Hit the Road Jack

3.

Bevor Negative Love anfing, ging ich noch kurz auf die Toilette, beim Händewaschen viel mein Blick in den Spiegel vor mir. Ich sah grausam aus, genau wie ich mich fühlte. Meine Haut war sehr Blass und meine Augen, die ich sehr stark geschminkt hatte und zusätzlich über Augenringe verfügten, wo mich jeder Pander drum beneidete, standen in einem sehr krassen Kontrast zu einander. Mein hellen Haare ließen es noch farbloser wirken und das T-Shirt, dass mir Chuck aus seinem Kleiderschrank gegeben hatte, damit ich nach der Arbeit nicht das Shirt vom Vortag tragen musste, machte das gesamt Blid meiner Verwarlosung nicht besser. Müde rieb ich mir über die Schläfen, ich brauchte dringend eine Dusche und Schlaf! Ich wusch mir noch schnell die Hände und ging dann zurück zu den anderen, „Warum hat mir keiner gesagt das ich so kacke aussehe!?", sagte ich vorwurfsvoll in die Runde, „Jack du siehst immer so aus", „Hals Maul Spaghetti!", ich sah den Italiener böse an und er konnte gerade noch so einem Klatscher auf den Hinterkopf entgehen. Doch mehr konnte ich auch nicht sagen, denn da mussten die Jungs schon auf die Bühne. 

Sie rockten wie immer den Laden und ich war dafür zuständig ihnen die Imstrumemte anzureichen oder mögliche Probleme während der Show zu lösen, heute verlief zum Glück alles reibungslos und nach der Show begann ich damit einzupacken. Die Jungs gaben der Weil Autogramme oder machten Fotos mit ihren Fans, ich war immer wieder erstaunt wie sie das hinkriegten die Leute so zu begeistern. „Du machst deinen Job echt gut", ich sah von dem Kabel, dass ich gerade aufwickelte auf, vor mir stand einer der Jungs von Black Flowers, ich verzog meinen Mund kurz zu einem leichten lächeln, „Danke". „Kommst du nachher noch mit?", ich sah ihn fragend an, „Wir gehen nachher noch mit den Anderen feiern"  ich zuckte mit den Achseln, „Mal sehen", antwortete ich einsilbig und begann die Gitarren und Bässe einzupacken, „Würde mich aufjedenfall freuen". Auf den Kommemtar reagierte ich nicht weiter und machte alles fertig zum einladen, dabei halfen mir die Jungs dann noch. Gewisse Dinge wie Jimmys Basstower konnte ich nicht alleine verladen, geschweige denn bewegen.

„Wir wollen noch mit den Jungs von Black Flower feiern gehen. Kommst du mit?", fragte Jimmy, während er mir den Kram der in den Van musste anreichte. „Ich weiß nicht, ich bin eigentlich ziemlich platt", „Och komm schon Jack! Du bist schon auf der Tour nich dabei, dann komm wenigstens mit feiern!", ich rollte mit den Augen. „Ich war aber im Gegensatz zu dir den ganzen Tag arbeiten, genau wie gestern", merkte ich an, „Ja und!? Schlafen kannst du wenn du tot bist!", letztendlich ließ ich mich doch dazu breitschlagen mitzukommen. Die Jungs gingen in die nächst beste Kneipe um die Ecke. Wo wir erstaunlicherweise noch einen Platz bekamen. Chuck, Jimmy und Alessandro holten Getränke, während Isaac, seine Freundin und ich einen langen Tisch besetzten. Als dann endlich die anderen mit den Getränken kamen wurde es noch richtig lustig. Black Flower hatte sich auch noch dazu gesetzt und alle verstanden sich super, tauschten Anekdoten von vergangenen Konzerten aus und lachten viel.

Mittlerweile war es schon kurz vor halb drei und ich war total im Arsch. Isaac knutschte mit seiner Freundin rum. Chuck redete mit dem Sänger der anderen Band, Jimmy und Alessandro, den ich immer liebevoll Spaghetti nannte machten sich über Isaacs nahmen lustig.
„Haha, Isaac! Jimmy, I suck...haha verstehst du? I suck!", die beiden kriegten sich nicht mehr ein und feierten sich total für diese geniale Idee, ich schlug mir nur mit der Flachenhand ins Gesicht. Die beiden hatten also schon ordentlich einen im Tee. Ich war nur leicht angetrunken und noch nicht bereit für diese Form von Niveaulimbo. Eigentlich durfte ich noch keinen Alkohol trinken, aber ich kam immer irgendwie drann. Entweder mit meinem gefälschten Ausweis, den mir Chuck vor ein paar Jahren besorgt hatte oder einer der Jungs holte mir was. Wehmütig trank ich aus meinem Bier und sah mich im raum um. Es war ziemlich voll und dementsperechend warm und die Wärme machte mich in Kombination mit dem Gelaber ziemlich schläfrig. Als ich kurz vor dem wegdämmern war knallte der Typ, der mich vorhin angelabert hatte ein Tablett mit einigen Kurzen auf den Tisch.

„Wer will Sambuca?", fragte er grinsend in die Runde, „I'm in!", rief ich aus und hob eine Hand. Irgendwie hatte ich jetzt lust mir richtig einen hinter die Binde zu kippen. Noch einer von den Black Flowers erklärte sich bereit mit zu trinken, der Rest war anderweitig beschäftigt oder mocht den Sambuca nicht.

„Wie heißt ihr eigentlich?", fragte ich meine beiden Mittrinker, „Chriss!", stellte sich der vor, der mit mir vorhin geredet hatte. „Logan! Und du?", „Jack!", sagte ich etwas lauter um die anderen zu übertönen. Wir stießen an. Insgesamt waren es fünfzehn Gläser, also für jeden fünf. Chriss und Logan waren ganz nett und schon bald führten wir eine angeregte Diskussion über Rolltreppen. Logan holte die nächste Runde und ich erfuhr, das Chriss Bass und Logan Schlagzeug spielte.

„Ich muss ma aufs Klo", nuschelte ich, „Soll ich mit?", ich sah Chriss schräg von der Seit an und lachte, „Ich bin schon ein großes Mädchen, ich kann allein pinkeln", erklärte ich und stand schwankend auf, er stand ebenfalls auf und stützte mich. „Ich schaff das schon alleine", grummelte ich etwas genervt, als wir die Treppe runter zu den Toiletten gingen, „Das bezweifel ich", sagte er ruhig und bugsierte mich in den Raum des Damenklos. „Ich glaub mir ist schlecht", jammerte ich und Chriss brachte mich in eine der Kabinen, er hielt mir sogar die Haare während ich mich lautstark in die Schüssel übergab. Als ich sicher war, dass nichts mehr kam, ließ ich erschöpft auf den Boden neben der Toilette nieder und starrte an die bekritzelte Wand vor mir. Chriss wischte mir mit etwas Klopapier den Mund ab und zog mich dann hoch. „Du solltest besser ins Bett gehen", ich nuschelte etwas unverständliches und er brachte mich nach oben, wie schaffte es der Dude bitte so nüchtern zu wirken?
Er brachte mich zu den anderen und setzte mich neben Jimmy, an dessen Schulter ich mich direkt anlehnte. Doch bevor ich wieder einschlafen konnte wurde ich wieder hochgezogen. Verwirrt aber willenlos ließ ich mich von der Unbekannten Person mitziehen.