Todd kann man wirklich nicht trauen. Anstatt Anna-Maria davon abzubringen, zu uns kommen zu wollen, hat er nun ein offizielles Sit-In organisiert. Die beiden Mädchen und seine Jungs sind eingeladen; zusätzlich auch noch Sammy, auch wenn ich davon nicht wirklich was halte. Er hat in den Steckbrief geschrieben -wir sollten die im Nachhinein nochmal selbst bearbeiten, da die für eine der Shows am Wochenende wichtig sein werden-, dass sein idealer Typ Samanta Brown ist. Ich, als Bruder, kann dies absolut nicht gutheißen. Zudem ist er nicht mal ihr Typ.
Auch wenn meine Schwester da ist, verkrieche ich mich den ganzen Abend im Bett, zusammen mit Xavier. Und wir gucken tatsächlich eine Serie, die uns beiden gefällt. Wir sind durch Zufall darauf gestoßen und dann hängengeblieben.
„Ich fühle mich gerade krass Rentner-haft. Unsere Enkel schmeißen unten eine Fete und wir hocken hier oben und gucken eine Serie. Verrückt, oder nicht?", meint Xavier plötzlich.
„Ist doch schön", entgegne ich lachend.
„Meinst du?" Einen Augenblick betrachtet er mich stumm. „Was habe ich nur gemacht, dass du dich so verändert hast?"
„Anscheinend irgendwas richtig."
Lächelnd hebt er eine Hand und tätschelt mir liebevoll die Wange. Daraufhin initiiere ich einen Kuss, den wir aber nicht lange fortführen können, da dann mein Handy klingelt.
„Hallo?", gehe ich ran.
„Hallo, Shane. Hier ist Clemens Miller; CEO vom PME, falls das nicht klar ist", sagt die Person am anderen Ende der Leitung. Also inzwischen weiß ich seinen Namen, das letzte Mal war ich nur verwirrt, weil ich den Namen noch nie zuvor gehört hatte.
„Ja." Mir fällt nichts besseres ein. „Was gibt es denn?"
„Könnten Chris und du kurzfristig vorbeikommen?"
Ich stimme zu, weil es sich sowieso um keine Frage handelt. Es ist nur ein nett verpackter Befehl. Er legt auf und ich rapple mich seufzend hoch. Mein Freund sieht mich fragend an, woraufhin ich ihm erzähle um was es sich handelt. Genervt verdreht er die Augen, lässt es dann aber zu, dass ich über ihn herüber aus dem Bett klettere; allerdings nicht ohne mir dabei in den Arsch zu kneifen. Belustigt schnaube ich und watschle dann kopfschüttelnd aus dem Zimmer. Auf der Treppe stolpere ich fast über ein paar leere Bierflaschen. Sind die eigentlich bescheuert? Morgen ist Schule und die trinken? Ach du meine Güte...
„Christopher?", rufe ich. Hier sind viel zu viele Menschen und ich sehe ohne Brille eh kaum was. Rufen ist da viel effektiver. Denn schon kurz darauf meldet er sich von der Couch aus. Ich drängle mich durch die Leute und komme hinter dem Sofa zum Stehen.
„Wir sollen ins Entertainment kommen", teile ich ihm knapp mit.
„Jetzt noch?", fragt er irritiert, „Wie spät ist es?"
„Kurz nach acht. Jetzt komm."
„Nur ihr beiden?", kommt es von links. Als ich rüber sehe, traue ich meinen Augen kaum. Todd hängt dort lässig auf der Couch mich niemand geringerem als meiner Schwester in seinem Arm.
„Ja, nur wir." Im Vorbeigehen greife ich nach seinem Arm und entferne ihn von Samanta, die mich daraufhin genervt ansieht. Sie kann sich gerne an jeden anderen ranmachen, aber nicht an den König aller Arschlöcher.
Im Esszimmer sitzen die restlich vier, zusammen mit Anna-Maria, Shira und Kevin und spielen irgendein Brettspiel. Wären da nicht die alkoholischen Getränke, könnte es ganz vernünftig aussehen.
„Aber du musst fahren, Shane." Hinter mir kommt Chris angestolpert. „Ich hab was getrunken."
„Wollt ihr irgendwo hin?", fragt das Pick-me-Girl neugierig.
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Slut
Teen Fiction[BoyxBoy] Shane ist der Sohn des Präsidenten. Er ist mit der Anwesenheit der Medien aufgewachsen. Dennoch passiert es, dass ihm ein Fehler unterläuft, der sein ganzes Leben durcheinander bringt; doch nicht nur seines.