Kapitel 39

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New York


„Oh Odin, ist das gut", stöhnte sie, bevor sie sich die nächste Sushirolle in den Mund schob.

Barnes saß neben ihr in dem kleinen Lokal in Brooklyn, der sich auf asiatisches Essen spezialisiert hatte. Eldrid hatte so etwas noch nie zuvor gegessen und fragte sich jetzt, warum sie es nicht schon früher versucht hatte.

„Du solltest solche Geräusche nicht so laut in der Öffentlichkeit machen", raute Bucky ihr zu, scheinbar kurz vor einem Lachanfall. „Die Leute gucken schon."

Eldrid hielt irritiert inne und sah sich in dem kleinen Raum um. Doch sie bemerkte keine Blicke. Das fiel ihr jedoch auf, auf welches Geräusch der Dunkelhaarige anspielte und sie spürte, wie die Hitze in ihre Wangen kroch.

„Ähm", machte sie und wusste nicht so recht, ob und was sie jetzt darauf erwidern sollte.

Bucky schüttelte jedoch nur mit dem Kopf und schnappte sich mit den Stäbchen ein neues Nigiri, welches er anschließend in Sojasoße ertränkte. Eldrid hingegen aß, ganz die Lady die sie war, mittlerweile mit den Fingern. Diese verfluchten Stäbchen hatte sie schon nach fünf Minuten in die nächste Ecke geworfen und mit einer Gabel hat sie ein Schlachtfeld auf ihrem Teller hinterlassen.

Schnell schon sie sich ein weiteres Stück in den Mund und kaute genüsslich, diesmal ohne Stöhnen. Währenddessen dachte sie über eine Sache nach, die Bucky erwähnt hatte, bevor sie losgefahren sind. Sie schluckte. „Du hast vorhin erwähnt, dass du extra eine Sitzung abhalten musstest, um raus zu dürfen? Wieso das?"

Bucky hielt einen Moment in seiner Bewegung inne, ehe er langsam einen Schluck Bier trank. Nachdem er seine Flasche abgesetzt hatte, antwortete er ihr endlich: „Du weißt ja bereits, dass die Therapie eine der Bedingungen für meine Begnadigung war. Ein anderer Teil ist, dass ich das Hauptquartier nicht verlassen darf, bis bewiesen ist, dass ich den Winter Soldier hinter mir gelassen habe."

„Also bist du extra hin, um zu beweisen, dass du heute niemanden an den Hals springen wirst?", frage Eldrid und versuchte, die momentane gedrückte Stimmung ein wenig aufzulockern, indem sie ihn mit den Ellenbogen anstupste.

Er nickte, schien jedoch völlig in Gedanken versunken. „Nachdem raus kam, dass ich nicht für den Anschlag in Wien verantwortlich war, hat mit T'Challa, also der König von Wakanda, angeboten, mir zu helfen", fuhr Bucky fort und trank schließlich noch einen Schluck. „Er meinte, es gäbe vielleicht eine Möglichkeit, damit diverse Vorkommnisse nicht mehr passieren."

Ein Blick in seine blauen Augen, die nun viel dunkler wirkten als sonst, verriet ihr, dass er an ihre erste Begegnung dacht. Meine Güte, war das wirklich erst zwei Tage her? Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor.

„Das klingt doch sehr gut", erwiderte sie und meinte es auch so. Das war wirklich eine Chance, oder? Auch wenn sie keine Ahnung hatte, wie der ihr fremde König das anstellen wollte. „Vielleicht solltest du sein Angebot wirklich annehmen."

„Vielleicht mach ich das", bestätigte Bucky und schenkte ihr ein leichtes Lächeln.



Am Abend lag Eldrid schon sehr Zeit in ihrem Bett und starrte an die Decke. Sie ließ den vergangenen Tag Revue passieren und könnte sie ein glückliches Lächeln nicht verkneifen. Es war ein guter Tag gewesen und sie fühlte sich wahrlich frei. So als hätte sie endlich mit ihrem alten Leben abgeschlossen. Natürlich fühlte sie sich gut in Buckys Gegenwart. Doch mehr war es auch nicht und darüber war sie froh. Weder wollte sie sich wie Thor an einen Menschen binden, noch wollte sie überhaupt irgendeine Bindung eingehen, die über die freundschaftliche Ebene hinaus ging.

Liebe ist ein Dolch *Loki FF*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt