Allen ein gesundes neues Jahr!
Plymouth
Schweigend standen sie da und hielten sich einfach nur in den Armen, wobei Eldrid in seinen fast unterzugehen schien. Doch es fühlte sich wie der Ort an, an dem sie jetzt am liebsten sein wollte. Sie drückte ihr Gesicht an seine Brust, hörte sein Herz schlagen und ihr eigenes schien sich seinem Tempo anzupassen. Loki hatte seinen Kopf heruntergebeugt und lehnte seine Wange auf ihren Scheitel. Für einen Moment schien einfach alles perfekt zu sein. Aber sie wussten beide, dass noch lange nicht alles geklärt war. Doch es war okay, zumindest für einen kurzen Augenblick.
„Ich weiß nicht, ob das wieder einer deiner Tricks ist", sprach sie flüstern und wollte sich von ihm lösen, doch Loki dachte gar nicht erst daran. Er wollte sie noch nicht gehen lassen. Nur noch einen Moment wollte er sie in seinen Armen wissen, bevor sie ihm vermutlich das Herz herausreißen würde.
„Doch du hast recht. Ich will es versuchen", fuhr sie fort. Und nun ließ er sie doch los und sah sie mit einer Mischung aus Überraschung und Unglauben an. Er musste träumen, da war er sich sicher.
„Ist es klug? Vermutlich nicht und ja, ich habe eine scheiß Angst davor. Doch in all den Jahren, egal ob mit dir oder ohne dich, habe ich mir mein Leben nie mit jemand anderen vorstellen können. Und das muss doch etwas heißen, oder?", fragte sie ihn, ein leichtes Beben in der Stimme. Sie zuckte mit den Schultern, als könne sie sich selbst keine Antwort darauf geben.
Doch Loki wusste genau, was er darauf zu sagen hatte. Seine Hände zitterten, etwas, was sie an ihm noch nie bemerkt hatte, als er vorsichtig ihr Gesicht umfasste. Tief sah er in ihre Augen und beugte sich noch näher zu ihr herunter.
„Ich kann nicht versprechen, dass ich dich zur glücklichsten Frau in allen Welten machen werde. Wir wissen beide, dass ich das in der Vergangenheit schon mehrmals vergeigt habe. Doch ich verspreche dir, dass ich mir jeden Tag, den ich mit dir an meiner Seite verbringen darf, die größte Mühe geben werde", wiederholte er die Worte aus seinem Brief und Eldrids Herz wollte aus ihrer Brust springen.
Loki selbst ließ seine rechte Hand sinken und fuhr an ihren Körper herab, bis er sie um ihre Taille legte. Wenn es überhaupt noch möglich war, zog er sie noch näher an sich. Eldrid keuchte in den Kuss hinein und zusammen taumelten sie nach hinten, bis sie das Fenster in ihrem Rücken spürte. Doch brachte sie nicht davon ab, ihn weiter zu küssen. Es war, als würden sie all die Zeit aufholen wollen, in der sie nicht die Gelegenheit dazu hatten. Verlangen strömte durch ihren Körper und Eldrid konnte nur zu deutlich spüren, dass es ihm nicht anders erging.
Die linke Hand des Schwarzhaarigen, welche bis eben noch an ihrer Wange lag, glitt zu ihrem Hinterkopf und verhinderte, dass sich dieser gegen die harte Scheibe drückte. Doch noch immer ließ er nicht von ihr ab. Er schien sie geradezu zu verschlingen. Mit Lippen, Zähnen und Zunge jeden Millimeter von ihr auskosten zu wollen.
Ein lauter Knall ertönte direkt neben ihrem Ohr und Eldrid entfuhr ein erschrockener Schrei. Hektisch sah sie sich nach dem Ursprung um und erblickte im Dunkeln eine Möwe, die orientierungslos wegflatterte. Das arme Ding war vermutlich vor die Scheibe geflogen. Eldrid atmete hektisch und versuchte ihr rasendes Herz zu beruhigen.
Vorsichtig drehte sie ihr Gesicht wieder zu Loki und hatte Angst vor dem, was sie in seinem Gesicht sehen könnte. Bereute er es? Doch als sie ihn schließlich ansah, konnte sie nichts als Freude und Zuneigung in seinem Blick erkennen. Seine grünen Augen schienen regelrecht zu strahlen. Ihr wurde noch wärmer, wenn das überhaupt möglich war und ihre Haut kribbelte überall, wo er sie noch immer berührte.
„Alles okay?", raunte er und strich ihr zärtlich eine Haarsträhne hinter das Ohr. Sie konnte nichts weiter tun, als nicken. Loki lächelte und legte ihr seine Hand wieder an den Hinterkopf, um sie zu sich zu ziehen. Doch anders, als von ihr nun erwartet, nahm er ihre Lippen nicht wieder in Beschlag, sondern küsste sanft ihre Stirn. Es war ein kurzer Kuss, doch das machte ihn nicht weniger schön. Es hatte etwas Besonderes. Kaum löste sich sein Mund wieder von ihr, legte er seine Stirn an ihre und schien die Augen zu schließen. So standen sie einen Moment lang da und es war nichts zu hören, als ihr beider Atem, der sich allmählich zu beruhigen schien.
Dann löste der Gott sich von ihr und sie musste sich zurückhalten, um nicht zu protestieren.
„Komm", sagte er und nahm ihre Hand.
Sie ließ sich von ihm zum Tisch führen, wo er ihr einen der Stühle zurückzog, damit sie sich setzen konnte. So war er schon immer zu ihr gewesen. Zuvorkommend. Nicht nur, als sie sich frisch kennengelernt hatten, sondern auch in all der Zeit danach. Selbst wenn sie sich eigentlich in den Haaren hatten, waren dies die Kleinigkeiten, die ihr immer gezeigt hatten, wie viel sie ihm bedeutete.
Nachdem sie saß, nahm auch er auf dem Stuhl ihr gegenüber Platz. Mit einem Lächeln auf den Lippen öffnete er die Flasche und schenkte ihnen ein. Dankbar nahm Eldrid das Glas entgegen, welches er ihr reichte. Nachdem sie angestoßen hatten und die dunkelrote Flüssigkeit das erste Mal ihre Lippen benetzte, fragte sie sich, ob der Abend je hätte besser verlaufen können. So glücklich wie sie in diesem Moment war, bezweifelte sie es stark.
Loki nippte ebenfalls kurz an seinem Glas, bevor er es wieder abstellte. Mit einem kleinen Hintergedanken beobachtete sie seine Zunge, die über seine Lippe leckte. Wenn sie daran dachte, was sie eben noch getan hatten, breitete sich eine wohlige Gänsehaut auf ihrem ganzen Körper aus.
„Woher wusstest du eigentlich, dass ich hier bin?", fragte Eldrid schließlich, um sich selbst von diesen Gedanken abzulenken.
Loki verzog das Gesicht, als wäre die Erinnerung daran ihm zuwider. Dann jedoch grinste er. „Ich habe doch gesagt, ich werde dich finden."
Lächelnd schüttelte sie bei dieser Antwort den Kopf. Doch so leicht wollte sie ihn nicht davon kommen lassen. „Jetzt sag schon", erwiderte sie und nippte an ihrem Glas.
„Nun, dass du auf Midgard bist, war nicht allzu schwer zu erraten." Als sie ihn fragend anschaute, sagte er: „Heimdall." Sie nickte und nun verschwand sein Lächeln wieder. „Ab da war es nicht mehr ganz so einfach", gestand er und sah auf sein eigenes Glas. „Also habe ich mich auf die Suche nach meinem Bruder gemacht und der wusste so ungefähr, wo ich dich finden kann."
Eldrids Augen wurden groß. Damit hätte sie nicht gerechnet. Doch sie war froh darüber, dass der Thronfolger anscheinend immer noch eine gewisse Hoffnung für sie beide sah. Die sich ja auch nun zu bestätigen schien.
Einen Moment sagte niemand von ihnen etwas. Bis schließlich Loki das Schweigen brach. „Und du hältst es wirklich für eine gute Idee, wenn ich hier bleibe?", fragte er leise. Anscheinend machte er sich noch Gedanken darüber, wie die Welt und insbesondere die Avengers reagieren würden, wenn sie feststellen, dass er vor hatte hier zu leben. Was verständlich war, wenn man beachtete, was zwischen ihnen vorgefallen war.
Nachdenklich stellte Eldrid ihr Glas ab. „Ja", sagte sie schließlich und griff über den Tisch nach seiner Hand. „Ich denke, wir sollten von uns aus auf sie zu gehen und es ihnen sagen. Wir sollten ihnen sowieso davon erzählen, was damals wirklich passiert ist."
Loki verzog das Gesicht und sah alles andere als überzeugt aus. Man könnte fast meinen, dass dies ein Grund wäre, seine Meinung zu ändern. „Ich weiß nicht", sagte er jedoch nur und nahm zwei große Schluck vom Wein.
Möglichst beruhigend strich Eldrid mit ihren Fingern über seine Hand. „Sie werden es verstehen. Vertrau mir."
Bei diesen Worten sah Loki ihr tief in die Augen und man merkte den Kampf, den er innerlich mit sich selbst ausfocht. Doch schließlich musste er einsehen, dass sie vermutlich recht hatte. Wie so oft, dachte er und seine Mundwinkel zuckten. Eldrid bemerkte dies und lächelte siegessicher. Nun war sie sich wirklich sicher, dass alles gut gehen würde.
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Liebe ist ein Dolch *Loki FF*
Fanfiction-- Marvel/Loki -- Wenn das Leben einem Steine in den Weg legt, können selbst die besten Beziehungen daran zerbrechen. Egal, wie groß die Liebe auch gewesen sein mag. Doch konnte es eine zweite Chance geben? Würden sie die Probleme lösen können und e...