Heute ist Xaviers Geburtstag und zeitgleich auch Silvester. Wir haben kein Training und können auch lange wach bleiben, da morgen auch frei ist -Feiertag und so-. Quasi der perfekte Tag, um Geburtstag zu haben; da kann ich es kaum fassen, dass er nicht mal feiert. Zumindest nicht groß, ich bin zum Essen eingeladen und ich glaube da kommt noch ein bisschen Verwandtschaft von ihm. Aber er hat nicht mal Chris, Todd und so weiter eingeladen.
Pünktlich, punkt 12 Uhr, um bei Mrs. Zanotti einen guten Eindruck zu machen, stehe ich vor deren Haustür und klingle. Xavs Vater öffnet mir die Tür und bittet mich herzlich herein.
„Du kannst nach oben gehen, die anderen kommen auch erst in einer Stunde", meint er zu mir und macht eine einladende Geste in Richtung der Treppe.
„Kann ich bei irgendwas helfen?", frage ich, bevor ich hier loslaufe und Xaviers Eltern alleine schuften lasse. Allerdings verneint Mr. Zanotti dies und scheucht mich dann nach oben.
Kurz vor Xavs Zimmertür höre ich, dass er redet. Wahrscheinlich telefoniert er, weshalb ich leise sein Zimmer betrete, um nicht zu stören. Er hat sein Handy aber nicht am Ohr, macht er einen Videoanruf? Mit Stativ? Ist das nicht ein wenig viel? Und mit wem redet er? Die Person scheint ihm wichtig zu sein, da er zu gut aussieht für ein Familienmitglied. Und ich weiß ja nicht, ob man sich so schick macht, wenn nur die Familie zum Essen kommt. Das kommt mir alles komisch vor. Ich will aber auch nicht fragen, weshalb ich mich einfach in seinen Sessel setze und warte, bis sein Anruf zuende ist. Nach ein paar Minuten stelle ich fest, dass es kein Anruf sein kein, da niemand antwortet und Xavier sich die Fragen auch selber stellt. Also ist er live. Aber warum? Ist er schon berühmt genug dafür? Eigentlich auch egal, Hauptsache ist ja, dass er nicht mit einem anderen Kerl redet.
Bis er fertig ist, betrachte ich ihn gedankenverloren. Ich verstehe nicht, wie er mir in der Klasse nicht aufgefallen sein kann. Er sieht so unfassbar gut aus. Wie ist mir das entgangen? Ich hätte viel früher glücklich sein können. Er stand ja schon auf mich, bevor er überhaupt mit Oscar zusammen gekommen ist.
„Was hast du heute schon geschenkt bekommen?", liest er wieder eine Frage vor und sagt dann an mich gerichtet: „Tesoro, gibst du mir mal den Korb da?"
Überrascht blicke ich ihn an. Er kann mich doch nicht so ansprechen, wenn da keine Ahnung wie viele Leute zuschauen.
Nur langsam setze ich mich in Bewegung, um ihm den Korb zu reichen, auf den er zeigt. Während ich ihm den gebe, entdecke ich eine Packung Kondome und nehme die noch schnell raus. Wer schenkt ihm denn sowas? Doch nicht seine Eltern, oder?
Bist du lebensmüde? Frage ich ihn per Nachricht. Die ploppt ja oben auf dem Bildschirm auf, so kann er sie schnell und einfach lesen und ich muss nichts sagen. Jetzt sollte ich erst recht nichts mehr sagen, sonst könnte man mich anhand meiner Stimme erkennen. Das wollen wir ja nicht. Ich zumindest nicht, was in ihn gefahren ist weiß ich nicht. Hat er schlecht geschlafen? Kann eigentlich nicht sein, da ich ja heute Nacht da war. Ich bin nur heute früh wieder nach Hause gegangen, weil ich mich umziehen musste und das Geschenk noch dort war. Apropos Geschenk, wenn er die eh gerade zeigt, kann ich ihm meines ja noch geben. Bedacht nicht vor der Kamera zu landen, händige ich ihm die Geschenktüte aus und setze mich dann wieder in den Sessel.
„Danke und ich bin nicht lebensmüde", meint mein Freund und sagt dann zum Handy: „Und ich sage auch nicht, wer hier ist."
Ich verdrehe die Augen, kann es aber nicht verhindern zu lächeln.
Mein Gerät macht Pling. Eine Nachricht von Christopher. Wir haben frei, was will er denn jetzt von mir? Ich halte mir das Telefon ans Ohr, um die Sprachnachricht abhören zu können.
„Sag mal, was macht Xavier da? Will er, dass ihr auffliegt? Also... Ich weiß nicht, ob nur ich gecheckt habe, dass du ‚Tesoro' bist, weil ich euch kenne und diesen Blick erkenne, aber das ist gefährlich. Halt bloß den Mund."
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Slut
Teen Fiction[BoyxBoy] Shane ist der Sohn des Präsidenten. Er ist mit der Anwesenheit der Medien aufgewachsen. Dennoch passiert es, dass ihm ein Fehler unterläuft, der sein ganzes Leben durcheinander bringt; doch nicht nur seines.