19.

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„Wir haben die perfekte Lösung für das Isaac Problem!", Chuck stand strahlend neben mir, während ich ein Croissant mit Marmelade aß. „Und?", ich sah fragend auf, „Was ist diese neue wunderbare Idee?", „Wir fragen einfach Joey!", Chuck sah mich mit freudiger Erwartung an, ich nickte nur langsam, „Und der spielt Schlagzeug?", fragte ich etwas ungläubig", „Naja, ich gehe davon aus, dass du auf den Job keinen Bock hast und sonst kenne ich keinen". Ich sah ihn nur mit großen verwirrten, ungläubigen Augen an, „Der Dude spielt im Ernst Schlagzeug?", Chuck bejahte, „Er ist sogar in einer nicht gerade unbekannten Band". Unbeeindruckt wie eh und je zog ich einfach nur die Brauen hoch, „Und die heißt?", fragte ich mit vollem Mund, „Swimmers, aber S-W-M-R-S geschrieben". „Kenn ich nicht, aber das erklärt so einiges", jetzt sah er mich fragend an doch ich winkte nur ab, „Nicht so wichtig. Mein Handy vibrierte wieder „Hast du ihn schon gefragt?". „Ne, ich wollte das erstmal mit den anderen Beiden besprechen, der Vorteil wäre auch das er das Set in der Pause zwischen Weihnachten und Silvester üben könnte", ich nickte nur, „Dann klär das mal ab". Meine Stimme war etwas kühler als sie es eigentlich seien sollte, „Magst du ihn nicht? Auf mich hat er einen sehr sympathischen Eindruck gemacht", ich zuckte mit den Schultern, „Naja, du denkst auch nicht das du schwanger von dem Arsch bist!", rutschte es mir halblaut raus und Chuck sah mich mit mindestens Tennisball großen Augen an. „Habt ihr...?", „Ne, es war eine unbefleckte Empfängnis!", meine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus. „Wie?", fragte er laut und alle drehten sich zu uns um, „Kannst du es noch lauter schreien?", fragte ich genervt und stopfte das letzt Stück des französischen Gebäcks samt Marmelade in meinen Mund. „Bist du jetzt so richtig ernsthaft schwanger?", ich zuckte mit den Schultern, „Weiß ich nicht, kann sein, muss aber nicht. Ich hab den Test noch nicht gemacht". Es tat gut mit jemandem darüber zu reden, ausgenommen Tante Peggie, nicht mal Maria hatte ich etwas erzählt. „Warum nicht?", „Frühestens eine Woche danach kann der Test erst was sagen. Ich bin so fertig, ehrlich ich kann nicht mehr. Dieses nervige nichts tuen macht mich verrückt". „Na ihr beiden Nervensägen!?", Liam pflanzte sich vor uns auf den freien Stuhl, „Was geht ab?", „Verpiss dich Liam!", sagten wir gleichzeitig. Wortlos erhob er sich und ging wieder. Ich konnte Liam nicht mehr leiden, jetzt nach der Sache mit Jeff noch weniger, obwohl wir damals beste Freunde waren. Er hatte beschlossen mich von Tag x an zu meiden und mir blöde Sprüche zu drücken, ich wusste bis heute nicht, was sein Problem war oder immer noch darstellte und Chuck auch nicht.

Nachdem er weg war lachten wir kurz, wurden dann aber schnell wieder ernst „Was machst du wenn der Test positiv ist? Jetzt mal die Tour ausgenommen", ich zuckte mit den Schultern und nahm einen Schluck meines, mittlerweile kalten Tees zu mir. „Ich denke mal Abtreibung", „Und Joey? Was sagt er dazu?", „Ich weiß es nicht. Wir haben nicht wirklich drüber geredet", „Wäre vielleicht schlau das mal zu tuen", sagte er und stand auf. „Wir reden gleich nochmal ausgiebiger darüber. Ich klär das jetzt erstmal mit den anderen ab", „Ja Chuk!", rief ich etwas lauter hinter ihm her, „Sei meine starke Schulter zum ausheulen!". Daraufhin zeigte er mir nur einen Vogel und setzte sich an den Tisch der anderen. Also war ich wieder alleine. Störte mich jetzt auch nicht weiter, ich trank meinen Tee auf ex und stand dann ebenfalls auf. Was ich jetzt vorhatte?
Ich wusste es selber nicht, aber ich brauchte den heutigen Tag für mich alleine.

