Kapitel 13

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Fünf Tage später kenne ich jeden Winkel meines Zimmers in und auswendig. Außerdem beendete ich gestern Abend die dritte Serie, die ich während meiner Beurlaubung angefangen habe. Als würden mich diese zwei Wochen verändern können. Die Direktorin und meine Eltern denken ernsthaft das ich mich durch so eine dämliche Bestrafung zu einem besseren Menschen verwandle. Da haben sie sich getäuscht, mit dieser lächerlichen Aktion bringen sie nur mein Image in Gefahr. Allerdings habe ich was das angeht ein gutes Gewissen, da die Leute über mich reden, seitdem ich mich vor fünf Tagen in die Schule geschlichen habe. Rachel und Blair erwähnen allzu oft in unserem Gruppenchat, wie getratscht wird. Die Footballspieler haben alle ein loses Mundwerk und praktisch jeder auf den Schulfluren weiß Bescheid wie ich vor der Mannschaft mit Brian Falton geflirtet habe. Mich wundert es, dass meine Eltern von meinem Ausbruch nichts erfahren haben. Niemand steckte der Direktorin mein Auftauchen und mein Ruf bei Nobody blieb unverschont. Ich bin froh, dass mich keiner aus meiner Schule angeschwärzt hat. So kann ich der Person und auch mir weiteren Kummer ersparen. Wahrscheinlich hat mich keiner verraten, da sie genau wissen, wie leicht ich es herausfinden kann. Bei Nobody ist es etwas anderes, aber mit meinen Quellen erfahre ich recht schnell, wenn jemand hinter meinem Rücken schlecht über mich redet oder mich irgendwo verpetzt. Und wenn das so ist, hat diese Person nicht mehr lange zu leben, ich habe eine Vorliebe für Rache.

Meine Zimmertür fliegt auf, während ich dabei bin ein ödes Modemagazin auf meinem Bett zu lesen. »Vielen Dank! Und ja, ich beeile mich Mrs Princeton!« Blair tritt in mein Zimmer, unberührt würdige ihr keines Blickes und bewundere das blonde skinny Model in der Zeitschrift.

»Mich hat deine Nachricht in der steht, dass du mich besuchen willst, wohl nicht empfangen.« Blair schließt die Tür und wirft einige Bücher aus der Schule auf meinen Schreibtisch. »Ich war gerade in der Gegend und dachte ich schaue bei dir vorbei.«

»Und meine Mom hat dich reingelassen? Das ist etwas ganz Neues. Und ich dachte sie würde mich von der gesamten Zivilisation abschotten wollen.« Kurz sehe ich zu Blair, die es sich auf meinem dunkelgrünen Sessel bequem macht und die Beine übereinander kreuzt. Ich habe meine Freunde seit meinem Ausbruch in die Schule nicht mehr zu Gesicht bekommen. Wir halten über unseren Gruppenchat kontakt, Blair ist die erste die auf die glorreiche Idee gekommen ist, mir einen Besuch abzustatten. »Ich habe ihr gesagt, dass ich dir die Hausaufgaben vorbei bringe.« Sie trägt einen grauen Rock mit einer weißen Bluse. Sie müsste direkt nach der Schule hergefahren sein, wir haben erst kurz nach zwei. »Du hast es hiermit erledigt. Du kannst also wieder gehen und mich in meinem Loch zurücklassen«, sage ich unterkühlt und blättere weiter durch das Magazin. Blair bleibt einen langen Moment still sitzen, aber ich bemerke aus dem Augenwinkel, wie sie mich argwöhnisch mustert. »Was ist eigentlich los mit dir? Seit der Strandparty benimmst du dich noch abgehobener als sonst schon. Ich meine, was sollte das vor fünf Tagen? Hattest du es wirklich nötig mit Brian in die Umkleide zu gehen?« Mit einem lauten Ton klappe ich das Magazin zu und funkle meine Freundin an. »Ich benehme mich abgehobener als sonst?«, wiederhole ich hysterisch ihre Worte und erhebe mich von meinem Bett. »Es tut mir sehr leid, Mäuschen, wenn dich der Anblick von Brian und mir verletzt hat. Immerhin hattet ihr beide mal was, oder? Wirkt nicht so, als würde er sich sonderlich gut daran erinnern können.« Ich schnalze mit der Zunge. Blair schüttelt entsetzt den Kopf. »Du führst dich auf wie ein verzogenes Gör.«

»Wie soll ich mich denn aufführen, nachdem mir jemand K.O Tropfen in den Drink geschüttet hat? Jemand nahm es auf die leichte Kappe mir körperlich so zu schaden und es kümmert keinen!« Ich werde lauter und schließe laut das Fenster, welches gekippt war. »Meine Eltern interessieren sich einen Dreck für meine Gesundheit, sie sind nicht einmal darauf eingegangen! Viel lieber sperren sie mich in mein Zimmer und bestrafen mich für etwas das ich nicht getan habe.« Blair steht auf und kommt auf mich zu. Ihre weiche Hand streift meinen Arm, doch ich weiche zurück und laufe wild im Zimmer auf und ab. »Melody. Lass mich dir helfen.«

Broken Shine - Wenn aus Rache Liebe wird 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt