Heulende Wölfe (Teil 1/1)

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Während ich es mir zusammen am nächsten Tag mit Finn gemütlich gemacht hatte, waren Klaus und Elijah schon wieder weg. Erst später bekam ich von Stefan einen Anruf, dass er mit Elena zusammen in ihrem alten Elternhaus am See war. Naja... mit noch ein paar anderen Leuten, aber das war so die grobe Nachricht. Es ging wohl darum, dass dort noch keiner der Urvampire eingeladen worden ist und so weiter. Elena hatte sich wohl dazu entschieden, weiter leben zu wollen... oder sie wurde von den Salvatores zum weiter leben gezwungen. Beides konnte gut möglich sein. Ich wie gesagt, machte mir es zusammen mit Finn gemütlich, in dem wir oben in seinem Zimmer Spiele auf sein Bett schmissen und Musik anmachten. Doch irgendwann wurde mir dieses „wir jagen Elena während ihr zuschaut von Zuhause" zu viel und irgendwie fühlte ich mich dadurch auch wieder mal ausgeschlossen. Ruckartig stand ich also auf... immerhin kannte ich Elena schon so lange... und die Salvatores waren mir mittlerweile auch ans Herz gewachsen. Sprach ich mir dabei zu. Ich kann nicht mehr länger die stille Zuschauerin bei ihrem großen Drama spielen. Sagte eine zweite Stimme. „Riley?" fragte mich Finn. „Ich kann nicht mehr sitzen bleiben... die Salvatores und Elena sind beim See. Wenn ich es richtig sehe, machen sich Klaus und Elijah gerade auf den Weg dorthin. Und ich kann einfach nicht zulassen, dass sie weiter ohne mich „Drama" spielen. Ich war lange genug auf der Ersatzbank. Nun will ich mitspielen und ich werde ganz sicherlich nicht weiter auf zimperlich tun." erläuterte ich Finn ohne wirklich Punkt und Komma zu verwenden. „Nun wenn dass so ist..." sagte er dann und stand plötzlich ebenfalls auf. „Werde ich mit kommen." erklärte er mir.

Also machten Finn und ich uns auf den Weg zum Haus am See... und überzeugten Elijah und Klaus, wieder nach Hause zu kommen... wenn auch nicht gerade ohne einen kleinen mickrigem Kampf. Aber ich glaube, dass ist unter den Mikaelson's sogar eine eigenartige Normalität. Dennoch schafften wir es sie davon zu überzeugen, dass sie mit zurück nach Hause kamen. Rebekah, welche uns im Esssaal empfing, war sehr überrascht das sie ohne Elena aufkreuzten. „Riley und Finn sind der Grund dafür... sie uns also bitte nicht so an Schwester." bat Klaus sie brummend, weil er deswegen missgelaunt war. Ja, ich musste zugeben, dass ich seit ich mich richtig während konnte auch Klaus zum Teil zu Boden bringen konnte und mich das leicht selbst auf mich stolz machte... doch das er deswegen so verbittert war, war nicht meine Absicht. „Und wenn schon. Das meiste von dem Kampf habt ihr drei unter euch ausgefochten." beteuerte ich also. Es schien Klaus düstere Miene ein wenig auf zu hellen. Gegen einen Menschen zu verlieren war anscheinend nicht das gleiche, als wie gegen seinen eigenen Bruder nicht gegen ankommen zu können. Auch Elijah war besser gelaunt, als ich das zu ihnen sagte.

„Nun denn... essen gibt es so oder so. Riley? Stört es dich wenn wir-?" sah Rebekah mich kurzzeitig mitfühlend an. „Nein... ich glaube mittlerweile komme ich damit klar." erwiderte ich und versuchte zu lächeln. Das geling mir allerdings nicht ganz so gut, wie ich es erhofft hatte. Also ließ ich es ganz schnell wieder. „Guten Appetit." wünschte ich allen und ich sah zu, wie jeder sein Weinglas voller Blut trank... bis auf Finn der neben mir saß. Ich merkte wie sein Blick immer und immer wieder zu meinen Blutadern huschte. Während alle also tranken, nahm ich unbemerkt dem Kellner neben uns das Weinglas weg und gab ihn meinen Arm. Mit einem Nicken von meiner Seite aus, nahm er ihn und biss, sodass er trinken konnte. Diesmal war ich stärker als beim ersten Mal. Ich hatte mittlerweile mehr essen zu mir genommen und getrunken... viel getrunken. Gesundheitlich ging es mir also wieder einigermaßen gut... wobei ich sagen musste das ich dazu ein bisschen Hilfe benötigt hatte. Dennoch hatte ich es geschafft. Deswegen fühlte ich mich nach dem Biss auch nicht mehr so, als würde ich gleich umfallen. Trotzdem gab mir Finn wieder seinen Arm und ich trank von dem Vampirblut um mich wieder zu heilen. Keiner der Mikaelson's und das obwohl wir alle am selben Tisch saßen, schien davon was mitbekommen zu haben. Unauffällig gab ich Finn danach das Weinglas und er trank es in einem Zug aus. Es war erstaunlich, wie viel Blut er noch trinken konnte, nachdem er schon von meinem welches getrunken hatte. Aber was vor allem interessant für mich war, ist die Tatsache wie sich seine Haut während jedes Schlucks veränderte. Vorher schien sie blass und fast gräulich... doch nun hatte er Farbe bekommen. Es schien als würde das Blut direkt nach der Einnahme wirken. Ich war wohl ein wenig zu fasziniert von dem Fakt. Denn Rebekah bemerkte wie ich Finn anstarrte. „Wieso starrst du meinen Bruder denn so an, als hätte er gerade ein Wunder bewirkt?" fragte sie. Ruckartig sah ich zu ihr. „Ich... ich hab nicht... gestarrt..." stotterte ich vor mir hin. „Liebes... wir haben es alle gesehen." warf nun Klaus ein. „Schön, ich hab gestarrt. Zufrieden?" gab ich es zu. Mir gefiel es einfach nicht, so sehr im Mittelpunkt der Konversation zu stehen. „Wieso hast du überhaupt gestarrt?" fragte mich nun Kol. Alle Augen waren nun auf mich gerichtet. Ich seufzte.

„Ich hab noch nie wirklich zuvor gesehen, wie es aussieht wenn ein Vampir hungert und dann etwas trinkt... ich meine... die graue Haut die er vorher hatte, verändert sich zu einem gesunden Hautton. Es fasziniert mich einfach, dass kleine Schauspiel anzusehen." erläuterte ich. Mit einem kleinen „Ahh..." von Kol war das Thema dann anscheinend abgeschlossen. Nachdem die Kellner (ich fragte mich insgeheim wo sie die her hatten) die Weingläser wieder mitnahmen und verschwanden, standen alle zusammen auf und machten gingen ihres Weges. Soweit ich wusste gingen Elijah und Kol erstmal schlafen. Rebekah ging noch in ihr Ankleidezimmer um sich Sachen für den nächsten Tag rauszusuchen, was bei ihr eine Notwendigkeit war. Und was Klaus anging, der verschwand erstmal noch für eine ganze Stunde in sein Atelier um sich vom heutigen Tag abzulenken. Kurz sah ich den leeren Raum an. Er war immer noch sehr groß, keine Frage. Doch mittlerweile schien ich mich an alles hier gewöhnt zu haben. Mal abgesehen davon, dass ich außerdem vom Übernatürlichen wusste, schien es hier zu einem Alltag geworden zu sein. Es gab kaum jemanden, der in Mystic Falls nun nicht eingeweiht war und den ich kannte. Und dennoch lebten die Menschen einfach weiter, als wäre es nichts besonderes. Auf eine Art und Weise war ich ja ein Mensch geblieben. So schnell würde ich das auch gar nicht ändern wollen, aber irgendwas in mir war doch ein Quabrid. Ein Quabrid mit einer Macht, die viel stärker war als die der Mikaelson's. Es war schwer zu glauben, dass ich mich da für meine menschliche Seite entschieden habe und mich nicht doch dazu entschied, eine Hexe oder dergleichen zu sein. Aber so war ich nun mal eben... ich wollte das Leben genießen und das nicht als irgendwer übernatürliches.
„Kommst du?" fragte auf einmal Finn. „Was? Ähm... ja... klar.." antwortete ich. Ohne ein weiteres Wort noch darüber zu verlieren, gingen wir in Finn's Zimmer und machten es uns vor dem Fernseher in seinem Bett gemütlich...
Wobei ich natürlich wie immer einschlief. Wer hätte es geahnt...

Als wir dann am nächsten Morgen aufwachten, beziehungsweise ich da Finn wie immer schon vor mir wach war, zog ich nochmal die Decke bis zu meiner Nase. Das Bett war einfach zu gemütlich als das ich jetzt aufstehen konnte. Doch da hatte ich leider nicht mit dem gerechnet, was folgte.

Riley Donovan (Finn Mikaelson Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt