Kapitel 53

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Melody

»Erde an Melody?« Rachel stößt ihren Ellenbogen in meine Seite, somit hänge ich nicht mehr meinen eigenen Gedanken nach.

Nachdem Chase mich vor der Kabine abgefangen hat, bin ich zu meinen Freunden Frühstücken gegangen. Es fiel mir schwer mir nicht anmerken zu lassen was ein paar Minuten zuvor geschehen ist. Meine Finger Kribbeln noch immer, obwohl schon Stunden vergangen sind. Ich spüre Chases Haut unter meinen Fingerspitzen. Meine Lippen fühlen sich wund an, mein Körper steht in Flammen, da er seine Hände wandern lassen hat. Normalerweise zucke ich bei solchen Berührungen zusammen, nein. Normalerweise lasse ich es nie so weit ankommen, doch bei Chase entwickelt sich dieses unwohle Gefühl erst gar nicht. Es ist, als wäre er eine Ausnahme. Der einzige Mann, der mich berühren darf und kann. Als er meinen Hintern gedrückt hat, durchflutete pure Lust und Verlangen meinen Körper. Endlich verstehe ich wovon Blair und Rachel immer sprechen, denn nun bin ich es, die es kaum erwarten kann mit einem Jungen zu schlafen. Hört ihr das? Wann konnte ich mich so verändern?

Inzwischen hat das Schiff am Hafen vom Virginia Beach geankert. Hier scheint die Sonne noch am heißesten in Vergleich zu den letzten Tagen. Es ist so, wie man es sich vorstellt. Sonne, Sand und Strand. Drei Wörter mit S, die ich inzwischen gut kenne.

Virginia Beach ist für den langen Strand bekannt. Ms Wesley hat uns, während dem Frühstücken erzählt, dass der Strand insgesamt fünf Meilen umfasst. In den nächsten zwei Tagen können wir tun und lassen was wir wollen. Das Schiff liegt in der Nähe vom Strand, wir können hin und her laufen. Ms Wesley und Mr Bold möchten nur ab und zu Nachrichten von uns bekommen, wo wir uns aufhalten, ansonsten werden uns keine Grenzen gesetzt. Da haben unsere Eltern die Finger im Spiel gehabt, da bin ich mir ganz sicher. Manche von uns haben nämlich normaltickende Eltern, meine ausgeschlossen. Sie haben bestimmt darum gebeten uns Freizeit zu geben, damit wir uns entfalten können. In Washington steht nämlich viel auf dem Plan. Einen ganzen Tag werden wir einen Rundgang an der Universität haben, daraufhin folgt ein Stadtrundgang, den Ms Wesley geplant hat. Sie ist in dieser Stadt aufgewachsen und kennt jeden Winkel. Und obwohl das Erkunden einer neuen Stadt mächtig aufregend klingt, würden wir das alles lieber in kleinen Gruppen machen. An den Lehrern kleben und uns anhören müssen was sie in ihrer Jungend alles erlebt haben ist sterbenslangweilig.

Aus diesem Grund freuen sich alle sehr auf die kommenden zwei Tage in denen wir ungebunden sind. Um zwölf Uhr ist Nachtsperre, da müssen wir alle auf dem Schiff sein. Sie kontrollieren die Kabinen und führen Listen, aber zu mehr sind wir nicht verpflichtet.

»Weck mich nicht auf, wenn ich von Jungs träume«, meckere ich Rachel an und konzentriere mich auf meine Tasche. Wir sind gerade zu dritt in der Kabine um uns unsere Bikinis anzuziehen. Ich trage einen roten mit einer High-Waist Badehose. Die Jungs sind schon los um den Strand zu erkunden, wir hingegen trödeln wie fast immer rum.

»Du meinst von einem bestimmten Jungen«, merkt Blair an, die sich gerade ihre dunklen Haare zu einem Dutt knotet. »Einer mit braunen Augen und unglaublichen Bauchmuskeln.«

»Rachel!« Kopfschüttelnd ziehe ich mir meinen Jumpsuit über den Bikini, lege eine Muschelkette um und packe ein Handtuch in meine Strandtasche. Wir möchten uns gleich an den Strand setzen und sehen was der Tag noch bringen kann. »Wie findest du eigentlich Keaton?«, frage ich stattdessen an Blair, damit wir nicht weiter von Chase sprechen müssen. Denn sonst verlasse ich das Zimmer ziemlich schnell um ihn suchen zu gehen. Von ihm getrennt zu sein ist die Hölle, noch schlimmer ist die Heimlichtuerei.

»Er ist höllisch heiß«, schwärmt sie.

»Höllisch heiß?«, wiederholt Rachel amüsiert. »Das behauptest du über jeden zweiten Typen, der dir über den Weg läuft.«

Broken Shine - Wenn aus Rache Liebe wird 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt