Du, an meiner Seite / Tokyo revengers FF Mikey Manjiro Sano

Komischer Kautz

Wir hingen alle zusammen - den ersten warmen Tag genießend, wieder Mal im Yoyogi Park ab. Es war zwar noch nicht so warm, als das man hätte mit kurzen Sachen nach draußen gehen konnte, doch die Sonne schien am wolkenlosen Himmel, die Tage wurden wieder länger und man brauchte keine Jacke, um nicht zu frieren. Dennoch hatte wir alle eine mit, da es Abends doch noch etwas frischer wurde.
Mein Lämmchen und ich konnten ohne Schwierigkeiten und ohne das der Abend - als ich mich vor ihr so lächerlich gemacht hatte, zur Sprache kam, miteinander umgehen. Ich war zwar anfangs etwas befangen und hatte Panik, doch als ich merkte daß mein Lämmchen sich mir gegenüber ganz normal benahm, konnte ich aufatmen. Ken-chin hatte ich erzählt wie sehr ich mich blamiert hatte und auch er half mir dabei mich wieder etwas aufzubauen. Das sie ihren Bruder wirklich versprochen hatte, dass sie bis zu ihren fünfzehnten Geburtstag keine Dates mehr haben würde, machte es nochmals leichter für mich, denn auch wenn ich weiterhin ihr bester Freund sein wollte, hatten meine Gefühle zu ihr nicht nachgelassen. Daran das ihr Geburtstag, in etwas mehr als fünf Monaten bevor stand und was das heißen könnte, versuchte ich nicht zu denken.
Meine anderen Freunde wussten nichts von dem Abend und ich wollte es auch erstmal dabei belassen. Es war mir schon unangenehm genug gewesen Ken-chin davon zu erzählen, da brauchte ich nicht noch die bemitleidenswerten Blicke der anderen - da diese sowieso der Meinung waren das ich vor ihrem Geburtstag keine Annähernung starten würde.

Mein Mädchen lief gerade mit Hina von der Toilette zurück, als ich sah das ein Typ, so an ihr vorbei lief dass er meine Kleine anrämpelte.
Das hat er doch mit Absicht gemacht.
Wütend funkelte ich in seine Richtung und stand auf, um zu ihnen zu laufen.
'Oi Mikey, alles okay?' ,fragte Hakkai der neben mir gesessen hatte noch, doch ich antwortete nicht.
Bei den Mädchen angekommen, legte ich einen Arm um die Tailie meines Lämmchens.
'Gib es hier ein Problem?' ,fragte ich die Brillenschlange unterbrechend, die gerade dabei war sich mehrfach zu entschuldigen und funkelte diesen böse an. Mein Mädchen legte mir die flache Hand auf die Brust und wandte sich zu mir.
'Ja alles gut' ,versuchte sie beruhigend auf mich einzureden, 'wir hatten uns nur versehentlich angerämpelt' ,erklärte sie die Situation ruhig. Doch ich wusste was ich gesehen hatte. Er lief absichtlich so nah an ihr vorbei - er hatte sogar eine kleine Kursabweichung vorgenommen, um näher an sie heran zu kommen, damit er sie anrämpeln konnte. Der Park war zwar gut besucht, doch nicht überfüllt und auf dem Weg befanden sich auch nur die Mädchen und er, als diese zusammen stießen.
Er legte verlegen ein Hand in seine wilden schwarzen Haare, bevor er sich dümmlich lachend, nochmals entschuldige. Ich stoß darauf verärgert die Luft aus meiner Nase und beäugte ihn weiter kritisch, als mein Lämmchen ihm abermals versicherte das 'alles gut' war und sich von ihn mit einen 'dann noch einen schönen Nachmittag' abwendend verabschiedete.
Mein Mädchen ergriff meine Hand und zog mich mit Hina im Schlepptau wieder zurück zu den anderen, doch ich ließ den schmierigen Typen keine Sekunde aus den Augen, während dieser mit seinem Blick mein Lämmchen verfolgte. Die anderen hakten nach, was los gewesen sei und meine Kleine gab ihnen genau die gleiche Erklärung wie zuvor mir, nur daß sie hinzufügte das ich da was missverstanden hätte.
Ich habe nichts missverstanden. Dachte ich ärgerlich und sah noch wie sich ein gruseliges Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete, woraufhin ich schon wieder aufstehen wollte um ihn mir dieses Mal wirklich zur Brust zu nehmen, doch wand er sich in diesen Augenblick ab und lief in entgegengesetzte Richtung.

'Oi Mikey, alles klar?' ,wollte Takashi von mir wissen, da ich schon halb wieder aufgestanden war. Ich gab ein unzufriedenes Brummen von mir, als ich mich dann doch wieder auf eine der Decken setzte, die wir überall nebeneinander auf der Wiese ausgebreitet hatten, um es uns darauf bequem zu machen.
Als ich wieder zu meinen Freunden sah, erkannte ich das mich mein bester Freund fragend beäugte, während die anderen verwundert drein schauten.
'Kannte irgendwer den Typen?' ,fragte ich in die Runde, da mir besonders die letzte Aktion von ihm, gar nicht gefiel. Vereinzeltes 'Nö' und verneinendes Grummeln ertönte, als mein Lämmchen antwortete, 'Ich kenne ihn. Er geht auf meine Schule', woraufhin ihr Bruder sie mit einem Stirnrunzeln ansah und Chifuyu nachdenklich 'jetzt wo du es sagst...' verlauten ließ.
'Aha...' ,kam es kritisch von mir, 'und wie lautet sein Name?' ,fragte ich die neben mir sitzende.
'Keine Ahnung, ich sehe ihn nur ab und zu in den Gängen oder an und manchmal in meinem Klassenzimmer' ,kam es von der Kleinen Schulterzuckend.
'An oder in, deinem Klassenzimmer?' ,hakte ich verwundert nach.
'Ja er geht zwar nicht in meine Klasse, doch ich glaube er ist mit einem Mädchen aus meiner Klasse zusammen oder vielleicht ist es auch nur seine Schwester' ,überlegte sie, den Kopf in den Nacken legend während sie ihre Augen schloss und ihre Locken fast den Boden berührten, 'auf jeden Fall holt er sie oft ab, egal ob zur Pause oder zum Schulschluss... Ist irgendwie ein komischer Kautz' ,schloß sie nun ab.
'Und wie meinst du, dass nun wieder?' ,wollte ich weiter wissen.
'Ach, ich weiß auch nicht...' ,sie ließ sich langsam nach hinten auf die Decke gleiten, 'er kommt mir halt so komisch vor, obwohl er immer freundlich ist' ,sie hatte dabei noch ihre Augen geschossen und ich sah ihr dabei zu wie sie friedlich und bedacht ein und aus atmete.
Warum musste sie nur so schön sein?
'Und wie darf ich das wieder verstehen?' ,setzte ich weiter nach, da es mir immer noch keine Ruhe ließ. Genervt aufseuftzend, schlug sie die Augen auf und blickte in meine schwarzen.
'Man Manjiro, keine Ahnung... Mir ist...' ,fing sie augenverdrehend an, 'ach ich weiß auch nicht... Ich mag ihn halt einfach nicht, Punkt' ,schloß sie schnaufend.
'Hmm...' ,machte ich nachdenklich, mit ihrer Antwort auf keinsten Fall zufrieden. Ich glaube ich müsste Mal wieder zu Sue's Schule und das Mal in Augenschein nehmen.
Nachdem ich mein Lämmchen nun damit in Ruhe ließ, versuchte ich ihren Bruder und Chifuyu auszuquätschen, die mir jedoch auch nicht weiter helfen konnten, da Baji meinte er hätte ihn noch nie zuvor gesehen und auch Chifuyu nur meinte, er glaube ihn ein paar Mal in der Schule gesehen zu haben, doch weder Kontakt mit ihm hatte, noch seinen Namen kannte.
Ken-chin der mein Gespräch die ganze Zeit verfolgt hatte, fragte mich später auf dem Heimweg, warum es mich so interessieren würde, da ja nichts passiert sei, doch als ich ihn meine Beobachtungen geschildert hatte, war auch er nicht begeistert und wollte mit mir zusammen am nächsten Morgen ihre Schule besuchen.

Wir lungerten den gesamten Tag in der Schule rum, doch sahen wir den Typen nicht. Wir verbrachten die Pausen mit Chifuyu und den Baji Geschwistern und während der Unterrichtszeiten liefen wir entweder durch die Gänge oder ich legte mich irgendwohin aufs Ohr - Ken-chin auffordernd mich zu wecken, falls er ihn sah, was er mit einem genervten Brummen quittierte.
Als es zum Schulschluss läutete, weckte mich mein bester Freund gerade unsanft aus einem schönen Traum und wir trotteten anschließend zu den Straßenschuhfächern die sich in japanischen Schulen am Haupteingang befanden, damit man diese gegen welche für die Schule vorgesehene Schuhe austauschen konnte. Verschlafen rieb ich mir die Augen, als ich mein Lämmchen entdeckte. Sie unterhielt sich gerade mit einer Klassenkameradin. Ich lief freudig auf sie zu und fragte ob wir alle zusammen noch was mampfen gehen wollten. Mit großen Augen starrte das andere Mädchen mich an, als mein Lämmchen sich freudig bejahend zu mir umdrehte. Als Ken-chin nun hinter uns trat, sah die andere so aus als würde sie gleich aus den Latschen kippen. Auf meine Frage hin, ob mit ihr alles in Ordnung sei, schüttelte sie erst den Kopf, um im Anschluss heftig zu nicken. Mit hochroten Kopf wandte sie sich plötzlich zum Ausgang und lief im Eiltempo hinaus. Mein Mädchen gab mir einen Klaps auf den Arm den ich mit einen völlig übertrieben 'Au' kommentierte.
'Schüchtere Momo, nicht so ein' ,tadelte sie mich lachend, als wir zum Ausgang liefen um auf Baji und Chifuyu zu warten. Dabei blickte ich in jedes Gesicht, in der vagen Hoffnung diese wiederliche Brillenschlange zu entdecken, doch Fehlanzeige - ich glaubte ich hatte mir genau den Tag rausgesucht an dem er anscheinend krank war oder den Unterricht schwänzte. Doch auch der Commandant der ersten Division und sein Vize, tauchten nicht auf, sodass mein Lämmchen ihr Handy aus der Tasche zog um ihnen Bruder zu erreichen.
'Oh... Er und Chifuyu sind wohl schon vor gegangen' ,meinte der Lockenkopf als sie auf ihr Handy sah und anscheind eine kryptische Nachricht - nach ihrem Stirnrunzeln zu urteilen, ihres großen Bruders entschlüsselte. Es war nämlich immer eine Herausforderung die Textnachrichten des schwarzhaarigen zu lesen, da es bei ihm mit der Rechtschreibung doch sehr haperte.
Kurzerhand entschieden wir uns einfach alleine was essen zu gehen und im Anschluss noch etwas das schöne Wetter zu genießen.

Ich war so froh darüber das wir trotz allem, so unbeschwert Zeit zusammen verbringen konnten. Es gab keine komischen oder peinlichen Momente. Keine gestammelten Wörter, wenn ich mit ihr sprach oder nervös zitternde Hände, wenn ich sie berührte.
Wir gingen einfach wieder zu unseren üblichen Umgang miteinander, über.
Wir machten Späße zusammen und lachten über unsere Freunde.
Wir konnten uns über alles und jeden unterhalten und auch ruhige, stille Momente miteinander verbringen, ohne das irgendwas daran erinnerte das es diesen Moment zwischen uns gab - oder halt auch nicht gab.
Immer wieder zwang ich mich daran zu denken, daß er sich nur in meiner Fantasie abgespielt hatte, doch in einigen Augenblicken in denen sie mir besonders nah war oder sie mich so niedlich anlächelte wie jetzt gerade, vergaß ich was ich wusste und musste mich anschließend selbst Rügen das alles ja nur ein Traum gewesen war.
Der beste den ich je hatte.

Wir hatten uns entschieden ein Fastfood Restaurant zu besuchen und gerade als ich mich, nach dem Essen auf der Bank ein wenig ausruhen sollte, und Ken-chin mit mich mit einem genervten 'Wage es ja nicht einzupennen, ich habe kein Bock dich von hier aus ganz zu dir nach Hause zu schleppen' anmotzte, sah ich auf der andern Straßenseite den Typen von Vortag und wenn es mich nicht alles täuschte, hatte er doch gerade ersthaft ein Foto in unsere Richtung - in die Richtung meines Lämmchens geschossen. Wie vom Blitz getroffen, stand ich auf - die verwunderte Rufe der beiden ignorierend und lief schnurrstaks in Richtung des Typen. Als er entdeckte das ich wütend auf ihn zu kam, machte er schnell auf dem Absatz kehrt und lief davon - ich ihm hinterher.