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Und schon wieder wachte ich mit Schwindel, Kopfschmerzen und einem trockenen Hals auf. Es war sehr hell in dem Raum wo ich mich befand und ich blinzelte. Immer noch liegend, ließ ich meine Blicke von der weißen Deck aus durch das Zimmer wandern. Nach dem ich mich umgesehen hatte stellte ich fest, dass ich weder zu Hause in meinem noch in Chucks Bett lag.

Wo zur Hölle war ich!?

Den Schwindel ignorierend versuchte ich mich aufzurichten, doch etwas hinderte mich daran und das Gewisse etwas war ein Männerarm. Ein fremder Männerarm. Vorsichtig blickte ich nach rechts und atmete erleichtert aus, wenigstens kein völlig fremder. Es war Chriss. Vorsichtig schob ich seinen Arm beiseite und setzte mich auf, was hatte ich gestern noch mal zum Thema trinken gesagt? Der Vosatz hatte ja echt lange angehalten. Ich rieb mir mit den Handflächen über die Augen und versuchte die Bilder von letzter Nacht in die Richtige Reihe zu kriegen, bekam es aber beim besten Willen nicht hin.

Hatten wir Sex!?

Schoss mir der nächste Gedanke in den Kopf, aber ich trug noch Chucks Shirt. Wobei das auch nichts heißen musste, etwas panisch stand ich auf. Neben dem Bett lag meine Hose zusammen geknüllt auf dem Boden. Die kleinen schwarzen Punkte die vor meinen Augen tanzten ignorierend zog ich sie an. „Was machst du da?", murmelte es vom Bett aus, ich sah rüber, Chriss hatte sich auf den Bauch gedreht und taxierte mich aus seinen halb zugekniffenen Augen. „Naja wo nach sieht es denn aus?", beantwortete ich sein mit einer Gegenfrage, während ich meinen Gürtel zu machte. „Warum? Wir können doch noch frühstücken", er setzte sich auf. Ich überlegte kurz, „Wenn du willst kannst du auch duschen und dann fahre ich dich nachher zum Club", das war natürlich ein super Angebot und ich nickte, „Okay, danke".

Er zeigte mir das Bad und gab mir ein Handtuch. Nach dem er draußen war schloss ich ab, sicher war sicher, dann begann ich mich auszuziehen und duschte ausgibig. Als ich fertig war trocknete ich mich ab, schlüpfte in die alten Klamotten und ging zu Chriss in die Küche. „Trinkst du Kaffee?", er sah mich fragend an und ich schüttelte den Kopf, „Hast du Tee da?", jetzt musste er passen. „Wenn du willst mache ich dir einen Kakao Spezial", das war ein Kompromiss. Ich setzte mich an einen kleinen schon gedeckten Tisch und wartete auf meinen Kako. Die Küche war sehr klein aber gemütlich und dafür, dass der Bewohner männlich war, war die Küche und generell der Rest der Wohnung ziemlich ordenrlich.

Chriss stellte mir ein riesige Tasse in Form eines Verstärkers vor die Nase, „So, lass es dir schmecken", ich lächelte und er setzte sich mir gegenüber. Ich probierte einen Schluck und lächelte, „Der ist echt lecker", er nickte und nahm sich ein Brötchen aus einem Korb, „Ich weiß, ist ja auch von mir". Ich rollte nur kurz mit den Augen und murmelte etwas von zu großem Ego, er quitierte das nur mit einem charmanten Grinsen. „Was ist gestern eigentlich noch passiert? Ich weiß noch das wir auf Klo waren, ich gekotzt habe und dann weiß ich nichts mehr". Er lachte und ich nahm einen Schluck von dem Kakao, nicht ohne ihn mit einem bösen Blick über den Rand der Tasse himweg anzusehen. „Wir sind mit dem Taxi zu mir nach Hause und dann haben wir gepennt. Übrigens schnarchst du ziemlich", ups! Peinlich! „Aber ich war nicht anhänglich oder hab sonst irgendwas komisches gemacht", fragte ich unsicher und schob noch ein bittendes, fast schon verzweifeltes „Oder?" hinter her. „Naja, du wolltest dich vor allen ausziehen und auf dem Tisch tanzen", antwortete er trocken, ich sah ihm aus großen Augen an, doch er lachte nur laut, „Nein Spaß, du hast dich nur im Taxi die ganze Zeit an mich gelehnt und du wolltest nicht alleine schlafen", ich vergrub meim Gesicht in den Händen, „Warum!?", jammerte ich drauf los. Als wir fertig waren half ich ihm noch alles wegzuräumen und anschließend fuhr er mich zurück zu meinem Auto. „Tauschen wir noch Nummern aus?", ich zuckte mit den Schultern, „Warum nicht!", er tippte seinen Kontakt ein und drückte dann kurz auf anrufen. Sein Handy klingelte und wir verabschiedeten uns. Ich stieg ins Auto und fuhr nach Hause wo ich mir als erstes heißes Wasser aufsetzte, dann zog ich mir was anderes an und kuschelte mich mit einem Buch und einer Tasse Tee auf mein Bett.

Am nächsten Morgen fühlte ich mich nicht gut, mein Hals kratzte und ich hustete etwas. Also rief ich meinen Chef an um mich krank zu melden. Er war nicht begeistert, aber wenn ich krank war, war ich krank. Ich blieb den ganzen Tag zu etwa 90% im Bett und ruhte mich aus. So ging es auch die nächsten beiden Tage, am Donnerstag ging es mir wieder besser, so, dass ich zur Arbeit gehen konnte. In den letzten Tagen hatte ich viel mit Chriss geschrieben, er war echt nett und wollte mich Samstag zum Essen einladen. Als ich Freitag jedoch nach Hause gehen wollte, rief mich der Chef noch mal in sein Büro. „Also, Jacqueline", er sprach meinen Namen schon wieder mit so einem abwertenden Ton aus, dass ich nur minimal agressiv wurde, „Ich brauch dich morgen noch mal", ich schüttelte den Kopf, „Mr. White, ich habe mir den Samstag schon vor zwei Wochen als Urlaub eingetragen", er zuckte mit den breiten Schultern, „Sie waren doch schon die letzten Tage nicht da", wollte er mir vorhalten. Jetzt wurde ich richtig wütend, „Na hören Sie mal! Ich war krank, das zählt nicht als Urlaub!". Bemüht, die Fassung zu halten sah ich ihn wütend an,
„Ich hatte schon letzten Samstag nicht frei, diesen können sie mir nicht auch wegnehmen!", „Nicht in diesem Ton, Miss Sanders", maßregelte er mich, doch das war der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte. „Wissen Sie was!", rief ich laut, „Sie können mich mal kreuzweise!", damit wollte ich gehen. „Wenn sie jetzt gehen, sind sie ihren Job los!", ich grinste nur süffisant, „Sie können mich nicht feuern! Ich kündige nämlich! Stecken sie sich ihren Saftladen hier doch sonst wohin!".

„Chuck!?", rief ich durch das Telefon, „Ich komme mit auf Tour! Ich hab es getan, ich hab gekündigt!".

Hit the Road JackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt