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Zu den Liedern Happy Tears und City of Darkness kommen noch sechs weitere dazu. Und tatsächlich war unter den Demos schon ein Song, den wir als Titellied verwenden können. Er lautet Secrets und handelt eigentlich nur davon, dass die Welt und die Menschen voller Geheimnisse sind, die sowohl gut als auch böse sein können. Die anderen sind der Meinung, darauf kann man die Geschichte, die wir mit unseren MVs erzählen, gut aufbauen.

Den Ordner mit unserer Auswahl schicke ich per Mail ans Team, damit so schnell wie möglich -hoffentlich- das Ok kommt und wir, in diesem Fall eher Avery, uns dann auch an die Choreo setzten und uns ebenfalls mit Amy zusammensetzten können.

Nach diesem produktiven Tag bin ich froh, dass abends beim Losen mein Name nicht gezogen wurde. Das Livestream-Kochen wird fortgesetzt und heute sind das Chaos-Duo und Jon an der Reihe. Das kann ja eigentlich nur schief gehen. Doch wie gestern mische ich mich da nicht ein, sondern verbringe die freie Zeit mit Xavier. Vorerst sitzen wir nur zusammen auf dem Bett und tatsächlich, wer hätte es gedacht, streiten wir uns gerade. Na ja, was heißt streiten? Ich lehne vehement seinen Vorschlag ab, dass wir zusammen einen Porno gucken. Früher oder später, das war schon irgendwie klar, wird er etwas zu Samantas Aussage sagen und das ist scheinbar jetzt. Will er mich bestrafen?

„Wieso willst du das so unbedingt? Reicht dir mein Anblick nicht?" Ich bin wirklich beleidigt, dass er so erpicht darauf ist.

„Nein, natürlich reicht mir das. Ich will nur herausfinden, warum du so dagegen bist. Das ist was völlig natürliches."

„Ja eben nicht. Es ist unrealistisch, was da dargestellt wird und ekelhaft. Außerdem kann ich nicht vergessen, dass da zwei Menschen bei einem solchen intimen Moment eine Kamera zwischen die Beine gehalten wurde. Würdest du das wollen?"

Prustend sieht er mich an und meint dann: „Natürlich nicht, auch wenn ich mich manchmal schon frage, wie wir dabei aussehen. Aber das ist auch etwas anderes. Das sind ja Schauspieler, die lieben sich ja nicht wirklich."

„Siehst du, es ist unrealistisch."

„Du hast es auch mit Leuten getrieben, die du nicht geliebt hast."

„Trotzdem hätte ich nicht gewollt, dass mich dabei jemand filmt. Und ich will nicht wissen, wie wir dabei aussehen. Also komm bloß nicht auf falsche Gedanken. Das wäre ekelhaft."

„Keine Sorge, ich würde nichts machen, dass du nicht willst."

Und auf einmal kann er wieder nett sein. Nachdem ich mir die Zeit genommen habe, die Augen zu verdrehen, lehne ich mich zu ihm rüber und drücke ihm einen Kuss auf die Wange.

Es klopft an der Tür und Todd steckt den Kopf herein. Ist das Essen etwa jetzt schon fertig? Das hätte ich nicht gedacht.

„Störe ich gerade?", fragt er. Anscheinend ist es doch nicht fertig.

„Ne, alles gut", entgegnet Xavier.

„Ich habe zufällig mitbekommen, worüber ihr euch unterhalten habt. Xavier, es hat keinen Sinn. Ich habe es auch versucht."

Das ist wahr. So ein ähnliches Gespräch hatten Todd und ich auch schon. Er wollte es allerdings nicht mit mir zusammen gucken, sondern mich bloß davon überzeugen, dass es kein Teufelszeug ist. Wie Xav hat er elendig versagt.

„Wie wäre es, wenn wir es zu dritt gucken?", meint Xavier spaßend uns stößt mich leicht in die Seite.

„Oh ja, zeigt her, wie eure Leute vögeln", stimmt Todd enthusiastisch zu und setzt sich neben mich aufs Bett.

„Nein", lehne ich ab und versuche mich aufzurichten und schnell abzuhauen. Doch Xavier legt seine Hand auf meinen Oberschenkel und Todd hackt seinen Arm bei mir ein, sodass ich zwischen den beiden gefangen bin. Das grenzt doch schon an Nötigung. Die machen sich gerade strafbar.

SlutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt