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Bis 0 Uhr musste ich noch durchhalten, dann wollten auch die anderen endlich schlafen gehen. In der Zwischenzeit hat die Flasche kein einziges Mal bei mir halt gemacht, wofür ich echt dankbar bin. Allerdings wurde ich öfter Opfer von Xaviers Aufgaben. Ich habe jetzt einen Knutschfleck mehr und seinen Pullover an, er hat dafür meinen. Sonst war es das übliche Höhö, küss deinen Freund. Echt kindisch, aber naja, ich kann mich nicht beschweren. So konnten wir knutschen, ohne, dass es irgendwie komisch gekommen wäre. Und daher, dass er sich nur geweigert hat zu strippen, ist er, wenn überhaupt, nur leicht angetrunken.

„Wenn ihr das Sofa ausklappt, können da vier drauf pennen. Pete und ich verpissen uns. Regelt das am besten selbst", meint Ave und winkt dann zum Abschied. Pete wankt ein bisschen nach dem Aufstehen, fängt sich aber wieder und läuft seinem besten Freund dann mit kleinen Schritten hinterher.

„Mach dich schon mal fertig", murmelt Xavier mir zu und steht dann auf, um den anderen vier zu helfen, das Sofa fertig zu machen. Ich höre auf ihn, hole mir mein Etui aus dem Rucksack und gehe damit ins Badezimmer. Nach ein paar Minuten kommt Chris mit rein und pinkelt einfach hemmungslos, während ich mir die Zähne putze. Komisch ist das schon, nicht mal Xavier macht das, aber vielleicht ist das normal als hetero Kerl.

„Kein Sex, verstanden?", lallt er, dennoch mit väterlichem Unterton und wedelt seinen Zeigefinder vor meiner Nase herum.

„Hä?", mache ich verwirrt, nachdem ich die Zahnpasta ausgespuckt habe. Ich weiß nicht, was er von mir will.

„Ihr, kein Sex. Nicht wenn wir mit im Raum sind", spezifiziert er.

„Ahh. Nein, keine Sorge." Auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen. Für mich ist Sex privat, egal ob ich den Typen kenne oder nicht, das ist nur zwischen mir und ihm.

„Super!" Mit einer Pirouette, bei der er sich fast abgepackt hätte, verlässt er das Bad. Kurz darauf folge ich ihm. Anscheinend haben Xavier und ich das Bett abbekommen, da er hier nicht mehr zu sehen ist und die anderen sich es hier bequem machen.

Ich gehe um die Ecke, wo ich ihn erwarte und ich sehe ihn auch. Er hat kein Oberteil an und untenrum auch nur eine enge Unterhose. Fast schon automatisch gehe ich auf ihn zu und schubse ihn dann auf das Bett, um mich dann auf sein Becken zu setzen, mich runter zu beugen und ihn zu küssen. Er schlingt seine Arme um meinen Nacken und erwidert den Kuss.

„Ich habe gesagt kein Sex!", schreit Christopher von nebenan.

Herrgott ist der Kerl anstrengend, wenn er im Suff ist.

„Ich mag deine Zahnpasta", lacht Xavier leise und gibt mir noch einen kleinen Kuss. Lächelnd setze ich mich wieder auf und auch er kommt hoch. Damit ich nicht rückwärts von seinem Schoß rutsch legt er seine Arme um mich und ich schlinge meine Beine um seine Hüfte. Ich bin so froh, dass wir einander gefunden haben, ich weiß gar nicht, was ich ohne ihn noch machen würde.

„Ich liebe dich, Darling", sage ich leise. Das ist auch privat.

„Ich weiß", zitiert er mich, nachdem er mir das erst Mal gesagt hat, dass er mich liebt. Beleidigt schlage ich gegen seine Brust, was lauter klatscht, als ich es beabsichtig hatte.

„Das war meine Revenge", sagt er fast stolz und grinst blöd.

„Tja, da habe ich dich aber noch nicht geliebt."

„Ist schon gut. In dem Moment war das glaube ich auch das Beste, was du hättest antworten können." Er küsst meine Nasenspitze. „Ich liebe dich auch, Tesoro."

Zufrieden und natürlich mit rasendem Herz umarme ich ihn fest und drücke mein Gesicht an seine Schulter.

„Soll ich dir mal sagen, wie Papa meine Mutter nennt?", nuschelt er in mein Ohr. Sofort bildet sich eine Gänsehaut auf meinem Körper. In bestimmten Situationen bewirkt sein Flüstern bei mir eine Reaktion, die sonst nur Berührungen schaffen.

SlutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt