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Natürlich ging ich nicht auf Joeys Nachricht ein und verschwand direkt im Gästezimmer. Was dachte er bitte wer er war? Ich hatte ihm doch verklickert, dass das zwischen uns keine Zukunft hatte. Nur weil er mich jetzt ein paar mal nackt gesehen hatte, hatte das noch lange nichts zu bedeuten.

Der Tag war sehr anstrengend gewesen und so beschloss ich direkt ins Bett zu gehen. Ich zog mir noch schnell eine Jogginghose und mein Schlafshirt an, dann putzte ich noch schnell meine Zähne und kuschelte mich dann in das riesige Bett. Morgen würde es komplett komisch werden, denn morgen war der 25.12. und somit der Weihnachtsmorgen. Trotz der Anstrengung und meiner Müdigkeit schaffte ich es nicht einzuschlafen.

Gegen drei Uhr Morgens lag ich immer noch wach in meinem Bett, meine Gedanken kreisten um Meinen Dad, generell meine Familien Situation und natürlich Joey den ich gar nicht einordnen konnte. Um auf andere Gedanken zu kommen, wühlte ich mich aus der Decke und zog mir einen dicken Pullover drüber. Dann schlich ich die Treppe runter um mir in der Küche einen heißen Kakao oder wenigstens einen Tee zu machen. Mittlerweile hatte ich mich an das riesige Haus gewöhnt und kam auf direkten Wege in der Küche an. Einer der Hunde lag vor dem Backofen und musterte mich kritisch, als ob er mir sagen wolle „Was machst du hier? Ich will pennen! Verpiss dich!". Wenigstens bellte er mich nicht an und weckte das ganze Haus auf.

Mit dem Kakao hatte ich mich jetzt draußen an den Pool gesetzt, der natürlich beheizt und beleuchtet war. Die Stromrechnung hätte ich sehr ungern, aber Billie hatte definitiv das Geld dazu. Also saß ich jetzt Beine baumelnd auf dem Rand des Pools und schlürfte meinen heißen Kakao.

„Na, kannst du auch nicht schlafen?", erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich ruckartig um, dabei verschütte ich allerdings meinen heißen Kakao über meinen Beinen. „Fuuuuck!", keuchte ich auf. Verdammt war das heiß! Joey kicherte und ich sah ihn mit genervt mit einer Schmerzverzehrten Miene an. „Boha musst du mich immer so erschrecken!?", blaffte ich ihn an und drückte meine Hände auf die Stelle an meinem Oberschenkel. „Musst du immer so überreagieren wenn wir uns sehen?", lachte er immer noch. Ganz ganz witzig der Junge! Ich war aufgestanden. „Du könntest dich wenigstens entschuldigen!", er kicherte immer noch, „Es tut mir wirklich...", an dem Punkt reichte es mir und ich schubste ihn in den Pool. Als er wieder auf tauchte, lachte er nicht mehr. Ziel erreicht! Jetzt konnte ich schlafen gehen, „Gute Nacht", sagte ich noch zum Abschied, jetzt war ich es die lachte. „Übertreibst du immer so!?", rief er mir hinterher, „Ach ich übertreibe?", ich drehte mich nochmals zu ihm um, „Soll ich mal übertreiben!?", er stützte sich mit den Armen am Rand des Pools ab und sah zu mir hoch. „Wenn das so endet wie gestern Morgen, dann hab ich da nichts gegen", sagte er gespielt verführerisch, „Wann checkst du es endlich!? Ich bin nicht irgendeins deiner Betthäschen das du einfach so bumsen kannst wenn dir danach ist und die dich nur geil findet weil du vielleicht Glück hast in irgendeiner Form bekannt zu sein! Ich versuche nur meinen Job zu machen und meine Rechnungen zu bezahlen!". Mein Puls ging schneller, der Typ brachte mich zur Weißglut, „Naja ganz abgeneigt warst du auch nicht", er kletterte über den Beckenrand aus dem Wasser und stand jetzt triefend vor mir. „Du würdest lügen wenn du nicht zugibst das es dich anmachen würde das ich „Glück habe in irgendeiner Form bekannt zu sein" oder das du etwa Gefühle für mich hast!", er kam noch einen Schritt auf mich zu, „Versuch es erst gar nicht!". Er grinste nur fies, „Du kannst mir doch gar nicht widerstehen", raunte er halblaut, „Auf deine Nachricht bin ich nicht eingegangen. Doch, ich glaub ich kann dir widerstehen, aber offensichtlich du mir nicht!". Es war als hätte ich ein Deja Vu, die Situation erinnerte mich total an den letzten Morgen, in mir zog sich alles zusammen.

„Selbst wenn ich in irgendeiner Form Gefühle für dich hätte, es würde doch sowieso nicht funktionieren", unser Verhalten war kindisch. „Woher willst du das wissen?", „Dein Vater ist quasi mein Chef und das ich über Weihnachten hier bin ist schon cringe genug. Außerdem habe ich viele eigene Baustellen an denen ich arbeiten muss", ich sah ihn einfach nur an und ich konnte etwas trauriges aus seinem Lächeln erahnen. „Wie hast du dir das denn vorgestellt?", er zuckte mit den Schultern, „Schön?", kam es nach ein paar Sekunden zurück. „„Schön" hilft mir aber nicht bei meinen Problemen und woher will ich denn wissen das du nicht bei der nächst besten Gelegenheit die nächste flach legst weil du sie heiß findest? Sie es ein, das wird zwischen uns nichts.", ich wollte gehen, alleine sein, „Warum bist du so?", ich drehte mich nochmal um, „Wie bin ich denn?". Ich verschränkte die Arme vor der Brust und zog die Brauen hoch, „Du bist so abweisend und dickköpfig, aber auch verletzlich", „Und du bist aufdringlich und nervig!", gab ich patzig zurück. „Siehst du das meine ich", lachte er, „Du hast eine riesige Mauer um dich errichtet und lässt niemanden rein der dir eventuell gut tuen könnte", nachgeben wollte ich eigentlich ungern, aber irgendwie hatte er recht. „Du musst mir ja nicht mal jedes Detail erzählen, aber ich mag dich mega gerne und fände es schön wenn wir uns was näher kommen. Die ganze Sache zwischen uns wie das angefangen hat war mehr als unglücklich, vielleicht können wir ja versuchen nochmal von vorne anzufangen?", schlug er nun vor, „Ich muss das erstmal verdauen", erwiderte ich Sekunden später, „Nimm dir die Zeit die du brauchst", lächelte er. „Sollen wir langsam mal ins Bett? Ich finde es was frisch.", jetzt grinste ich, „Tut mir nicht leid". Seine Klamotten waren immer noch total durchnässt, „Warum glaub ich dir das irgendwie", er schüttelte den Kopf, „Ich weiß ja nicht".

Hit the Road JackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt