Jo Mikey... Bekommen wir auch so eine schöne Umarmung oder sind diese nur für dein Lämmchen reserviert' ,meinte er grinsend zu mir. Mit den Händen in den Hosentaschen und vor Verlegenheit mit den Fuß scharrend, gab ich ihm einen Todesblick über die Schulter. Was ihn frech grinsend, mit erhobenen Händen rückwärts laufen ließ. 'Oi, Oi... Ist ja schon gut' ,gab er lachend von sich, immer noch rückwärts laufend, bis er bei seinem Zwillingsbruder ankam, 'ich hab ja verstanden... Keine Umarmung für den lieben Smiley.' Die anderen grinsten oder lachten und mein Mädchen schlug mir mit der flachen Hand auf den Oberarm.
'Tch... Manjiro! Der arme Nahoya' ,kam es lachend von der zierlichen, als Takashi, Hakkai und Yahuza eintrafen. Als nun wirklich alle versammelt waren, stellten wir uns in die lange Schlange zum Schrein an. Die Jungs zuerst und hinter uns die Mädchen die sich tuscheld unterhielten. Beleidigt bließ ich wieder Mal die Wangen auf. Warum mussten die das immer machen? Jemand schlug mir auf die Schulter und hing sich an ihr runter.
'Langsam, verstehe ich was dich daran so stört' ,kam es deprimiert von Tatashi mit einen Blick zu den Mädchen. Was mich wiederum sanft, meinen Freund anlächeln ließ. Ich war mir sicher, das ich davor einen Riegel schieben würde, falls wir irgendwann zusammen kamen. Denn diese ständige Grüppchen Bildung, ging mir wirklich gehörig auf den Geist. Ich dachte wir wollten alle zusammen zum Schrein und nicht die Jungs und die Mädels je für sich. Doch konnte ich meinen Augen kaum trauen, als ich auf einmal die Haitani's entdeckte, die sich wirklich dachten, sie könnten sich einfach so zu meinem Lämmchen und den Mädchen gesellen. Auch die anderen Jungs fielen fast von glauben ab.
'Boah... Nicht die schon wieder!' ,vernahm ich Pah's Stimme.
'Was wollen die Pisser denn schon wieder?' ,kam es aufgebracht von Takashi, den Hakkai brummend in seiner Aussage unterstütze. Auch Ken-chin grummelte verärgert, irgendwas unverständliches. Als meine Beine mich auch schon zu den Mädchen trugen. Mit einem Arm griff ich mein Lämmchen über die Schulter und zog sie mit dem Rücken an meine Brust.
'Jo... Ran, Rindou!' , begrüßte ich sie mit einem falschen Lächeln auf dem Lippen und geschlossen Augen. Der jüngere der beiden hatte nur ein genervtes Grummeln für mich übrig, wobei der ältere verschlagen zurück Grüßte. 'Also die Schlange beginnt  dahinten' ,gab ich ruhig und freundlich von mir, obwohl ich den beiden - besonders Ran, am liebsten eine reingehauen hätte und deutete zum Ende der Schlange, 'und ich würde mich lieber beeilen... Sie ist schon ziemlich lang und wird von Sekunde zu Sekunde länger' ,erklärte ich ihnen immer noch strahlend, nur daß sich mein Stahlen langsam echt anfühlte. Der ältere der beiden betrachtete mich amüsiert, wobei der jüngere genervt schnaufend, das Handgelenk seinen Bruders schnappte und sich mit ihm im Schlepptau, aufmachte. Mein Lämmchen drehte, immer noch meinen Arm auf ihren Schultern, ihren Kopf zu mir.
'Sie hätten doch auch bei uns in der Schlange bleiben können' ,kam es etwas beleidigt von dem Lockenkopf. Irgendwie kam ich nicht umhin ihren Gesichtsausdruck niedlich zu finden, obwohl er mir überhaupt nicht zusagte. Ich erwiederte ihnen Blick nur ruhig und gab keinen Kommentar dazu ab, als ich den Druck meines Armes etwas erhöhte, um mein Lämmchen dazu zu bewegen sich mit mir umzudrehen und zu den Jungs zu laufen, die das Schauspiel belustigt verfolgt hatten. Mein Mädchen, schaute immer noch beleidigt drein als sie meinem Willen nachkam. Takashi löste sich auch aus seiner starre und lief auf Yuzuha zu um diese auch mit zu uns zu ziehen, sodass sich nun auch die anderen Mädchen zu uns begaben. Meine Schwester, stellte sich etwas verlegen zu Ken-chin - der nun seinergleichen verlegen zum Schrein schaute, derweilen lief Hina zu Takemitchi und Yumi die heute auch anwesend war, gesellte sich zu Pah. Zufrieden aufseuftzend sah ich wieder zu mein Lämmchen, die immer noch beleidigt drein schaute.

'Was zur Hölle, hast du eigentlich immer mit den Haitani's zu schaffen?' ,fragte Baji leicht verärgert seine Schwester, worauf hin diese nur mit den Schultern zuckte, wobei mein Arm der immer noch um sie lag, dabei leicht angehoben würde, 'ich habe dir doch schon tausend Mal gesagt, das die kein Umgang für dich sind und du dich von ihnen fernhalten sollst' ,zeterte der schwarzhaarige weiter, der seine Haare heute in einem Zopf trug - wie er sie normalerweise nur trug, wenn er jemanden auf's Maul hauen wollte.
'Ja, Ja... Sie sind ja jetzt weg' ,maulte die zierliche ihren Bruder an, der wiederum mit einen genervten schnaufen antwortete.

Die beiden stritten sich fast nur wenn es um das Thema Jungs ging, denn ansonsten waren sie eigentlich ein Herz und eine Seele. Sie liebten sich beide so sehr, dass sie sich sogar ein Partnertattoo zusammen gestochen hatten, welches mein Lämmchen mit ihrem Geburtstagsgeschenk von mir beglich. Eigentlich sollte der Gutschein nur für sie sein, den ich wusste schon lange das sie sich ein Tattoo wünschte, jedoch nie das nötige Kleingeld dafür hatte. Doch war sie mit der schwarzen Feder an dessen Spitze ein heller Punkt zu sehen war - die jetzt auf der Innenseite ihres linken Arms prankte und zudem das helle Gegenstück mit dem dunklen Punkt an der selben Körperstelle ihren Bruder zierte, mehr als zufrieden und das war mein Hauptaugenmerk gewesen, als ich nach dem passenden Tattoo Studio von einem, zum anderen zog. Es hatte ewig gedauert bis ich einen Tattooküstler fand der gute Tattoos stach und dazu auch noch bereit war eine minderjährige zu tattoowieren, doch hatten sich die endlosen Stunden ausgezahlt, den das Tattoo wurde grandios gestochen. Das Tattoo der beiden ergab im Gesamtbild, das Ying und Yang Zeichen in abgewandelter Form und passte zu den Geschwistern, wie die Faust auf's Auge.

Die Schlange ging nur langsam voran, doch trotzdem amüsierten wir uns, auf unserm langsamen Weg nach vorn. Mir wurde die Wartezeit besonders versüßt, da mein Lämmchen sich an mich lehnte und ich mit ihren Locken spielen konnte, bis wir dran waren.

Am Schrein angekommen gaben wir unser Gebet ab und verbeugten uns, um uns anschließend jeder eine Gebetstafel besorgten, auf welchen wir nochmal unsere Wünsche schrieben, um sie anschließend aufzuhängen. Damit niemand meinen Wunsch lesen konnte, sprang ich hoch um ihn ziemlich weit oben anzubringen. Doch Ken-chin der Riese, konnte ihn dennoch lesen und lächelte mich amüsiert an. Weshalb ich meine Wangen aufbließ und mit den Händen in den Taschen vergraben den Rückzug antrat.

Wir suchten uns alle einen guten Aussichtspunkt, um uns gemeinsam den Sonnenaufgang anzusehen und verbrachten die Wartezeit plaudernd im Gras sitzend. Mit meinen Lämmchen neben mir, ihren Kopf auf meiner linken Schulter gebetet, betrachtenten wir den Sonnenaufgang, während ich meinen Wunsch in meinen Gedanken, immer wieder äußerte. Bitte lass sich mein Lämmchen, in mich verlieben.

Du, an meiner Seite / Tokyo revengers FF Mikey Manjiro SanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt