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Aufwachen tue ich am nächsten Morgen in unserem Bett, unter Xavier begraben. Irgendwer, sicher nicht mein Freund, hat mich gestern noch hochgetragen. Nicht, dass ich ihm, das nicht zutrauen würde. Xav ist nicht schwach, er kann mich hochheben und tragen, aber die Treppe ist ziemlich rutschig und seit er da einmal fast runtergefallen ist, ist er lieber etwas vorsichtiger. Also schwanke ich zwischen Chris und Todd, da die beiden regelmäßig ins Fitnessstudio gehen.

Irgendwie schaffe ich es aufzustehen, ohne ihn zu wecken. Nach meiner Morgenroutine gehe ich leise nach unten und bereite schonmal das Frühstück. Währenddessen stehen Pete und Avery auf und gucken mir dabei zu.

„Ich habe schon ein Sample", meint Pete stolz und hält einen USB-Stick in die Höhe, „Wann fangen wir an?"

Überrascht hebe ich die Augenbrauen. Wann haben die das denn gemacht? Noch nach dem Film? Aber das frage ich jetzt nicht, denn es wäre eine Info, die mich eh nicht weiter bringt.

„Es ist Montag, wir müssen eh später ins Entertainment. Wir können ja vielleicht früher hin und schonmal anfangen", schlage ich vor. Pete scheint nicht begeistert, nickt aber trotzdem.

„Kann ich auch ein eigenes Lied machen?", fragt Avery vorsichtig.

„Klar. Warum nicht?"

Freudig erhellt sich sein Gesicht. Sofort sprechen er und Pete über verschiedene Ideen, die sie machen könnten. Soviel ich raus höre, möchte Pete eher etwas langsameres und Ave will was, wozu er gut tanzen kann. Etwas anderes habe ich um ehrlich zu sein auch nicht erwartet. Ich bin gespannt, was daraus wird.

Nachdem wir drei schonmal gegessen haben und nicht länger auf die anderen warten wollen, laufe ich nach oben und wecke Xavier kurz, um zu fragen, ob ich sein Auto nehmen kann.

„Unter einer Bedingung", nuschelt er so leise, dass ich ihn kaum verstehe, „Küss mich."

Lächelnd bücke ich mich runter und küsse ihn kurz auf die Lippen. Anscheinend reicht ihm das aber nicht, da er danach gleich meinen Nacken packt und mich zurück zieht, um sich nochmal einen längeren Kuss zu holen. Danach lässt er mich wieder los und kuschelt sich zurück in sein Kissen. Ich nehme noch meine Sporttasche mit und gehe dann wieder nach unten. Die beiden Jungs stehen schon angezogen und bepackt vor der Haustür.

„Was hat das denn so lange gedauert?", beschwert sich Pete.

„Verzeihung, mein Herr", sage ich sarkastisch, „Ich musste noch Leihgebühren zahlen."

„Also dafür war es aber zu kurz", lacht Avery.

„Denk doch nicht gleich so weit", maule ich ihn an, „Und will ich wissen, woher du weißt, wie lange es bei uns dauert?"

Schnell öffnet Pete die Tür und läuft dann mit Avery davon. Kopfschüttelnd sehe ich ihnen hinterher, ziehe mir dann auch Schuhe an, schnappe mir den Autoschlüssel und verlasse ebenfalls die Wohnung. Woran die beiden anscheinend nicht gedacht haben ist, dass sie ja jetzt eine Weile mit mir alleine verbringen. Und lange können sie eh nicht schweigen. Nach nicht mal fünf Minuten im Auto gesteht Pete, dass Ave es von ihm weiß. Nach weiteren fünf Minuten erzählt er dann auch, woher er es weiß: „Weißt du noch, als du Zuhause gepennt hast?"

„Ja, das war der Tag nach der Klassenfahrt", erinnere ich mich.

„Genau. Da waren Todd, Xav und ich ja alleine im Dorm. Möglicherweise haben wir da was getrunken. Und joa... Xavier ist recht redselig geworden und hat quasi damit geprahlt."

„Aha." Ich bringe ihn um. „Was hat er noch so erzählt?"

„Das kann ich nicht sagen. Wir haben versprochen es dir nicht zu sagen", druckst Pete herum.

SlutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt