Kapitel 40

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Da ich heute Geburtstag habe gibt es noch ein Kapitel für euch <3



Plymouth


Eldrid verließ den Bus und streckte sich, kaum dass sie auf dem Bürgersteig stand. Etliche Stunden hatte sie in diesem überdimensionalen Auto verbracht, um von London wieder nach Hause zu kommen. Innerlich verfluchte sie die Menschen dafür, dass ihre Wahlheimat keinen funktionierenden Flughafen mehr besaß. Sie fühlte sich unendlich müde und war bereits während der Fahrt immer wieder weggedämmert. Doch nun hielt die Vorfreude auf ihr eigenes kleines Reich sie auf den Beinen.

Endlich war sie wieder zurück. Eldrid lächelte, griff nach ihrem Rucksack, in dem sie das Nötigste verstaut hatte, und machte sich auf den Weg von der Royal Parade nach Hause. Zum Glück war dies eine Strecke, die nicht allzu viel Zeit in Anspruch nahm. Die Götter mussten ihr heute wirklich wohlgesonnen sein, dachte sie und blickte in den wolkenlosen Himmel.

Erleichtert betrat sie das Gebäude, in dem sich ihre Wohnung befand. Sie machte im ersten Stockwerk halt, um ihren Schlüssel bei Shirley zu holen, die sich in der Zeit ihrer Abwesenheit um ihre Kräuterpflanzen gekümmert hatte. Dankbar nahm Eldrid die kleinen Metallstücke entgegen und beinahe hätte sie sich zu einem gemeinsamen Tee überreden lassen. Doch wenn sie ehrlich war, dann war sie einfach nur erschöpft von der langen Reise und wollte jetzt nichts lieber, als sich auf ihrem eigenen Sofa ausstrecken und eine dieser Arztsendungen ansehen, an denen sie Gefallen gefunden hatte. Nachdem sie sich noch knapp bei der älteren Dame erkundigte, ob die Salbe ihrem Mann geholfen hatte, verabschiedete sich und machte sie die Treppen nach oben zu ihrer eigenen Wohnung.

Das erste, was Eldrid bemerkte, war der Geruch. Salbei, Thymian, Minze und ganz besonders Lavendel. Der Duft all ihrer Kräuter schien in der Wohnung zu hängen. Bei Odin, wie sehr sie dies in den wenigen Tagen vermisst hatte. Es war noch etwas anderes, bekanntes, was sie jedoch im Moment nicht benennen konnte.

Glücklich aufseufzend warf sie ihren Rucksack auf die Couch und lief dann als erstes zur Küche. Während sie die Kaffeemaschine vorbereitete, bemerkte sie mehrere Briefe, die fein säuberlich gestapelt auf der Arbeitsfläche lagen. Als die Maschine anfing, ihr Lieblingsgetränk zu produzieren, schnappte sie sich die Umschläge. Mit gerunzelter Stirn überflog sie die unterschiedlichen Absender und öffnete währenddessen ein Fenster. Vermutlich war Shirley auch so lieb gewesen und hatte ihren Briefkasten geleert.

Eldrid legte die Briefe zurück an ihren Platz und sah zur Kaffeemaschine hinüber. So wie es aussah, blieb ihr noch genug Zeit, um einmal kurz unter die Dusche zu springen. Gesagt, getan und schon befand sie sich in ihrem kleinen, fensterlosen Badezimmer. Eilig befreite sie sich von ihrer Kleidung und schlüpfte in die kleine Glaskabine. Sie war bei weitem nicht mit der im neuen Avenger Quartier zu vergleichen, doch hatte sie einen Vorteil. Diese Dusche gehörte ihr. Und das war der Grund, warum es sich so viel besser anfühlte, als das noch recht kalte Wasser begann, ihr den Schweiß und Staub vom Körper zu spülen. Wohlig aufseufzend strich sie sich die mittlerweile nassen Haare nach hinten und ließ sich das Wasser ins Gesicht laufen. Sie war froh, dass sie sich vor einigen Wochen dazu entschieden hatte, einen guten Wasserfilter einbauen zu lassen. Denn mit dem Chlorgeruch, der hier standartmäßig im Leitungswasser hing, hatte sie sich jetzt nur ungern auseinander gesetzt.

Fast schon viel zu früh, stellte sie das Wasser ab und trat aus der Kabine. Nun fühlte sie sich definitiv etwas wacher, als eben noch. Den Rest würde der Kaffee übernehmen, der sicher schon auf sie wartete. Flink wickelte sie sich eins ihrer schwarzen Handtücher um den Körper, während sich immer wieder versuchte das Wasser aus ihrem Gesicht zu wischen. Eldrid warf einen Blick in den leicht beschlagenen Spiegel über dem Waschbecken und versuchte sich selbst aufmunternd zuzulächeln. Die letzten Tage waren sowohl schön als auch anstrengend gewesen. Doch sie war sich sicher, dass es ab sofort nur noch bergauf gehen konnte. Sowohl für die Avengers, als auch für sie. Da fiel ihr ein, dass sie auf jeden Fall noch zusehen musste, dass sie mit Thor Kontakt aufnahm. So wie es klang, schien es ihm nicht sonderlich gut zu gehen, nachdem Jane und er wohl nun kein Paar mehr waren.

Liebe ist ein Dolch *Loki FF*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt