Broken Shine - Wenn aus Rache Liebe wird 1

Kapitel 38

Melody

Am Abend machen Blair, Rachel, Fiona und ich uns auf den Weg zu der Bowlingbahn des Schiffes. Als ich den Mädels von den Plänen der Jungs erzählt habe, waren sie ganz meiner Meinung. Sie glauben auch, dass ihre Party aufgelöst wird und sie eine Menge Ärger bekommen könnten. Deswegen entschieden wir uns den Abend mit einer Partie Bowling ausklingen zu lassen. Später schauen wir noch kurz bei den Jungs vorbei, obwohl ich mir diesen Anblick lieber ersparen würde.

»Hier unten müsste die Bowlingbahn sein.« Wir vier passieren die Treppen bis zum untersten Deck und prägen uns die Schilder ein. Rachel übernahm vorhin die Aufgabe uns eine Bahn zu reservieren und das tat sie im Hauptgebäude an der Theke. Sie schrieb uns für zwanzig Uhr ein und der Mann an der Theke versicherte ihr, dass man dort unten Getränke bestellen kann.

Wir gelangen in einem ziemlich engen Flur und halten inne. Man merkt kaum wie das Schiff zu den Wellen schwankt, was daran liegt, dass wir anliegen und nicht am Fahren sind. Trotzdem bemerke ich öfters, wie Rachel sich an den Wänden festhält.

»Wir müssen rechts«, verkünde ich und deute oben auf ein Schild. Links befindet sich die Sauna und ein Massageraum. Das merke ich mir mal. »Habe nur ich ein wenig Panik, weil wir so weit unten sind?« Rachel bleibt stehen, damit jemand anderes von uns vorgehen kann.

»Es wird nichts passieren, Rachel. Stell dir einfach vor dein Lieblings super Held würde im Notfall das komplette Schiff aufs Land tragen.« Blair wackelt mit den Augenbrauen, dann nimmt sie die Führung an und passiert als erste den Flur.

»Ich liebe deine Fantasie.« Ich folge ihr und schaue ab und zu nach hinten um sicherzugehen, dass Fiona und Rachel uns ebenfalls folgen. Nach dem langen Flur erwartet uns ein größerer Aufenthaltsraum mit Glaswänden. Man erkennt die Bowlingbahn dadurch, alles hier ist in roten Farben gehalten. Ein Tresen steht mitten in dem Aufenthaltsraum, nur wenig später taucht eine ältere Frau aus einem Nebenzimmer auf und lächelt uns warm an.

»Einen schönen Abend wünsche ich. Haben Sie eine Bahn reserviert?« Wir treten zu viert an den Tresen. »Ja. Ich habe vorhin auf den Namen Young reserviert.« Rachel hat ihr wunderschönes Lächeln zurückgewonnen. Die Frau klickt sich für einen Moment durch ihren PC, dann lächelt sie uns warm an.

»Richtig. Für vier Personen. Dann brauche ich noch eure Schuhgrößen. Ihr bekommt die Bahn eins und ihr habt Glück.«

»Wieso?«, hakt Fiona vorsichtig nach.

»Ihr vier hübschen könnt so lange spielen, wie ihr möchtet. Für heute Abend gibt es nur noch eine weitere Reservierung. Wenn ihr etwas Trinken möchtet braucht ihr nur den Knopf zu drücken, der sich seitlich eures Tisches befindet. Ich komme dann zu euch, nehme eure Bestellung auf und gebe es weiter an die Küche oben.«

In dem Moment wird mir wieder bewusst, wie viel unsere ganzen Eltern und auch die Schule für diese Klassenfahrt blechen mussten. Klar, all unsere Eltern sind reich und die meisten von uns sind Einzelkinder. Trotzdem wird mir zum ersten Mal bewusst, wie groß dieses Geschenk ist. Doch dann kommt mir wieder in den Sinn wie unsere Privatschule und auch unsere Eltern in den Medien zum Strahlen kommen. Es fällt mir einfach schwer zu glauben, dass sie alle uns diese einmalige Erfahrung ermöglichen, nur um uns eine Freude zu bereiten.

Fünf Minuten später sind wir mit unseren Bowlingschuhen ausgestattet und betreten die Halle. Hier ist es nicht groß, allerdings hat das auch keiner von uns erwartet. Immerhin sind wir auf einem Schiff, nicht in einer Freizeithalle. Es gibt insgesamt nur zwei Bahnen, die eng zusammen stehen. Das Licht ist ziemlich gedimmt, oben an der Decke hängt eine Discokugel, die das Licht reflektieren lässt. Die Sitze bestehen aus weißen Ledersofas, in der Mitte steht ein niedriger Glastisch. Die andere Gruppe, die für heute Abend ebenfalls reserviert haben, sind noch nicht aufgetaucht und das ist gut so. Es könnte ziemlich eng werden.