New York
„...wir in der nächsten Welt die Gelegenheit dazu", sprach sie und runzelte danach irritiert die Stirn.
Die Laterne, die sie eben noch zu Wasser gelassen hatte, war verschwunden. Verwirrt suchte sie mit den Augen den Fluss ab, konnte jedoch nichts erkennen. Eldrid hätte schwören können, dass sie eben noch da war. War das Papier so schnell weich geworden und gesunken? Das konnte sie sich nicht vorstellen, immerhin wurden diese Dinger doch extra dafür hergestellt.
Eldrid rappelte sich auf, hielt immer noch Ausschau nach der kleinen Blüte. Doch sie war weg. „Merkwürdig", murmelte sie und hob ihre Tasche auf.
In diesem Moment wurde die Erde von einem Beben erschüttert. Erschrocken keuchte sie auf und sah sich nach der Ursache um, konnte in ihrem näheren Umkreis jedoch nichts erkennen. Sie trat einige Schritte vom Wasser zurück. Immer noch waren Beben zu spüren und das Wasser wurde unnatürlich aufgewirbelt. Wieder sah sie sich um.
Und tatsächlich konnte sie nun etwas erkennen. Mehreren Geschosse wurden vom Himmel aus abgefeuert und hatten anscheinend ein bestimmtes Ziel. Dunkle Rauchwolken erhoben sich gen Himmel und kündigten eine drohende Katastrophe an. Eldrid ließ ihren Blick ein wenig nach oben wandern. Ein riesiges Raumschiff glitt langsam aus den Wolken herab und feuerte unablässig seine Munition ab.
„Nein", hauchte sie entsetzte, als ihr klar war, wo genau sich das Ziel zu befinden schien.
Das Hauptquartier der Avenger.
Eldrid schluckte. Das konnte nur eines bedeuten. Thanos war gekommen. Doch warum, fragte sie sich, während sie auch schon ihre Tasche griff und losstürmte. Alle Infinitysteine, die sich momentan auf der Erde befanden, waren in Wakanda. War etwas schief gelaufen oder sollte dies ein persönlicher Schlag gegen die Rächer der Erde sein?
So schnell sie konnte rannte sie den Weg zurück, den sie gekommen war. Doch sie ahnte, dass sie es nicht rechtzeitig schaffen würde, um noch irgendeine Hilfe zu sein. Dafür war sie einfach viel zu weit weg und ihr ganzer Körper in einer furchtbaren Verfassung. Dennoch versuchte sie es. Sie musste es einfach versuchen, was hatte sie auch für eine andere Wahl?
Die übriggebliebenen Avengers waren in Wakanda, rief sie sich ins Gedächtnis, dennoch musste das Gelände voller Menschen sein, die nun einer Gefahr kosmischen Ausmaßes ausgesetzt waren. Auch wenn Eldrid kampftechnisch nicht viel beitragen konnte, so musste sie einfach... sie musste...
Ein lauter Knall erschütterte die Umgebung und die Brünette erblickte eine riesige Explosion. Geschockt blieb sie stehen. Ihr Kopf war einen Moment wie leergefegt.
Das ganze Gelände wurde soeben in die Luft gejagt. Eldrid schluckte und Tränen sammelten sich in ihren Augen. Das konnte kaum ein Mensch überlebt haben, da war sie sich sicher. Sie sackte auf ihre Knie und ihr Kopf versuchte das Gesehene zu verarbeiten. Es war einfach nicht möglich, das konnte nicht passiert sein.
Ihr ganzer Körper zitterte und vermutlich stand sie kurz vor einem Schock. Doch es war Lokis Gesicht, welches in ihrem Kopf auftauchte und ihr neue Kraft zu geben schien. Thanos war schuld an seinem Tod, dessen war sie sich nun vollkommen bewusst. Solch eine Kraft konnte niemand bezwingen.
Und dies war der Grund, der sie nun dazu brachte, wieder auf ihre Füße zu kommen. Der ihr die Kraft gab, ihre Tasche zu schultern und weiter zu rennen. Sie würde mit allem was ihr möglich war helfen und Thanos würde besiegt werden. Auch wenn sie dabei drauf ging.
Der Himmel hatte sich verdunkelt und es regnete Asche auf sie herab. Doch Eldrid hielt immer noch nicht an. Auch als ihre Beine zu schmerzen begannen und ihre Lunge verkrampfen wollte, rannte sie weiter. Doch sie war nicht dumm. Sie wusste, dass sie es niemals rechtzeitig schaffen konnte. Wäre sie doch nur nicht so weit gelaufen. Sie hätte einfach in der Nähe bleiben sollen.
Für einen kurzen Augenblick blieb sie stehen, stützte sich mit den Armen auf ihren Oberschenkeln ab. Mehrmals atmete sie ein und aus, doch ihr Blick blieb auf ihr Ziel gerichtet. Es schien ruhig zu sein, zu ruhig, obwohl das Raumschiff mittlerweile gelandet war.
Gerade wollte Eldrid sich wieder in Bewegung setzen, da kam Bewegung in den Himmel. Wolken verdunkelten sich noch mehr und schienen umeinander herum zu wirbeln. Sie erschrak, als Blitze aus ihnen herausschossen und alle auf ein einziges Ziel einzuschlagen schienen.
Thor, dachte sie und hielt die Luft an. Doch das konnte nicht wahr sein, oder? Sie musste sich täuschen. Doch wer sonst konnte solche Mächte bedienen? Eldrid stockte in ihren Überlegungen. Wenn Thor lebte... dann gab es auch Hoffnung für Loki, oder?
Mit einem Mal tat ihr nichts mehr weh und sie rannte wieder los. Doch als sich große, runde Tore zu öffnen schienen, die durch Magie erschaffen wurden, konnte sie wiederrum nur zusehen. Die Avengers mussten hier sein, da war sie sich sicher. Warum war sie noch so weit weg? Eldrid schätzte die Entfernung ab. Selbst wenn sie sich beeilen würde und keine Pause mehr einlegte, würde sie sicherlich noch eine halbe Stunde oder länge benötigen.
Eldrid erreichte das Schlachtfeld in dem Moment, als die ersten Chitauri anfingen sich in Luft aufzulösen. Sie wankte an den Überlebenden vorbei und konnte das Ausmaß der Gewalt nicht begreifen, die sich hier abgespielt hatte. Einige sahen sie an und schienen nicht zu wissen, was sie von ihr halten sollten. Doch wer konnte es ihnen verdenken? Immerhin schritt sie hier in einem schneeweißen Kleid durch die Hinterlassenschaften des Angriffs von Thanos und seinen Anhängern.
Der Krater, den die Raketen des Raumschiffs geschlagen hatten, streckte sich schier endlos über das gesamte Gelände und weit darüber hinaus. Die Brünette hielt nach bekannten Gesichtern Ausschau, doch die Lage war unübersichtlich. Dann jedoch erblickte sie einen dunklen Haarschopf und atmete erleichtert aus. „Bucky", hauchte sie und als hätte er ihre Stimme gehört, drehte sich der weiße Wolf zu ihr herum.
Er riss die Augen auf und konnte wie sie selbst kaum glauben, was er sah. Innerhalb von Sekunden hatten sie die Distanz überbrückt und Eldrid warf sich in seine Arme.
„Geht es dir gut?", wollte er wissen und hielt sie eine Armlänge von sich weg. Betrachtete sie von oben bis unten und suchte Verletzungen, die er aber nicht finden konnte.
„Ja", murmelte sie und nickte kraftlos. „Ich habe den Angriff gesehen, doch ich war nicht schnell genug hier."
Wortlos zog er sie wieder an sich. Als sie ihm über die Schulter sah, erblickte sie jemand anderen. Fassungslos löste sie sich von ihrem Freund und ging ohne etwas zu sagen an ihm vorbei.
Thor stand neben Cap und schien eine Szenerie zu beobachten, die sich ihr noch nicht offenbarte. Wankend trat sie auf ihn zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Der blonde Gott drehte den Kopf zu der Stelle, an der sie ihn berührte, ehe er sich vollkommen zu ihr wandte.
„Eldrid!" Ein trauriges Lächeln schlich sich auf sein Gesicht und einen Wimpernschlag später befand sie sich in einer Umarmung, die ihr die Luft raubte. „Es tut gut, dich zu sehen", murmelte er und ließ sie los.
„Wie ist das möglich?", wollte sie wissen und legte ihm eine Hand an die Wange. Sie hatte es vermutet, aber dennoch konnte sie kaum glauben, dass er wirklich vor ihr stand.
„Das ist eine lange Geschichte", versuchte er ihr auszuweichen und sah seinen Moment zu Boden. Als er den Blick wieder auf sie richtete, konnte sie nichts außer Trauer in ihnen erkennen. „Eldrid, ich muss dir etwas sagen."
Das tat er auch und mit jedem seiner Worte fühlte sie, wie ein Stück mehr von ihr verloren ging.
Loki war tatsächlich tot.
Umgebracht von jenem fürchterlichen Titanen, der das halbe Universum auslöschen wollte. Doch laut den Worten seines Bruders hatte er bis zum letzten Augenblick gekämpft.
Dies war der Moment, in dem sie vollkommen zusammenbrach und alles um sie herum schwarz wurde.
-.-.-.-.-.-
Oh mein Gott, wir haben es einfach fast geschafft mit der Geschichte 😍 nach Jahren ist nun ein Ende in Sicht...
Desweiteren möchte ich hier auch nun ankündigen, dass ich bereits an einer neuen Geschichte arbeite (13 Kaps bereits geschafft, wohuu)
demnächst gibt's mehr Infos 😘
Bis dahin, schaut doch auch gern einmal bei "Falling" vorbei und erfährt, was passiert, wenn ein gewisser Gott plötzlich in das Haus einer jungen Frau einbricht 😱🤫
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Liebe ist ein Dolch *Loki FF*
Fanfiction-- Marvel/Loki -- Wenn das Leben einem Steine in den Weg legt, können selbst die besten Beziehungen daran zerbrechen. Egal, wie groß die Liebe auch gewesen sein mag. Doch konnte es eine zweite Chance geben? Würden sie die Probleme lösen können und e...