Melody
Am gleichen Abend sitzen wir alle gemeinsam um ein Lagerfeuer herum. Die Jungs besorgten das nötige Holz und das Feuerzeug für ein Feuerstelle. Wir Mädels besorgten in einem Supermarkt rote Plastikbecher, Marshmallows und Spieße. Um das Feuer herum liegen Decken, auf denen wir es uns bequem gemacht haben. Es fällt mir unglaublich schwer nicht andauernd in Chases Richtung zu schauen, aber wir sollten diskret sein. Jedenfalls so lange, bis wir geklärt haben, was das zwischen uns beiden überhaupt ist.
Das mit dem Surfen heute Mittag hat nicht so blendend geklappt, wie ich es mir vorgestellt habe. Andauernd bin ich ins Wasser gefallen, da ich mein Gleichgewicht nicht halten konnte. Dabei befanden wir uns nicht einmal in der Nähe der großen Wellen, schade. Chase lachte mich in einer Tour aus, er konnte sich nicht zusammenreißen. Einerseits war ich verärgert, da er die Technik perfektioniert, andererseits genoss ich sein Lachen in meinen Ohren viel zu sehr. Es ist eins der schönsten Geräusche, die ich kenne. Er hat mich oftmals ins Wasser geschubst, woraufhin ich ihn untergetaucht habe. Wir haben unglaublich viel gelacht und die restlichen Personen um uns herum ausgeblendet. Keine Ahnung wie ich es geschafft habe, Nates verwirrte Blicke zu ignorieren, aber ich tat es. Und mir ist bewusst, dass ich ziemlich bald mit ihm sprechen muss. Wenn er mich zuerst fragt, was da zwischen mir und Chase läuft, würde er denken ich habe ihn belogen. Dabei weiß ich doch selbst nicht was das zwischen uns beiden ist.
Es ist wie ein Abenteuer, welches niemals enden soll.
»Meine werden so schnell schwarz!« Blair atmet neben mir frustriert aus und bewundert ihren Marshmallow am Spieß, welches bloß aus einer schwarzen Kruste besteht. »Du darfst sie auch nicht so ewig lange ins Feuer halten«, erkläre ich.
»Und auch nicht so weit rein halten.« Keaton rümpft neben Blair die Nase und wirkt ziemlich belustigt über ihre gescheiterten Versuche. Blair wendet sich Keaton zu und hält ihm ihren Spieß hin. »Wenn du es besser kannst, dann mach es doch.« Kichernd wende ich den Blick ab und sehe geradeaus durch die Flammen. Es ist bereits stockdunkel hier draußen und ein kalter Wind weht hier am Strand. Wir dürfen nur bis Mitternacht hier draußen bleiben, die Zeit rennt uns davon.
Über die Flammen hinweg erkenne ich Chase, der mir gegenüber sitzt und sich mit Seth, Leila und einigen anderen Jungs unterhält. Wie gebannt linse ich über die Flammen hinweg, die einen schönen Rotton ergeben. Es ist, als könnte Chase meine Blicke spüren können, denn wie von selbst dreht er seinen Kopf in meine Richtung. Als sich unsere Blicke schweifen, macht mein Herz einen kleinen Satz. Seine braunen Augen funkeln wie dunkle Diamanten durch das Feuer, in meiner Bauchgrube beginnt ein Kribbeln. Mir wird heiß, was nicht nur am Feuer liegt. Er beobachtet mich so intensiv, sodass mich eine Gänsehaut überkommt, obwohl mir verflucht heiß ist. Was ist das nur zwischen uns? Wieso habe ich so oft das Gefühl in Flammen aufzugehen, nur, weil er mich anschaut?
Ich schlucke, dann wende ich mich von ihm ab, da ich die Kontrolle über mein Handeln verliere. Wenn es nach mir ginge, würde ich jetzt einfach aufstehen und es mir auf seinem Schoß gemütlich machen. So gerne würde ich meinen Kopf gegen seine Brust lehnen und so einschlafen.
»Willst du noch ein Bier?« Ich zucke zusammen, als Nates Hand auf meinem Oberschenkel landet. Ich habe schon ganz vergessen, dass er sich vorhin neben mich gesetzt hat. »Ich habe noch.« Ich halte meinen roten Becher hoch und tue so, als würde ich einen Schluck trinken. Für mich gibt es nichts ekligeres als Bier, das Zeug schmeckt wie die Pest.
»Möchtest du mit mir spazieren gehen?« Die Frage überrumpelt mich und ich bin selbst erstaunt, dass ich mich so sehr dagegen sträube. Meine Handflächen werden nass, ich bin nervös. Ich bin nie nervös, schon gar nicht in der Gegenwart von Nate. Er ist mein bester Freund, wir kennen uns schon seitdem wir klein waren. Ich wusste schon immer, wie viel er für mich empfindet. Ich bin mir im Klaren, dass er bloß auf die Zeichen meinerseits wartet um einen Schritt weiterzugehen. Normalerweise ist es mir egal, ich habe es nie für nötig gehalten ihn in seine Schranken zu weißen. Aber gerade fühle ich mich schrecklich, dennoch kann ich nichts gegen meine Gefühle tun. Oder eher für meine nichtvorhandenen Gefühle.
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Broken Shine - Wenn aus Rache Liebe wird 1
RomanceRache ist süß. Aber was passiert, wenn sich dein Herz einmischt? Was geschieht, wenn aus Rache bitteres Verlangen wird? Diese Frage stellt sich Chase Woodchuck, als er ohne Vorwarnung in Melody Princetons Leben tritt und eine offene Rechnung begl...