„Issac, das kannst du nicht bringen!", Jimmy war der erste von uns dreien der etwas sagen konnte, „Es tut mir wirkich Leid", sagte er mit gesenkten Kopf. „Du weißt was das für uns heißt oder?", Spaghetti, der sonst die Ruhe selbst war, schien plötzlich unglaublich wütend, „Du weißt auch was das für mich heißt oder!?", seine Stimme zitterte. Seine Eltern waren nie wirklich damit einverstanden gewesen, dass er Musik machte, sie wollten, dass er das Familienrestaurant weiter führte. „Ich glaub das einfach nicht!", Jimmy schüttelte nur stumm und entäuscht den Kopf. Eigentlich hätte ich mich freuen sollen, denn ich konnte jetzt wieder zurück, doch A hatte ich keinen Job und B taten mir die Jungs mega Leid, ihnen bedeutet die Tour sehr viel, vorallem war es eine super Gelegenheit, bekannter zu werden. „Du bist so ein verfickter Egoist!", Spaghetti, der sehr viel kleiner war als der 1,80 große Isaac, ging auf ihn Los und verpasste ihm eine. Für einen Moment waren alle wie in einer Schockstarre, doch Alessandro schulg weiter auf Isaac ein, der sich jetzt zur Wehr setzte und ihn von sich weg schubste. „Hört auf!", hört ich mich sagen und wollte dazwischen gehen, als ich einen vor die Nase bekam, das Gleichgewicht verlor, rücklings zu Boden ging und mit dem Kopf aufschlug, dann wurde mir schwarz vor Augen.
Ein stechender Schmerz fuhr mir durch den Kopf, was zur Hölle!? Blinzelnd öffnete ich die Augen für einen kurzen Moment und schloss sie direkt wieder. Es war so verdammt hell. Irgendwer klatschte mehr oder weniger sanft in meinem Gesicht rum und dumpfes Stimmengewirr umgab mich, „Haltet die Klappe!", nuschelte ich nur, die Stimmen und das rumgegrabbel in meinem Gesicht verschwanden für einen kurzen Moment, nur um dann noch mehr durcheinander zu reden. „Ich meins Ernst! Fresse!", murmelte ich schwach, „So lang sie einen noch beleidigen kann ist alles gut,", das war eindeutig Chuck, „Fick dich Chuck", stöhnte ich auf. „Wie viel Finger zeige ich", über mir tauchte eine Hand auf die drei Finger zeigte, „Drei und zwei Halbe", stöhnte ich noch etwas benebelt auf und vernahm unterdrücktes Lachen. Wie witzig! „Kannst du dich aufsetzen?", fragte die Person wieder, „Keine Ahnung", vorsichtig wurde mir aufgeholfen mich hinzusetzten, dann wurde ich mit dem Rücken gegen etwas weiches gelehnt, vielleicht das Sofa? „Ist dir schlecht oder sehr schwindelig?", ich verneinte und betaste vorsichtig meinen Hinterkopf. Kein Blut! Das war doch schon mal sehr positiv, aber woher kam dann das Blut auf meinem Pullover? „Hier, trink das!", Jemand reichte mir eine Flasche Wasser, jetzt sah ich zum ersten Mal bewusst auf, vor mir kniete der Bassist von Green Day und Markus. „Jack, es tut mir so Leid!", ich ignorierte Isaac, der daneben stand und sich ein Kühlpack auf sein Gesicht drückte, einfach, ihn hatte es wohl auch ziemlich getroffen. „Kann ich ein Kühlpack haben und...", erst jetzt bemerkte ich meine Blutende Nase, „Irgendein Tuch?". Mein hellgrauer Pullover, den ich trug hatte einen Blutfleck und ich hoffte für Isaac, dass das Blut wieder raus ging. Das Tuch kam und jemand schlug vor, das es besser wäre wenn ich auf Toilette gehen würde. Gesagt getan, der Bassist und Markus halfen mir unter Protest auf, denn meiner Meinung nach hätte ich es auch allein geschafft, als ich dann stand, war ich doch noch etwas wacklig auf den Beinen, aber die Schmerzen im Kopf ließen etwas nach. Zu zweit stützten sie mich und verfrachteten mich gemeinsam auf das Klo wo sie mich einfach über das Waschbecken hängten und daruaf warten das meine Nase aufhörte zu bluten. „Was war denn vorhin los?", die Stimme des blonden, hochgewachsenen Bassisten hallte etwas in dem sonst quasi leeren Raum. „Isaac, unser Schlagzeuger ist raus", nuschelte ich in das blutverschmierte Handtuch, mit dem ich mein Gesicht, das ebenfalls voller Blut war abwischte. „Wie er ist raus?", fragte jetzt Markus etwas verwirrt, „Naja er steigt aus, hat er gesagt und ohne Drumer keine Band. Und ohne Band keine Tour und so weiter.", erklärte ich kurz die Situation. „Oh man das ist wirklich scheiße", kommentierte der blonde, ich nickte und zog mir den Pullover über meinen Kopf um ihn mit kalten Wasser und Seife einzuweichen. „Gehts bei dir wieder besser?", fragte Markus und lenkte somit ein bisschen vom Thema ab, ich nickte und betastete noch mal meinen Hinterkopf, „Ja, ich glaub schon, aber das wird ne fette Beule".
„Wo ist der Rest?", Chuck, Jimmy und die drei anderen die noch zu Green Day gehörten waren die einzigen die noch da waren. „Die klären das gerade", „Okay, dann lasst uns doch schon mal die Koffer packen", schlug ich vor. „Warum?", Chuck sah mich verständnislos an, „Ohne Drumer keine Band und ohne Band kein Konzert", erläuterte ich ihm meine Schlussfolgerung. „Noch ist Isaac ja nicht weg, er meinte, er würde bis Weihnachten bleiben und dann bei seiner Freundin bleiben. Ich kann es verstehen, aber finde es trotzdem schade. Dann wird das eben nur eine kurze Tour. Besser als keine!", „Schön und wofür habe ich dann meinen Job gekündigt!?", brauste ich auf, „Ich hab mein Auto verkauft und außer der Tour gerade nichts! Uns muss irgendwas einfallen!".
„Wie wäre es wenn ihr Ersatz sucht", schlug einer der Green Day Minions vor, „Tré könnte vielleicht auch einspringen wenn ihr niemanden findet", schlug der blonde vor.Wir diskutierten noch eine Weile und gegen kurz vor zwei kam Fred in den Raum und sagte das er in zwanzig Minuten mit oder ohne uns weiter fahren würde. Also suchten wir unseren Kram zusammen und gingen zusammen zum Bus. „Warum sind auf deiner Jacke eigentlich Deutschlandflaggen?", Markus deuetet auf, die Schulter meiner Armeejacke, wo eine kleine Deutschlandfahne draufgenäht war. „Die hat meinem Onkel gehört. Meine Mutter ist Deutsche und er war in Deutschland beim Bund.", „Warst du schon mal in Deutschland?", „Klar, ich kann auch recht gut Deutsch. Und du?", wir waren am Bus angekommen, „Ich war ein paar mal auf der Durchreise da, viel sieht man ja leider dann nicht". Wir stiegen ein und gingen die Treppe hoch in den „Wohnbereich", der Vorhang von Isaacs Bett war zugezogen und Spaghetti saß wie ein Häufchen Elend vorne am Tisch mit Billie und dem Drumer Tré. Er tat mir so Leid, denn ich glaubte ihm bedeutete diese Tour von uns allen am meisten.
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Hit the Road Jack
RandomAuf Tour mit Green Day, kann es schöners geben? Für Jack aufjedenfall.