Kapitel 22

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Asgard


Die Einherjar hatten Volstagg bereits überrannt, als Thor das Raumschiff zum Abheben brachte. Das Lachen seines Freundes ertönte gedämpft hinter ihm, als er das Schiff wendete. Thor war jetzt schon genervt von diesem Ding.

"Du hast eine Säule verfehlt", stachelte Loki seinen Bruder an.

"Halt die Klappe!", fauchte Thor und manövrierte sie aus dem Thronsaal heraus. Sonderlich geschickt stellte sich der Thronfolger dabei nicht an, denn er schien so gut wie jedes Hindernis mitzunehmen, dass ihnen in den Weg kam. Doch zumindest konnte er den Schüssen abweichen, die prompt auf sie abgeschossen wurden. Wie es scheint hatte sein Vater den Befehl erteilt sie vom Himmel zu holen. Jane schien das Ganze nicht so gut zu verkraften, denn schon nach kurzer Zeit sackte sie in sich zusammen.

"Meine Güte. Ist sie tot?" Man konnte die Belustigung in Lokis Stimme definitiv nicht überhören. Vielleicht würde er sie ja mögen, wenn sie kein Mensch wäre, doch so war es einfach nur lächerlich. Warum machte sein Bruder sich eigentlich diese Mühe?

"Jane!", rief nun auch Thor, wich aber nicht von der Stelle. Besorgt sah er auf seine Freundin hinab.

"Mir geht's gut", versicherte sie ihm, immer noch bei Bewusstsein. Allzu glaubhaft war das allerdings nicht. Doch wenn sie nicht unbedingt vom Himmel geholt werden wollten, dann musste Thor sich jetzt definitiv wieder konzentrieren.

"Sie folgen uns", erklärte der schwarzhaarige Gott unnötigerweise, als hinter ihnen mehrere Schiffe mit Einherjar auftauchten. Etwas traf das Raumschiff der Dunkelelfen, in dem sie sich gerade befanden und auch das ließ Loki nicht unkommentiert. "Jetzt beschießen sie uns."

"Danke für den Hinweis. Fördert die Konzentration ungemein", merkte Thor an und steuerte in einen kleinen Tunnel. Aber nicht, ohne mit diesem Schandfleck von Baukunst wieder ein paar Sachen einzureißen.

"Hervorragend. Du hast gerade deinen Großvater geköpft." Loki würde sich vor Lachen am liebsten auf dem Boden wälzen. Das Chaos was sie hier anrichteten würde dem Allvater sicher überhaupt nicht gefallen. Vielleicht würde der Alte ja auch einen Herzanfall bekommen und alle Sorgen wären fort. Zwar glaubte Loki nicht daran, doch hoffen darf man ja noch.

Unter Beschuss manövrierte Thor das Schiff neben die Bifröstbrücke und versuchte wenigstens ein bisschen Schutz zu suchen.

"Wunderbar. Was für eine grandiose Idee", fing Loki wieder an, konnte es einfach nicht lassen an seinem Bruder herum zu meckern. "Wir stehlen das auffälligste Schiff im ganzen Universum um zu fliehen. Fliegen damit ein bisschen herum und zertrümmern, was wir sehen, damit es auch der Letzte bemerkt." Lokis Stimme schien immer lauter zu werden, während er anfing hin- und herzulaufen. "Brilliant, Thor. Einfach Brillant." Seine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus.

Doch der Angesprochene hatte davon jetzt die Schnauze gestrichen voll und nahm die Hände vom Bedienfeld. Doch nur um damit im Bruchteil einer Sekunde seinen Bruder auf dem noch fliegenden Schiff zu stoßen.

"AAAAAHHHH", schrie Loki, als er nichts als Luft unter sich spürte und immer weiter fiel. Doch sein Flug war nur von kurzer Dauer, denn kurze Zeit später schlug er hart auf den Boden auf. Er landete auf einem kleinen Schiff der Einherjar, aber zu seiner Freude waren keine Soldaten darauf.

Loki richtete sich auf und warf sein Haar zurück.

"Haha, die Zeit im Kerker hat deinem Charme nicht geschadet, Loki", sprach Fandral, als der Prinz sich vor ihm erhob.

Doch dieser ignorierte ihn und sah nur in den Himmel, wo mehrere Schiffe Asgards auf das der Dunkelelfen feuerten. "Du hast mich belogen", sagte er und richtete seinen Blick auf Thor, der gerade mit Jane auf dem Arm ebenfalls auf dem Schiff landete. "Respekt."

Liebe ist ein Dolch *Loki FF*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt