Etwa eine Woche später zog Ora zurück in ihre Höhle.
Ihre Schwestern kamen mit ihr und halfen beim Wiederaufbau.
Es waren nun nur noch zwei Monate, bis ihr Kind schlüpfen sollte und während die Älteste sich um das Essen für alle kümmerte, blieben die beiden jüngeren dort und bewachten das Nest.
So ging das einige Tage, bis schließlich Maelle und Adelina auftauchten.
"Hiii!", sagte Mae.
"Hallo ihr zwei!", sagte Ella, "Lange nicht gesehen!"
Auch Anna lugte aus der Höhle.
"Ich glaube, wir kennen uns noch nicht!", sagte sie, "Ich bin Anna! Und wer seid ihr?"
"Ich bin Lina und sie ist Maelle!", sagte Adelina, "Wir haben schon viel von dir gehört!"
"Das freut mich zu hören!", sagte die Drachin.
"Gibt es einen Grund, warum ihr uns besucht?", fragte Ora.
"Öhh... ja!", sagte das Mädchen, "Wir sollen fragen, ob ihr auf unserer Klassenfahrt mitkommen wollt! Wir fahren mit dem Schiff für ein paar Tage aufs Meer hinaus!"
"Ähhmm... ich würde gerne, aber...", sagte der Drache.
"Wir können hier inzwischen aufpassen!", sagte Ella, "Ich gehe nie wieder auf ein Schiff!"
"Ich auch nicht!", sagte Anna.
"Wieso nicht?", fragte Maelle.
"Das ist eine lange Geschichte!", sagte Ora, "Na ja... wir wären mal fast verkauft worden und so... ich glaube, ihr wisst was ich meine!"
"Verkauft?!", fragte das Mädchen, "Von Menschen?"
"Ja!", sagte die Echse, "Na ja... wir haben mit Piratenkindern gespielt und ihre Eltern dachten, wir würden viel Geld einbringen!"
"Aber Ora hat uns da rausgeholfen!", sagte Anna, "Sie hat die Leute so lange vollgeplappert, bis sie uns freiwillig freigelassen haben!"
"Nicht, dass ich stolz darauf bin, dass ich eine Labertasche war!", sagte ihre Schwester genervt.
"Also kommst nur du mit?", fragte Lina.
Die Königin nickte.
"Wann geht es los?", fragte sie.
"Am Mittwoch, also in drei Tagen!", sagte Mae, "Wir treffen uns um sechs! Bis dann!"An besagtem Tag saß Ora schon eine halbe Stunde vor sechs Uhr im Klassenzimmer.
Zu ihrem Verwundern kam Yves nur einige Minuten später.
"Du bist wohl auch einer der pünktlichen Schüler!", sagte das Mädchen.
"Na ja, meine Eltern gehen morgens früh zur Arbeit und sie sind dagegen, dass ich alleine zuhause bin!", sagte der Schüler, "Deshalb muss ich nachmittags auch immer zu meiner Großmutter!"
"Glückspilz, ich habe nicht mal eine Mutter!", sagte der Drache.
"Oh... ja richtig, tut mir leid!", sagte der Junge, "Wie machst du das, dass du einfach so darüber sprichst?"
"Ich habe inzwischen genug Gründe, sie zu hassen!", sagte die Königin, "Sie ist schuld an so gut wie allem, das mir und meinen Schwestern passiert ist! Sie hat uns glauben lassen, dass Anna tot ist!"
Sie hielt kurz inne, um sich zu beruhigen.
"Aber ok, erzähl mir etwas von dir!", sagte sie dann.
"Oh ich... da gibt es nicht viel zu erzählen!", sagte der Teenager, "Ich habe nicht so eine... spannende Geschichte wie du! Darf ich fragen, wo du die Prothesen her hast?"
"Och, das... ich habe mich schwer verletzt und die Gliedmaßen mussten abgenommen werden!", sagte die Drachin, "Ganz einfach! Jetzt bin ich dran... was machst du gerne?"
"Ich lese!", sagte Yves, "Am liebsten Fantasy Bücher! So richtig mit Magie und Monstern und so! Ich habe hier eins!"
Er zog ein Buch aus seiner Tasche.
"Es heißt 'Der Drachentöter'!", sagte er, "Darin geht es um einen Mann, der die bösen Kreaturen jagt und immer eine Lösung für jedes Problem hat!"
"Oh... schön!", sagte Ora und schluckte.
"Weißt du... ich finde, dass Drachen immer ein bisschen... zu böse beschrieben werden!", sagte der Junge, "Man finden nirgends Bücher, in denen sie als freundlich dargestellt werden! Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie auch gut sein können!"
"Du denkst also, dass es sie wirklich gibt?", fragte das Mädchen.
"Na ja...", sagte der Schüler, "Du hälst mich jetzt sicher für verrückt, aber ich kenne einen! Er ist bei mir zuhause immer vor meinem Fenster gesessen, als ich noch ganz jung war! Ich habe oft mit ihm geredet und zugesehen, wie er gewachsen ist! Ich habe ihn Luri getauft! Aber dann... dann sind wir umgezogen! Ich habe ihn nie wieder gesehen! Ich wünschte, er wäre noch hier! Er ist jetzt sicher schon erwachsen und riesengroß!"
"Wer sagt denn, dass jeder Drache riesig wird?", fragte die Königin, "Vielleicht hat er ja auch irgendwann aufgehört, zu wachsen!"
"Ja, vielleicht... Moment heißt das, du glaubst mir?", fragte der Teenager erstaunt.
Der Drache nickte.
"Ich zweifle nicht an deinem hoffentlich gesunden Menschenverstand!", sagte sie, "Wenn du sagst, dass du das gesehen hast, dann glaube ich dir!"
"Cool, du bist die erste, die mir glaubt!", sagte Yves, "Ich habe mich bisher noch nicht getraut, hier irgendjemandem davon zu erzählen!"
"Das musst du auch nicht!", sagte die Königin, "Ich halte meinen Mund, wenn du willst!"
"Danke!", sagte der Junge, "Nett von dir!"
Sie waren kurz leise.
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Die Königin der Drachen
ParanormalInspiriert von Minecraft (Enderdrache) (Ps. Es stimmt nicht genau mit den Verhältnissen im Spiel überein) Das Drachenmädchen Ora war früher schon besonders, als Tochter der Königin. Nachdem ihre Mutter von Menschen getötet wird, ist das Band zwische...