Nachdem ich auf dem Hotelzimner zwei Kapitel meines Buches gelesen hatte schlug ich das Buch zu und schaute im Internet nach was ich heute noch so machen konnte. Mir wurde neben Shopping und Sightseeing unteranderem eine Massage vorgeschlagen und ich buchte mir direkt einen Termien. Jetzt hatte ich zwei Stunden Zeit um dahin zu kommen. Ich wechselte wie der Arzt im Krankenhaus es mir gesagt hatte den Verband und steckte die Schlüsselkarte, mein Handy, Kopfhörer und Geld in die Jackentasche meiner Bundeswehrjacke, dann verließ das Zimmer.

Auf der Treppe entwirrte ich meine Kopfhörer, steckte sie mir in die Ohren und machte anschließend Musik an. Stand by me von Oasis war der erste Song den mein Handy abspielte, doch ich skipte ihn in der Hälfte da er mich zu sehr depremierte. In der Hotellobby fiel mir auf das draußen ein ziemlicher Mob tobbte, bei genauerem hinschauen viel mir auf das es Green Day Fans waren. Vor den Türen des Hotels standen einige Sicherheitsleute, damit keiner der Fans reinkam. Ich beschloss einfach durch die Meute zu gehen, da es der schnellste Weg nach draußen war. Augenrollend quetschte ich mich mit dem wohligen Gedanken an die Massage so gut es ging durch die Masse und suchte mir anschließend die Bushaltestelle zu der ich musste.

Als ich das Massagestudio verließ war ich ziemlich Müde, aber entspannt. Es hatte gut getan sich einfach mal fallen zu lassen bei dem Stress den ich gerade hatte. Zufrieden saß ich im Bus zurück und war total in der Musik verloren als mein Telefon klingelte. Jeff hatte ich nach einigen weiteren Anrufen blockiert, mit einer bösen Vorahnung ging ich ans Telefon.

„Hallo?", Stille am anderen Ende, dann kurz bevor ich auflegen wollte ein leises Schluchzen. „Hallo?", fragte ich erneut, aber mit mehr Nachdruck in der Stimme, „Jacqueline, ich bins". Meine Mutter, eindeutig. „Was ist?", fragte ich eine Spur freudloser, „Komm bitte nach Hause, ich vermisse dich und dein Va...", „Spar dir das Gerede über ihn!", unterbrach ich sie scharf. „Jacqueline, bitte", „Nichts bitte! Ich war doch sowieso nie wirklich ein Teil eurer heilen Familie!", ich war etwas lauter geworden und andere Fahrgäste sahen mich bereits komisch an, gut das ich an der nächsten Haltestelle aussteigen musste. „Doch warst du!", wiedersprach sie mir, „Achja und wann? Als ihr mein Weihnachtsgeschenk vergessen habt? Als ihr meinen Middleschool Abschluss verpasst habt? Ich könnte jetzt so weiter machen!". Meine Entspannung der Massage war wieder verfolgen. „Ich weiß wir sind keine perfekten Eltern gewesen, aber wir haben dich immer geliebt", „Davon habe ich sehr viel mitbekommen", Sarkasmus hatte mir schon immer gelegen. „Komm bitte nach Hause, dann können wir in Ruhe alles klären", ihre Stimme klang erstickt und fast tat sie mir sogar leid, „Selbst wenn ich wollen würde könnte ich nicht, das ist das gleiche was ich Tante Peggie gesagt habe!". Ich war aus dem Bus gestiegen und lief auf das Hotel zu, vor dem immer noch die gleiche Meute war wie vorhin, als ich es verlassen hatte. „Ich muss jetzt schluss machen. Bitte ruf mich nicht mehr an okay!", und bevor meine Mutter irgendwas darauf erwiederm konnte legte ich auf und quetschte mich durch die Massen. Rauskommen war aufjedenfall einfacher gewesen als reinzukommen. Die Fans standen dicht an dicht und hinderten mich teilweise daran mein Ziel zu erreichen. Nach einer Ewigkeit erreichte ich dann endlich den Eingang des Hotels, doch als ich rein gehen wollte ließen die Securitys mich nicht durch, „Sorry kleine, aber du darfst da nicht rein".

Hit the Road JackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt