Bis Sonntag sind alle Solos fertig geschrieben und die meisten auch schon aufgenommen. Das Entertainment hat keine Einwände bei unserer Auswahl an Liedern und haben Amy für nächsten Mittwoch eingeladen. Die letzten beiden Abende haben wir die Show gesehen, bei der drei von uns mitwirken. Da musste ich feststellen, dass die anderen beiden viel netter und lustiger drauf sind als ich. Sie haben den Teilnehmern mit Witzen und Freundlichkeit die Angst genommen, während ich nur ernst dasaß und den Job gemacht habe. Naja... Deshalb werde ich mich jetzt aber nicht ändern.
Wie schon gesagt, sind heute Morgen die Performances. Die beiden Gruppen, die Xavier und ich am Mittwoch besucht haben, haben mich nicht enttäuscht. Das A-Team, hat sich meine Rede also zu Herzen genommen und die Aufgabe ernst gesehen und beim E-Team habe ich mir sowieso keine Sorgen gemacht. Die anderen drei Gruppen haben mich nicht ganz so überzeugt, aber das lag größten Teils an der Choreografie. Daher, dass die alle über 20 Leute haben, sah es etwas chaotisch aus. Hätte man besser regeln können, aber so ist es nun.
Es gibt eine lange Mittagspause und danach haben die Mädchen erstmal so halbwegs frei. Sie werden für die erste Eliminierung gestylt; bei 100 Leuten dauert das etwas. In der Zeit bewerten wir die Teilnehmerinnen neu. Von den schlechtesten steigen alle mindesten eine Stufe auf. Dafür fallen viele der besten im Rang nach unten. Vor Allem bei Violet gehe ich sicher, dass die nicht in A oder B bleibt, bzw. landet. Das hat sie nicht verdient. Und danach habe ich dann Schluss. Bei der Entscheidung sind wir nicht mit eingeplant, nur Ginnie, die sie bekanntgeben muss.
„Ich habe gehört, ihr arbeitet an einem neuen Album", meint Dysmas, mit dem ich mich danach noch unterhalte.
„Wo hast du das denn gehört?", frage ich spaßend. Eigentlich juckt es mich nicht wirklich, wer ihm das erzählt hat.
„Clemens. Wenn ihr Hilfe braucht, sagt ihr mir Bescheid, nä?"
„Ach, seid ihr beste Freunde?" Überrascht ziehe ich die Augenbrauen hoch. „Und ja, Hilfe. Vielleicht brauchen wir demnächst mal jemanden, der die Choreo, die Avery auf die Beine gestellt hat, beurteilt und möglicherweise verbessert."
„Wusstest du das nicht?"
„Was?" Dass ich eben überrascht war, war gelogen. Die sind wirklich beste Freunde? Das hätte ich nie im Leben gedacht.
„Guck im Internet mal die Geschichte vom PME an oder frag Xavier danach." Er klopft mir auf die Schulter. „Ich muss jetzt los. Domino hat auch Termine mit mir."
Alleine bei der Erwähnung dieser Idioten verziehe ich angeekelt das Gesicht, was ihn zum Lachen bringt. Das kann ja nur heißen, dass er mindestens verstehen kann, warum ich so reagiere. Vielleicht kann er es sogar nachvollziehen.
„Du bist schon wieder da?", fragt Christopher erstaunt, als ich in die Küche komme. Er scheint gerade aufzuräumen.
„Ja. Ich frage mich, warum ihr so lange weg wart", entgegne ich.
„Wir haben noch bei der Eliminierung zugesehen."
Ah. Das habe ich mir nicht noch angetan. Immerhin wird die Hälfte der Teilnehmerinnen rausgeworfen, da ist das Geheule sicher groß. Ich kann es zwar nachvollziehen, ich habe auch geweint, als ich rausgeflogen bin, aber ich will es trotzdem nicht sehen und an diesen Tag erinnert werden. Also bin ich nun hier.
„Wo ist Xavier?", frage ich Chris.
„Der ist im Entertainment, sollte aber gleich wieder kommen."
Ich nicke, als Zeichen, dass ich es verstanden habe. Dann lasse ich ihn weiter aufräumen, leiste ihm dabei aber Gesellschaft, indem ich die Schränke nach Zutaten für Muffins durchsuche. Da habe ich jetzt Lust drauf. Am Set hätte es welche gegeben, aber bis ich ans Buffet gekommen bin, waren die schon leer. Nachdem ich das einzige Back- und Kochbuch in dieser Wohnung nach einem Rezept durchsucht habe und dann nach dem Fund die Zutaten rausgestellt habe, fange ich an zu backen. Als ich fertig bin, ist Xavier aber immer noch nicht da. Somit nehme ich mir zwei Gebäcke mit nach oben und lasse den Rest für die anderen stehen. Eines stelle ich auf meinen Schreibtisch, mit dem anderen setze ich mich aufs Bett; mit dem Rücken ans Kopfende. Dort verweile ich, mit meinem Handy in der Hand und lese mir Kommentare von unseren Fans durch. Dann fällt mir ein, dass ich ein super lustiges Bild in meiner Galerie habe und poste es auf dem Gruppenaccount. Darauf sind die anderen sieben zu sehen. Ich weiß gar nicht mehr, wann das entstanden ist. Auf jeden Fall ist das im Entertainment und ich glaube wir wollten gerade nach Hause gehen. Es war spät, also waren wir alle bescheuert drauf und als ich angekündigt habe, dass ich ein Foto machen will, haben alle ganz verkrüppelt gepost. Ich komme mir selbst gerade beknackt vor, weil ich allein hier sitze und mich abermals über dieses Bild kaputtlache. Einzeln zoome ich an meine Freunde ran und lache daraufhin nur noch mehr. Wenn die Das sehen, werde ich sicher Ärger bekommen, aber das ist mir herzlich egal.
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Slut
Teen Fiction[BoyxBoy] Shane ist der Sohn des Präsidenten. Er ist mit der Anwesenheit der Medien aufgewachsen. Dennoch passiert es, dass ihm ein Fehler unterläuft, der sein ganzes Leben durcheinander bringt; doch nicht nur seines.