Slut

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Als die fünf dann endlich eingetroffen sind, haben sie erstmal einen riesen Anschiss bekommen. Zu dem Zeitpunkt waren sowohl die Solo-Shoots von Xav, Toby und mir fertig, als auch der umorganisierte Gruppen-Dreh. Uns blieb nur noch Zeit für die Scene, die wir als ganze Gruppe schauspielern müssen. Das heißt, dass die Zuspätkommer morgen früh abgeholt werden, damit sie sich nicht wieder verfahren, und dann das nachholen, was sie verpasst haben, während wir drei ausschlafen können. Xavier freut das besonders und als wir beiden wieder zurück zu ihm fahren, redet er ununterbrochen über jeden Scheiß. Bei seinem Zuhause angekommen, beendet er seinen endlos scheinenden Monolog mit der Frage, ob ich heute Abend mit ihm auf ein Date gehen möchte. Da sage ich natürlich nicht nein. Leider heißt das aber, dass ich davor noch nach Hause fahren muss. In den letzten zwei Wochen habe ich wirklich bei den Zanottis gewohnt. Xaviers Kleiderschrank ist jetzt auch meiner. Ich nutze seine Sachen und die, die ich mir mal geholt habe, als ich wusste, dass niemand zuhause sein wird. Nach der Situation bei mir, habe ich es gemieden meiner Familie unter die Augen zu treten. Es war nett von Xavier mich da zu retten, aber nun muss ich mich den Konsequenzen stellen. Ich habe ein bisschen Angst, dass mir gleich, wenn ich da ankomme, verboten wird, das Haus wieder zu verlassen. Wäre ich früher in einer solchen Lage gewesen, hätte Sammy mir eine Tasche gepackt und mir in die Garage oder sonst wo hingestellt, aber nun bin ich mit ihr ja ebenfalls auf Kriegsfuß. Es ist alles ein großer Mist.

Bevor ich vorsichtig die Haustür öffne, atme ich einmal tief durch. Im Flur ist niemand und es kommt auch niemand angerannt, was bedeutet, dass ich es geschafft habe, unerkannt ins Haus zu gelangen. Leise schleiche ich mich nach oben, in mein Zimmer, wo ich auch keinem begegne. Aus Samantas Zimmer ist Musik und Gegacker zu hören, was heißt, dass sie da ist und auch Freunde von ihr. Ich verschließe meine Tür, bepacke dann zuerst meine Tasche mit frischer Kleidung und suche mir danach ein geeignetes Outfit raus. Schon schick, weil es ein Date ist, aber nicht zu auffällig, weil wir in der Öffentlichkeit keine Aufmerksamkeit auf uns ziehen können. Mit einer bequemen Anzughose, einem schlichten T-Shirt und Unterwäsche gehe ich in mein Badezimmer. Als ich die Dusche anmache, kann ich nicht mehr garantieren, dass niemand bemerkt hat, dass ich da bin. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass jetzt mindestens meine Schwester und ihre Freundinnen von meiner Anwesenheit wissen. Hoffentlich ignorieren sie mich, wie sonst auch. So entspannt, wie es mir möglich ist, mache ich mich fertig. Mein Freund kommt eh erst in einer halben Stunde, es sei denn ich schicke ihm ein SOS. Bis jetzt ist das aber nicht notwendig.

Als er mir schreibt, dass er jetzt da wäre, schnappe ich mir meine Tasche, schließe meine Tür auf und sprinte den Flur entlang, zur Treppe. Kurz darauf ist zu hören, wie Samantas Zimmertür aufgeht, aber ich ignoriere es einfach und setze meinen Weg fort. Schliddernd komme ich unten in der Eingangshalle an.

„Mum und Dad sind nicht da", ruft Sammy, die mir gefolgt ist.

„Schön", entgegne ich, während ich eilig in meine Schuhe schlüpfe. Das heißt ja nicht, dass sie mich nicht aufhalten will.

„Du kannst uns nicht ewig aus dem Weg gehen." Sie ist jetzt am Fuß der Treppe angekommen, bleibt da aber auch stehen. „Wie finden es denn Xaviers Eltern, dass du die ganze Zeit da bist?"

Ich ignoriere sie einfach, schultere meine Tasche und öffne schonmal die Haustür. Mit einem Fuß bin ich schon draußen, da packt meine Schwester mich am Arm und hält mich davon ab weiterzugehen. Sie ist nicht stark, also kann ich mich leicht losreißen. Aber, statt dass sie es einfach akzeptiert, greift sie grob nach meinen Haaren. Da kann ich mich nicht so einfach befreien.

„Dein Verhalten ist so kindisch", zischt sie in mein Ohr, „Spätestens in zwei Wochen musst du eh wieder herkommen und da sind dann auch Mum und Dad da. Bis dahin spiel schön weiter heile Familie mit deinem Freund. Missgeburt."