Die Geschehnisse des letzten Jahres

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Statt in meiner Stille einen Kaffee zu trinken und irgendwelche Bücher zu lesen, passierte mehr als mir lieb ist in den nächsten Tagen. Dazu gehörten Esther und Mikael, die Eltern der Mikaelson's, ein riesiger Willkommensball und etwas, was mich außer Fassung brachte; Lilith Salvatores Tod. Tagelang wagte ich mich nicht hinaus, geschweige denn das ich den Anderen in die Augen schauen konnte. „Hey..." sagte plötzlich Bekah und riss mich aus meiner Traurigkeit. „Was ist?" fragte ich lustlos. „Sie wird heute beerdigt." erwiderte sie nur, legte mir ein schwarzes Kleid auf das Bett, schaute mich noch einmal wehmütig an und verschwand. Ein Blick auf dem Kleid verriet mir, dass es nicht von ihr stammt, sondern Finn es ausgesucht hatte. Normalerweise war Klaus immer derjenige, welcher Kleider und Schmuck sponserte... dich dieses Mal hatte es Finn übernommen. Nachtrauernd zog ich mir das Kleid an und ging nach unten.

Ein Jahr später
Und nun saßen wir hier, jeweils einen Drink in der Hand und nicht gewollt, weiter über sie nachzudenken. Doch wir alle hier hatten uns genau für sie versammelt. Streite waren Schnee von gestern. Für einen Tag lang, versuchten alle sich zu verstehen.

Eva's Sicht
Da saß ich nun. Neben zwei weiteren Betrunkenen im Mystic Grill. Ich selbst hatte auch schon zwei Dutzend Wodkaflaschen herunter geschluckt. Ich war zwar immer noch nicht ganz benebelt, dennoch reichte es, um für einen kleinen Moment jeden zu vergessen. Auch Kol und meine Schwester. Gerade als ich sie wieder vergessen hatte, musste natürlich Kol in den Mystic Grill kommen.
Aber statt alleine hier aufzutauchen, hatte er Elijah im Arm. Schaukelnd ging ich auf sie zu. Dies ließ den zu Boden schauenden Elijah auf sehen. Da bemerkte ich erst, wie angeschwollenen sein Gesicht war. Hatte er etwa geweint? Ich konnte mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Damit hatte ich allerdings die Bestätigung, dass er meine Schwester liebte. Ich ging auf ihn zu, umarmte ihn und wisperte: „Willst du morgen sprechen?" Er nickte.
Was morgen ist? Die Beerdigung meiner Schwester. Ich konnte es immer noch nicht fassen. Sie ist tot. Damit war ich die Einzige die noch aus der Blutslinie lebte, wenn man nur den engsten Kreis zählte. Diese waren auch nur die die ich kannte aus meiner Familie.
Nun sind sie alle tot. Dankeschön Esther.
Dachte ich mir wütend, zornig, traurig und sarkastisch zu gleich.
Bei meinen vielen Gedanken habe ich völlig Kol vergessen, der neben Elijah stand. „Wie viel hast du getrunken?" fragte er besorgt und legte eine Hand unter mein Kinn, damit ich ihn ja nicht anlog. „So viel, dass ich morgen nicht mehr weiß, dass ich dir meine Liebe gestanden habe, obwohl ich deine Mutter hasse!" prahlte ich und schaltete damit meine Gedanken weg und meine Gefühle. Etwas nützliches hatte es doch, ein Vampir zu sein. Man musste nicht mehr seine Gefühle beachten, denn man konnte sie einfach ausknipsen. Und man konnte solange davon rennen wie man wollte. Das tat ich natürlich auch gleich, in dem ich zum Mikaelson Anwesen in mein Zimmer rannte und sofort auf mein Bett und einschlief.

Riley's Sicht
Traurig saß ich da, trank Tequila. Und merkte gar nicht, wie jemand sich neben mich setzte. Es war Finn. Er nahm mich einfach in seine Arme, hinterfragte nichts. Stumm zerstörte ich mit meinen Tränen seinen Anzug. Das ganze Chaos von vor einem Jahr trat in mir wieder auf. „Weißt du, ich hab immer nur geschwiegen." fing Finn auf einmal an zu reden. „Was?" fragte ich verwirrt und ließ mir von ihm ein paar Tränen aus dem Gesicht wischen. Seit letztem Jahr schon, hatten sich meine Gefühle für ihn noch mehr verstärkt. Ich konnte alleine schon spüren, wo er sich befand. Meine Gefühle hatte ich mittlerweile aber unter Kontrolle, wenn ich in seiner Nähe war. Meine Augen verfärbten sich nicht mehr plötzlich... stattdessen hatten sie ein sturmgrau angenommen mit einem Hauch dunkelblau. „Ich hatte dir doch gesagt, dass ich einst in jemanden verliebt war... und das war auch nicht gelogen." sagte er zu mir. Dabei viel mir etwas ein. „Brandon!" rief ich und klatschte mir ins Gesicht. „Was?" war nun Finn verwirrt. „Tut mir leid das ich dich unterbrochen habe, es ist nur... er weiß von nichts. Er lebt hier nicht. Um genauer zu sein, ich kenne ihn schon ein wenig länger, weil wir ungefähr im selben Alter sind und zur gleichen Zeit in die Schule gegangen waren. Ich muss ihm davon erzählen... sonst wundert er sich noch wegen-..." ich wollte und konnte meinen Satz nicht beenden. Also stand ich einfach auf, bezahlte und ging.

Riley Donovan (Finn Mikaelson Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt