15.

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Helles Licht durchflutete das Zimmer und ich blinzelte, gähnend drehte ich mich zur Seite und stieß gegen einen Fremdkörper, erschrocken machte ich die Augen auf und nach einigem blinzeln konnte ich auch den Fremdkörper zuordnen. Es war der Typ mit den Locken, Joey, wenn ich mich recht erinnerte und er trug kein Shirt. Panisch stellte ich fest das auch ich weder ein Shirt noch den Bikini von Maria trug. Vorsichtig hob ich die Decke und hoffte das wir wenigstens Unten rum etwas an hatte.

Hatte er nicht.

Hatte ich nicht.

Hatten wir mit einander geschlafen!?

Und wenn ja, wo war das Kondom!? Mein Blick huschte suchend durch das Zimmer. Etwas mehr als leicht panisch kämpfte ich mich aus der Decke und schnappte das erst beste Kleidungsstück was ich finden konnte. Der Größe nach zu urteilen war es wohl sein Shirt. Doch bevor ich mich nach dem Bikini umsehen konnte wurde mir total schlecht und ich sprintete dahin wo ich das Bad vermutete.

Angestrengd hockte ich nun vor der Kloschüssel und wartete darauf den Alkohol von gestern auszukotzen. „Morgen", kam es verschlafen von der Tür, ich drehte mich um. Monsieur war auch aufgestanden und trug jetzt Boxershorts. Und jetzt kam es mir auch hoch und ich übergab mich erstmal in die Schüssel. Sein Anblick war wortwörtlich zum kotzen.

Als ich fertig war wischte ich mir den Mund ab und sah auf, er stand immer noch im Türrahmen und grinste, als ich merkte wo sein Blick hinzielte sprang ich auf. „Gehts noch!", fuhr ich ihn an und zog den T-Shirtsaum so weit runter wie möglich, „Gestern warst du nicht so verklemmt", sagte er belustigt. Wütend sah ich ihn an, konnte aber den Augenkontakt nicht lange halten, da ich mich erneut übergeben musste. Als ich das Bad verließ rempelte ich ihn extra an. Zurück im Zimmer entdeckte ich auch schnell den Bikini, er lag achtlos auf dem Boden, genau wie die Shorts die er gestern an hatte. Verdammte Scheiße! Schnell zog ich mir die knappe Bikinihose an um wenigstens etwas anzuhaben, dann verließ ich immer noch wutentbrannt das Zimmer.

Nach längerem suchen fand ich dann auch endlich unser Zimmer. Maria öffnete auch nach dem ersten Klopfen, „Oh Gott Jack, ich hab mir solche Sorgen gemacht!". Da ich mich ab dem Sturz ins Wasser nicht mehr daran erinnern konnte was passiert war, machte ich mir jetzt auch Sorgen. Ich wusste noch das Jimmy den Alkohol mitgebracht hatte, wir ein Trinkspiel nach dem anderen gespielt hatten und ich irgendwann in den Pool gestolpert war. Maria frischte erstmal meine Wissenslücke auf, während ich mir ein paar Klamotten zusammen suchte. Offenbar hatte mich dieser Joey nach meinem zweiten unfreiwilligen Abgang in den Pool ins Bett bringen wollen, was er offensichtlich nicht getan hatte, also jedenfalls nicht in meins.

„Habt ihr miteinander...", ich ließ mich aufs Bett fallen und vergrub den Kopf in den Händen, „Ich weiß es und hoffe es auch nicht". Sie legte mir einen Arm um die Schulter, „Komm das wird schon, jetzt geh erstmal duschen und dann frühstücken wir erstmal. Hm?", ich nickte nur und schleppte mich in das Badezimmer. Angeeckelt landete Joeys Shirt in der Ecke und ich trat unter die riesen Regenwalddusche.

Unten beim Frühstück saßen bereits schon einige der anderen. Als ich Joey erkannte verfinsterte sich mein Blick und ich wollte kehrt machen, doch Maria hielt mich zurück und schleifte mich zum Buffet, ich holte mir nur einen Tee und ein Brötchen, dann setzte ich mich etwas abseits der Anderen an einen Tisch und begann an meinem Brötchen herum zu kauen. „Du isst jetzt was vernünftiges!", Maria knallte mir schon fast den Teller vor die Nase. Darauf waren Rührei, Bacon und zwei Brötchen mit Käse. „Ich hab keinen Hunger", brummte ich und zog den Teebeutel aus der Tasse. „Du isst das jetzt entweder selber oder ich füttere dich!", sagte sie scharf. Den Ton kannte ich gar nicht von ihr, aber er erfüllte seinen Zweck und so fügte mich meinem Schicksal und begann augenrollend den Teller aufzuessen. Während des Frühstücks war immer mehr die Angst, dass wir miteinander geschlafen und nicht verhütet hatten, aufgekeimt. Joeys Reaktion nach zu Urteilen hatten wir, aber wirklich ja hatte er nicht gesagt. Wobei eigentlich alles dafür sprach das wir letzte Nacht miteinander geschlafen hatten. Trotzdem betete ich darum das wir nur rumgemacht hatten.

Nach dem essen sollten wir einen Ausflug machen, erst wollte ich nicht mit, aber Spaghetti, Maria und Chuck überredeten mich schließlich. Der Ausflug entpuppte sich als Fährfahrt zum National Harbor. Wäre ich doch lieber im Hotel geblieben! Chuck wusste doch das ich schnell Seekrank wurde. Also setzte ich mich alleine auf das obere Deck und suchte mir einen Fixpunkt. Trotz des Fixpunktes und der frischen Luft wurde mir total schlecht, aber vielleicht lag es auch daran, das mir die Gesichte mit Joey nicht aus dem Kopf gehen wollte.

„Sag mal nimmst du eigentlich die Pille?", ich fuhr herum, hinter mir stand Joey, der gerade den Reisverschluss seiner Daunenjacke zu zog. Jetzt fiel mir erst auf, wie kalt es eigentlich geworden war. Ich funkelte ihn an, „Nein", dann drehte ich mich wieder weg, „Dann haben wir jetzt ein Problem", stellte er trocken fest. Wenn ich nicht schon blass gewesen wäre, wäre ich es sicher jetzt geworden. „Willst du mich verarschen!", ich drehte mich wieder zu ihm, jetzt sah er nicht mehr so selbstsicher aus, eher nervös. „Hey du warst betrunken, ich war betrunken...", „Das hat doch damit nichts zu tun! Du bist einfach zu doof zum um ein Kondom zu benutzen!", unterbrach ich ihn. „Und woher soll ich wissen das du nicht die Pille nimmst!?", zischte er, denn wir waren ja nicht alleine und es musste auch nicht jeder mitbekommen, das ich gestern Sex mit dem Sohn meines „Chefs" hatte. „Weil man nicht davon ausgehen sollte das eine Frau die Pille nimmt!", argumentierte ich dagegen, „Und was hättest du gemacht wenn ich irgendeine ansteckende Krankheit gehabt hätte!?", er senkte den Kopf. „Kannst du vielleicht auch leiser hysterisch sein?", war das sein ernst!? „Ahhhhh!", mit einem verzweifelten Aufschrei drehte ich mich von ihm weg und suchte wieder meinen Fixpunkt. „Ist alles okay?", es war Chuck der sich zu uns gesellt hatte, statt mir antwortete Joey, „Ja klar, wir hatten gerade nur einen Meinungsverschiedenheit über..." „Fixpunkte", vollendete ich kühl den Satz, bevor er irgendwas ausplauderte. Irgendwie war mir die ganze Situation peinlich, vorallem weil ich mich kein Stück an letzte Nacht erinnern konnte.

Hit the Road JackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt