Kapitel 35

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New York


Der Lärm schien ihr beinahe unerträglich zu sein. Auch wenn das Taxi, in dem sie sich befand, den Großteil abdämpfte, kam es ihr dennoch zu viel vor. Vermutlich war sie von England ein wenig zu verwöhnt wurden. Sie vermisste die Stadt jetzt schon, die sie zu ihrem neuen Zuhause auserkoren hatte. Doch bald würde sie wieder zurück sein, versprach sie sich, als sie daran dachte, dass ihr Aufenthalt hier nicht von Dauer sein würde.

Eldrid lehnte den Kopf an die zerkratze Fensterscheibe des Rücksitzes und warf einen Blick auf die langsam vorbeiziehenden Häuser Manhattans. Aufgrund des Verkehrs machten sie einen kleinen Umweg und fuhren am Richard Rogers Theater vorbei, in dem sie schon so einige Abende verbracht hatte. Das war so ziemlich das einzige, was sie an dieser Stadt vermisste. Zwar gab es auch in Plymouth ein Theater an der Royal Parade, doch war es nichts im Vergleich zu diesem Stadtteil, der scheinbar nur dafür zu existieren schien.

Es dauerte nicht mehr lange und sie erreichten 4 Times Square. Eldrid überreichte dem Fahrer sein Geld, ehe sie ausstieg. Kaum hatte der ältere Mann ihren Koffer aus dem Gepäckfach geholt, stand sie auch schon allein auf dem Bürgersteig und blickte am Tower nach oben. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, dass sie zuletzt hier war, auch wenn erst einige Monate vergangen waren. Sie atmete einmal tief durch, sammelte alle Kraft die sie hatte und die sie für die kommenden Tage brauchen würde. Dann umfasste sie den Griff ihres Koffers und zog ihn hinter sich her ins Gebäude.

Allzu weit kam sie nicht, da wurde sie auch schon von einem riesigen Erdling aufgehalten, der sich ihr in der Eingangshalle in den Weg stellte.

„Tut mir leid, aber der Zutritt zu diesem Gebäude ist für Zivilisten nicht gestattet."

Eldrid zog eine Augenbraue nach oben und sah ihn abschätzend an. Er war recht groß für einen Menschen und schien physisch in guter Verfassung zu sein. Sein kurz geschorenes, dunkles Haar blitzte an einigen Stellen unter seinem schwarzen Cap hervor. Auch wenn sie nicht sonderlich groß war, war sie sich sicher, dass sie dennoch an ihm vorbei gelangen konnte, wenn sie es darauf anlegen würde. So groß war ihr Ego zumindest immer noch. Doch zuerst wollte sie es auf die menschliche Weise versuchen.

„Ich werde erwartet", entgegnete sie ihm und versuchte sich gerader hin zu stellen, ließ keinen Moment mit den Augen von ihm ab.

„Das denke ich eher weniger", meinte er und seine Stimmung schien sich daraufhin zu verschlechtern. „Bitte verlassen Sie nun das Gebäude."

Eldrid ließ den Griff ihres Koffers los und verschränkte die Arme vor der Brust. „Jarvis?", sprach sie ein wenig lauter und wartete auch sie Erwiderung der KI. Doch zu ihrer Verblüffung erhielt sie keine. Hatte Tony seinen unsichtbaren Diener nicht mehr? Das konnte sie sich kaum vorstellen.

„Hier gibt es keinen Jarvis", mischte sich der Mensch vor ihr ein, der anscheinend für die Sicherheit im Tower eingeteilt war.

Eldrid wollte ihm gerade widersprechen, da ertönte eine vertraute Stimme zu ihrer Linken. „Ist schon okay, Scott, Mister Stark erwartet sie bereits."

Erfreut, ein bekanntes Gesicht zu sehen, drehte Eldrid sich zu dem Sicherheitschef Happy um. Dieser kam schneller, als sie es ihm je zugetraut hätte, auf sie zugeeilt. Seine Mundwinkel hoben sich ein kleines Stück, als er neben ihr zum Stehen kam und ihr zunickte. Wie immer trug er einen makellosen Anzug, von dem er sich ein paar imaginäre Fusseln wischte, ehe er ihr knapp zunickte.

„Schön, Sie wiederzusehen", meinte er, bevor er sich an den ihr Fremden wandte. „Ich übernehme ab hier."

Die Wache nickte kurz und drehte sich dann um, um seinen anscheinend ursprünglichen Platz nahe der Eingangstür wieder einzunehmen.

Liebe ist ein Dolch *Loki FF*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt