Zweiter Sargnagel

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Hallo meine lieben,
bitte achtet darauf das ihr auch die letzten Kapitel gelesen habt.
Geht bitte vorsichtigshalber zurück und seht nach ob ihr die davor gelesen habt.

Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim lesen ♥️
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Die Angst kroch mir durch die Glieder, während mich der eiskalte Fahrtwind auskühlte, doch kümmerte mich dies nicht.
Ich betete die gesamte Zeit über, dass ich einfach nur furchbar paranoid war.
Das es nicht sein konnte.
Das niemand mir mein Lämmchen wegnehmen wollte.
Das ich nicht in die schlimmste aller Fallen, getapt war.
Ich bin einfach nur paranoid...
Paranoid... Paranoid... Paranoid...
Doch egal wie sehr ich mir dies, auf den Höllentrip durch Tokyo einredete, es half nichts.
Alle Indizien sprachen dafür, dass ich mit Absicht von mein Mädchen weggelockt wurde.
Murakami hatte meine Telefonnummer wahrscheinlich von Kisaki oder seinem Mörder bekommen.
Es war sicher das er mit vorgehaltener Waffe dazu gezwungen worden war, bei mir anzurufen und mich weg zu locken, nur um in Anschluss dennoch umgebracht zu werden.
Doch war dies kein Hinterhalt und es war auch keine Botschaft für uns.
Irgendjemand wollte mich nur aus der Wohnung meines Lämmchens heraus bekommen.
Etwas anderes war mehr als unwahrscheinlich.
Niemand lockte jemand heraus, nur damit man im Anschluss eine Leiche fand, bei welcher nichtmal eine Nachricht lag.
Kein Zettel, kein Anruf, kein Graffiti.
Nichts deutete auf irgendeine revalisierende Gang hin, denn jene hätten eine Botschaft hinterlassen.
Auch deutete nichts auf den Wahrheitsgehalt von Murakami's Aussage hin.
Es sah nicht danach aus, als hatte dort vor kurzem eine Massenschlägerei stattgefunden und auch keine weitere Blutlache war zu sehen, welche angeblich von Kisaki her kommen müsste. Es ergab alles nur Sinn, wenn man den Aspekt betrachtete, dass meine Kleine einen Stalker hatte und vor kurzem einer versuchten Entführung zum Opfer gefallen war.
Nur diese Option war die einzig schlüssige und sie machte mir eine heiden Angst.
Ich hatte Angst, dass ich zu spät kam.
Ich hatte Angst, dass meinem Mädchen etwas passiert war.
Ich hatte Angst, dass ich sie nie wieder sehen würde.
Es brachte mich fast um, nur daran zu denken.
Es durfte einfach nicht sein.
Ich würde es nicht überleben, wenn ihr etwas zugestoßen war.
Weil ich nicht einfach nur die Jungs zum Schrein schicken konnte.
Weil ich mein Lämmchen einfach alleine gelassen hatte.
Weil ich dachte ich musste mich darum kümmern.
Wie unwichtig war dies im Vergleich zu meiner Kleinen.
Ich hätte nicht gehen dürfen.
Ich hätte sie nicht schutzlos allein zurück lassen dürfen.
Ich hätte nicht auf diese Falle reinfallen dürfen.
Wie konnte es nur sein, das ich es vorher nicht bemerkt hatte.
Ich wusste doch wie unlogisch es war, dass ein einfaches Gangmitglied ohne jeden Rang, an meine Telefonnummer herran kam.
Ich wusste doch wie unlogisch es war, dass die gesamte dritte Division sich hinter meinen Rücken traff.
Ich wusste doch wie unlogisch es war, dass diese Division aufeinander los ging und auch noch ihren Commandanten angriffen.
Es war absolut unlogisch und ich bin wie der letzte Vollidiot, darauf reingefallen. Ich bin in diese lächerliche Falle getapt, ohne sie zu hinterfragen und ich betete, dass ich dies nicht auf ewig bereuen würde.

Mit quietschenden Reifen, kam ich - dicht gefolgt von Ken-chin und Takashi, auf dem Parkplatz des Wohnkomplexes an. Die anderen Jungs waren noch nicht zu sehen oder gar zu hören, als ich mein Bike abstellte und zum Eingang des Gebäudes hechtete. Ich rannte die Stufen hinauf und kam schlitternd vor der Wohnungstür meines Lämmchens zum stehen. Sofort fiel mir auf das die Tür nur angelehnt war, weshalb direkt neues Adrinalin durch meine Adern schoss.
Wie ein Idiot stand ich da und sah auf die Tür. Kein Laut war von drinnen zu vernehmen, als ich meine Hand aussteckte und der Tür einen kleinen Schups gab. Innerlich betete ich wie ein besserener, dass ihr nichts passiert war.
Dass das alles nur Zufall war.
Das so eine angelehnte Tür rein gar nichts bedeutete.
Das die Stille die mich empfing als ich einen Fuß hinein setzte, nicht danach schrie das all meine Befürchtungen wahr waren.
Ken-chin und Takashi traten nach mir ein. Die Wohnung war nicht groß und man stand eigentlich direkt im Wohnzimmer, wenn man sich am Eingang die Schuhe auszog.
Ich sah direkt zum Sofa welches längs vor dem Fernseher platziert war. Dahinter befand sich die halboffene Küche, welche direkt an dem Flur zum Badezimmer und den beiden Schlafzimmern grenzte.
Auf den ersten Blick sah alles normal aus. Es war nichts umgestoßen worden und auch keine Blutspuren oder ähnliches waren zu sehen.
Doch dann entdeckte ich am Boden hinter dem Sofa eine Hand.
Das Herz blieb mir stehen, doch trugen mich meine Beine zügig dorthin.
Augenblicklich konnte ich doch Blut erkennen. Viel. Sehr viel. Unmengen.
"Scheisse" ,machten Ken-chin und Takashi wie aus einem Munde, als auch sie die Mutter der Baji Geschwister erblickten.
Sie lag zur Seite gedreht und hatte ihren starren Blick in Richtung des Sofas geheftet. In ihren Augen sah man keinen Funken Leben mehr, denn dieses hatte sich in einer Blutlache um sie herum ausgebreitet.
Die Wunde an ihrem Hals klaffte offen und gab das Fleisch und die Muskeln Preis. Das Blut floss nicht mehr und begann schon an den Rändern zu trocknen.
Wie in Trance, wandte ich mich ab und lief in Richtung des Zimmers, welches sich mein Lämmchen früher mit ihrem Bruder geteilt hatte.
Doch wusste ich schon bevor durch die geöffnete Tür sah, dass sie nicht dort sein würde.
"Lämmchen?" ,rief ich wie ein Trottel nach ihr, als ich in dem winzigen Zimmer verschwand. Hier erkannte man doch leichte Kampfspuren, in Form von heruntergefallenen Gegenständen. Ihre Bettdecke lag auf dem Boden und auch die Bilder und Parfümflaschen, waren umgefallen. Blut erkannte ich jedoch keines, als ich auf den Absatz kehrt machte und in die beiden anderen Zimmer stürmte, nur um auch dort nichts außergewöhnliches festzustellen.
Ich spürte Ken-chin's Hand auf meiner Schulter, als ich geschockt von meiner Erkenntnis, ein Paar Schritte zurück taumelte und mir ins Haar griff.
"Die Polizei ist verständigt" ,informierte mich mein bester Freund ruhig, während ich noch mit geweiteten Augen, in das Zimmer ihrer Mutter schaute.
Als ich mich umdrehte und an ihn vorbei rennen wollte, hielt er mich an meiner Kleidung auf.
"Das bringt jetzt nichts. Du weißt gar nicht wo du suchen musst. Lass das die Polizei übernehmen" ,versuchte mich der tattoowierte zu beruhigen.
"Lass mich los Ken-chin!" ,befahl ich ihn kalt, wobei ich mich wuderte das ich es überhaupt schaffte ein Wort raus zu bringen.
"Mikey, sie werden sie finden" ,startete er den nächsten Versuch, doch schüttelte ich mich einfach ab. Wieder versuchte er nach mir zu greifen, doch blockte ich Ken-chin und drückte ihn an seinem Kragen, anschließend gegen die Wand.
"Wag es ja nicht!" ,knurrte ich, bevor ich auf dem Absatz kehrt machte und an Takashi und der Leiche vorbei stürmte, doch weit kam ich leider nicht, da ich schon in der Wohnung die Sirenen der Polizei vernahm. Als ich nach draußen über die Brüstung des Flures sah, welcher offen die aneinandergereiten Wohnungen verband, erkannte ich neben zwei Polizeiwagen auch einen Krankenwagen.
Scheisse, Scheisse, Scheisse...
So ein Dreck...
Die Polizisten stürmten in das Gebäude und die Sanitäter liefen ihnen eilig hinterher. Ich hatte nur die Wahl an ihnen vorbei zu Hechten, was ihre Aufmerksamkeit sicher auf mich lenken würde oder abzuwarten bis sie hier waren und mich einer endlosen Befragung auszusetzen.
Ich wog schnell das für und wieder ab, bevor ich meine Hand an das Geländer der halbhohen Mauer legte - welche als Fallschutz monteriert war, und wollte gerade über dieses springen, als ich wieder von Ken-chin aufgehalten wurde.
"Mikey" ,kam es bittend von den Riesen, welcher eine Hand auf meiner Schulter abgelegt hatte. Ich wandte mich um und erkannte auch Takashi, welcher mich mitleidig ansah.
"Du wirst sie nicht finden" ,kam es mitfühlend, von den silberhaarigen.
"Du hast keinen Anhaltspunkt" ,merkte auch mein bester Freund an, als auch schon die Bullen durch die Tür traten, welche den Hausflur mit dem Treppenhaus verband. Jetzt konnte ich sowieso nicht mehr fliehen, ohne einen ganz schrecklichen Verdacht auf mich zu lenken.

Du, an meiner Seite / Tokyo revengers FF Mikey Manjiro SanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt