Kapitel 77. Erste Übungssstunde

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Der erste Absatz ist bisschen... komisch
Lest rein, oder nicht

Am nächsten Tag wachte Ora spät durch ein lautes Rumsen auf.
Als sie die Augen richtig geöffnet hatte, bemerkte sie, dass sie angekettet in einem Käfig lag.
Rewe saß davor und schien sich zu amüsieren.
"Aufwachen, Kleine!", sagte sie und trat gegen das Gitter.
Das Mädchen murrte und streckte sich, soweit sie konnte.
"Was ist...?", fragte sie schläfrig.
"Bei dir könnte die Erde beben und du würdest trotzdem weiter schlafen!", sagte die Frau belüstigt.
"Du hast mich ernsthaft hier eingesperrt, als ich geschlafen habe?", fragte der Drache.
Sie konnte nicht aufstehen, da der Käfig gerade so hoch war, dass sie darin liegen konnte.
"Was soll das?", fragte sie.
"Ich habe gesagt, ich zahle dir heim, dass du mich Hofdame genannt hast!", sagte die Erwachsene, "Wer von uns beiden hat jetzt hier die Oberhand?"
"Du natürlich!", sagte die Königin, "Das hab' ich doch nie abgestritten! Das war doch nur für unsere Tarnung!"
"Gut!", sagte der Vogel, "Du bleibst trotzdem da drin, bis ich in deinem Blick sehen kann, dass du es bereust!"
Sie zog die Ketten fester, damit die Arme der Drachin über ihrem Kopf blieben und sie die Füße nicht mehr bewegen konnte.
Diese fiepste nur leise.
"Ich zeige dir, was passiert, wenn man mich ärgert!", sagte der Papagei.
Sie nahm eine Feder und kitzelte damit ihre nackten Füße.
Ora biss die Zähne zusammen und zappelte.
"Keine Sorge!", sagte Rewe, "Der Raum ist rundum versiegelt, da hört niemand was! Und unsere Geisterfreundin kommt auch nicht rein! Du kannst also lachen, so viel du willst!"
Das Mädchen kniff die Augen zu.
"Hör auf!", rief sie, "HÖR AUF, BITTE!"
Die letzten drei Wörter schrie sie förmlich, sodass es durch den ganzen Raum hallte.
Die Frau stoppte, sie zu quälen, und hatte ein zufriedenes Lächeln auf dem Gesicht.
"Du bist wohl recht kitzlig, hm?", fragte sie, "Ich habe noch nie jemanden getroffen, der davon schreien musste! Bisher haben immer nur alle gelacht!"
"Mach das nicht!", schluchzte der Drache, "Tu alles, aber hör auf, mich zu kitzeln!"
Über ihre Wange kullerte eine kleine Träne.
Die Erwachsene verlor langsam ihr grinsen.
"Och, Mäuschen!", sagte sie und öffnete die Klappe an der Oberseite des Käfigs, "Ich wusste nicht, dass das so schlimm für dich ist! Es tut mir so Leid, wirklich!"
Sie löste die Ketten und nahm die Königin in den Arm.
Diese fing an, leise zu kichern.
"Du hast doch ein Gewissen!", sagte sie, "Ich wusste es!"
Der Vogel sah sie ungläubig an.
"Du!", sagte sie, "Du hast mich reingelegt!"
"Nein, hab' ich nicht!", sagte die Drachin, "Ich hasse es wirklich, gekitzelt zu werden!"
Sie wischte sich die Tränen aus den Augen.
"Also gut, dann lasse ich das!", sagte der Papagei  "Aber merk' dir: Du bist hier diejenige, die sich zu unterwerfen hat! Bei dir zuhause bist du die Königin, hier meine süße, kleine Untergebene! Du bist das gezähmte Tier, das nur auf mich hört! Du tust, was ich befehle!"

So, hier wird's wieder einigermaßen normal
Viel Spaß

In diesem Moment schlug die große Standuhr halb zwölf.
"Wir müssen los!", flüsterte Ora, "Lass uns heute Abend weitermachen! Dann ist es doch viel romantischer!"
"Eine traumhafte Idee!", sagte Rewe und lächelte fröhlich.
Sie gab ihr einen Kuss.
Dann gingen sie nach draußen.
Nachdem sie Emma und Phoenix eingesammelt hatten, gingen sie zusammen zu einer alten Bahnbrücke, die mitten im Wald lag.
Dort wartete ihr weißäugiger Freund bereits auf sie.
"Ihr seid pünktlich, gut!", sagte er und lächelte, "Dann können wir ja anfangen! Ihr entscheidet, womit!"
Er begrüßte das kleine Mädchen freundlich.
"Phoenix, du bleibst bei Emma, ok?", bat ihre Mutter, "Kommt nicht in unsere Nähe, solange wir üben!"
Das Kind nickte und verschwand mit dem Geist auf eine nahegelegene Lichtung.
"Gut!", sagte das Mädchen und wand sich an den Mann, "Zuerst will ich sehen, wie du mit dem Schwert umgehen kannst! Bogenschießen kannst du ja, das weiß ich, aber wenn es zum Nahkampf kommt, hilft dir das nicht viel!"
"Ich kann auch mit dem Schwert umgehen!", sagte der Erwachsene, "Aber ich beweise es dir gern!"
Der Drache gab ihm ein Schwert.
Dann machten sie sich auf der Brücke zum Duell bereit.
"Mit oder ohne Zaubern?", fragte Herobrine.
"Ohne zaubern!", sagte die Königin, "Ein ganz normaler Kampf! Zum Zaubern kommen wir später!"
"Also gut!", sagte der Mann.
Ohne Vorwarnung griff er an.
Die Drachin zog blitzschnell ihr Schwert und wehrte seinen Schlag ab.
Dann schubste sie ihn hinter sich und hielt ihm die Klinge an den Rücken.
"Jetzt wärst du tot!", sagte sie, "Soviel zum Thema du kannst es!"
"Ich bin vielleicht ein bisschen außer Übung!", sagte der Erwachsene, "Ich fordere eine Revanche!"
"Kannst du haben!", sagte Ora.
Also fingen sie noch einmal von vorne an.
Diesmal konnte Herobrine sich etwas besser wehren, doch das Mädchen war ihm weiterhin deutlich überlegen.
Sie seufzte.
"Ok, das kriegen wir schon... irgendwie!", sagte sie, "Zeig mir jetzt mal, was du schon alles zaubern kannst!"
"Öhh... na ja...", sagte der Mann, "Wo fang' ich da am dümmsten an?"
Er setzte sich auf einen imaginären Stuhl, um zu überlegen.
Der Drache schoss erbarmungslos einen Feuerball auf ihn.
Der Erwachsene hielt erschrocken seine Hand vor sein Gesicht und wehrte den Zauber versehentlich ab.
Gleichzeitig schoss ein ungewöhnlich blauer Blitz aus seiner Hand und traf die Königin direkt.
Diese konnte sich mit ihren Krallen gerade noch in dem Stein der Brücke festklammern, bevor sie weggeschleudert worden wäre.
Sie kniff die Augen zu und sackte vor Schmerzen zusammen.
"Ora!", rief ihre Freundin erschrocken und lief zu ihr, "Alles in Ordnung?"
"Es... geht schon!", keuchte die Drachin, "Keine schlechte Leistung!"
Herobrine sah seine Hände ungläubig an.
"Wie hab ich das gemacht?", fragte er verwirrt, "Das wollte ich nicht!"
"Schon gut!", sagte Ora und hustete, "Aber damit kommen wir definitiv weiter! Deine Magie beschützt dich, und das ist gut so!"
Sie stand wieder auf.
"Wieso hast du mich überhaupt angegriffen?", fragte der Mann.
"Zum Testen, ob das funktioniert!", sagte das Mädchen, "Du wärst auch nicht verletzt worden, wenn nicht!"
Sie hatte Mühe, zu stehen.
"Ich brauch' ne kurze Pause!", keuchte sie und setzte sich auf die Brüstung.

Die Königin der DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt