London
"Und ich soll ganz sicher nicht mitkommen?", fragte Happy, der den Kopf leicht aus dem Autofenster hielt und bereit war, sofort auszusteigen. Er war wirklich ein netter Mann, Tony konnte froh sein, dass er für ihn arbeitete und seine ganze Zeit nur dem Job zu opfern schien.
Eldrid lächelte und schüttelte den Kopf. "Ist schon in Ordnung. Wartet einfach hier auf mich."
Der Sicherheitschef seufzte und ließ sich wieder zurück in den Sitz fallen. Es gefiel ihm nicht, sie allein zu lassen, doch was hatte er bei einer Göttin für eine Wahl? Innerlich hoffte er, dass sein Boss davon nichts erfahren würde und dass der jungen Frau nicht passieren würde. Denn ansonsten wäre er sicherlich seinen Job los. Die Asin hörte ihn noch irgendetwas murmeln, als sie sich auf den Weg machte, entschied sich aber, es nicht weiter zu hinterfragen. Auch wenn er ihr recht sympathisch war, wollte sie sich nicht weiter von ihrem eigentlichen Vorhaben aufhalten lassen.
Ohne sich noch einmal umzudrehen, ließ sie den Wagen hinter sich und zog ihr Mobilfunkgerät aus der Tasche. Wenn sie irgendwann mal wieder zuhause wäre, würde sie dieses kleine Teil definitiv vermissen.
Ich bin da.
E.
Tippte sie noch im Gehen in ihr Handy und hielt dann die Augen nach Janes Praktikantin offen. Diese hatte sie in eine wirklich fragwürdige Gegend geführt und man könnte es fast für einen Hinterhalt halten. Eldrid hatte ein wirklich merkwürdiges Gefühl bei der Sache. Inmitten von verlassenen Lagerhäusern standen unzählige Container. Es war wie in diesem Film, den sie sich vor kurzem im Stark Tower angeschaut hatte. Doch einige der Container standen irgendwie falsch, fand sie. Eine unangenehme Gänsehaut überkam Eldrid, als der Wind kalt zwischen den Häusern hindurchfegte.
"Hier drüben!", rief plötzlich eine Stimme, als sie an einem auf der Seite liegenden LKW vorbeiging. Eine dunkelhaarige Frau kam mit einem jungen Mann aus einem der Gebäude gerannt.
Eldrid ging zu ihnen, aber nicht, ohne sich noch einmal umzusehen. "Was ist das hier?"
"Wir hatten eine Gravitationsanomalie und sind deswegen hierhergekommen, wo es am stärksten ist", erklärte ihr die Frau. Allem Anschein nach war das die Frau, die sie angerufen hatte.
"Wo ist Jane?", wollte Eldrid wissen. Vielleicht war ihre Freundin ja in der Zeit wieder aufgetaucht, die sie gebraucht hatte, um hierher zu kommen.
"Das wissen wir noch nicht. Sie wollte sich ein bisschen umsehen und ist nicht wieder gekommen." Darcy hüpfte nervös von einem Fuß auf den anderen. Sie machte sich anscheinend wirklich Sorgen um Jane, was Eldrid verstehen konnte. Es gab Dinge in diesem Universum, die für Menschen nur schwer zu begreifen waren. Und auch sie selbst konnte sich momentan keinen Reim darauf machen.
Vier Stunden war Jane bereits verschwunden und zusammen suchten die Drei jeden Winkel des Gebäudes ab, doch nichts. Es war zum Haare raufen. Auf Midgard konnte doch niemand einfach so verschwinden. Oder?
"Gibt es noch jemanden, den man kontaktieren kann?", wollte Eldrid wissen. Sie hatte keine Ahnung, was sie jetzt tun sollten. Es gab keinen Hinweis auf etwas Übernatürliches oder darauf, dass jemand sie gewaltsam mitgenommen hatte. Stirnrunzelnd ließ die junge Asin ihren Blick nochmal über die Gebäude wandern, suchte nach der noch so kleinsten Regung in den Fenstern. Doch nichts.
"Ich rufe bei der Polizei an." Der junge Mann, dessen Namen sie sich nicht merken konnte, zückte sein Telefon und wählte. Von ihrer kurzen Zeit bei Tony und Pepper wusste sie, dass die Polizei so was wie eine Truppe Wachen waren, die es auf ganz Midgard gab. Anscheinend kümmerten sie sich auch um die Suche nach vermissten Personen, auch wenn Eldrid bezweifelte, dass diese dabei mehr Glück hatten.
Eldrid nickte knapp und seufzte. Hätte sie Jane vielleicht gleich von Anfang an anbieten sollen, mitzukommen? Hätte das irgendwas geändert? Zusammen mit den beiden Menschen machte sie sich auf den Weg zu deren Auto. Es hatte bereits zu regnen angefangen und niemand wollte im Nassen warten. Eine halbe Stunde verging, bis man in der Ferne Blaulicht erkennen konnte.
"Die Polizei ist da", kam es unnötigerweise von der Rückbank.
Zusammen stiegen sie aus und schilderten den Polizisten die Situation. Eldrids wahre Identität verschwiegen sie natürlich und behaupteten zudem, dass sie keinerlei Papiere bei sich hatte, da sie ja so eilig vom Hotel aus aufgebrochen war.
Plötzlich weckte etwas am Gebäude Darcys Aufmerksamkeit. "JANE!", rief sie und eilte sogleich los. "Wo zum Teufel warst du?
Eldrid hörte nicht, welche Worte die beiden Frauen wechselten, doch so wie es aussah, schienen sie sich zu streiten. Nicht wirklich etwas, was man macht, wenn der andere fünf Stunden lang vermisst wurde. Plötzlich schwiegen beide und sahen sich verwirrt um, bis etwas anderes Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit wurde. Jane steuerte ohne weiter nachzudenken darauf zu.
Und dann sah Eldrid es auch. Oder eher gesagt ihn auch. Thor.
Noch während Jane mit ihrem Freund sprach, setzte sich die Asin ebenfalls in Bewegung. Jedoch etwas langsamer als Darcy, die das Paar soeben in einer ziemlich eindeutigen Situation unterbrach.
"Hallo, Thor", begrüßte sie den Gott und lächelte ihm freundlich entgegen.
"Lady Eldrid!" Ehe sie es sich versah, wurde sie von Thor in eine stürmische Umarmung gezogen. Innerlich verdrehte sie die Augen. Normalerweise sollte Thor eigentlich wissen, dass sie von so was kein Freund war. "Heimdall erwähnte deine Anwesenheit."
Die Dunkelhaarige unterdrückte ein Lächeln. Natürlich wusste der Wächter bereits Bescheid. Etwas anderes hatte sie auch gar nicht erwartet.
"Ich fürchte, wir werden gleich verhaftet", warf Darcy ein und nickte zu den Polizisten, die die Szenerie genervt beobachteten.
"Bin gleich wieder da." Und schon eilte Jane hinüber, um die Situation zu klären.
Eldrid atmete tief durch und biss sich auf die Unterlippe. Versuchte dem Drang zu widerstehen, Thor die Frage zu stellen, die ihr schon seit langem im Kopf herumgeisterte. Doch anscheinend wusste der Donnergott bereits, was ihr auf der Seele lag und schenkte ihr ein kleines Lächeln.
"Eldrid. Ich weiß, du wolltest erstmal nicht mehr über ihn reden, doch du solltest wissen, dass Lok-" Eine Explosion unterbrach den Donnergott, der sich sofort schützend vor die beiden Frauen stellte.
"Jane!", rief er und eilte auch schon los zu der Frau, die nun scheinbar bewusstlos auf dem Boden lag.
"Hände hinter den Kopf und zurücktreten!"
Eldrid rannte zu dem jungen Paar, gerade als sie von den Polizisten umzingelt wurden.
"Ihr geht es nicht gut", versuchte Thor die Situation zu beruhigen, doch das schien nicht wirklich etwas zu bringen. Die Angst stand den Männern ins Gesicht geschrieben, die auf zitternden Beinen auf sie zukamen.
"Sie ist gefährlich", meinte der Polizist, der ihnen am Nächsten stand. Eldrid schnaufte verächtlich. Ja klar, Jane war so gefährlich wie eine kleine Biene. Abgesehen von dieser merkwürdigen Explosion natürlich.
"Genau wie ich." Thors Stimme hatte einen gefährlichen Unterton, der ihr einen Schauer über den Rücken jagte, wenn sie ihn nicht besser kennen würde.
"Fordere bewaffnete Verstärkung an", stotterte der Mann in sein komisch aussehendes Telefon, als Thor seinen Arm um Jane legte. Er sah Eldrid in die Augen und nickte knapp. Natürlich musste er jetzt nichts mehr sagen. Sie wusste bereits, was geschehen würde und machte sich bereit.
"Festhalten!"
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Liebe ist ein Dolch *Loki FF*
Hayran Kurgu-- Marvel/Loki -- Wenn das Leben einem Steine in den Weg legt, können selbst die besten Beziehungen daran zerbrechen. Egal, wie groß die Liebe auch gewesen sein mag. Doch konnte es eine zweite Chance geben? Würden sie die Probleme lösen können und e...