Kapitel 4. Die Schulklasse

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Die Ferien waren vorbei und die beiden Mädchen hatten noch immer genauso viel Langeweile wie zuvor.
Mit dem kleinen Unterschied, dass hin und wieder andere Schüler kamen um Mae's Geschichte zu hören.
Diese hatte es sich natürlich nicht verkneifen können, sie etwas spannender wirken zu lassen.
"Du bist also wirklich von Wölfen angegriffen worden? Wie kommt es, dass du nicht verletzt bist?", fragte Joel, der wohl beliebteste Junge in der Klasse.
Mae konnte ihn nicht ausstehen, wie er mit seiner Stärke prahlte.
"Ich bin mir nicht sicher...", sagte sie und versuchte, unsicher zu klingen, "Es ging alles so schnell!"
"Aber irgendwas musst du doch gesehen haben!", sagte Damien, Maelle's größter Schwarm.
Diese hatte garnicht gemerkt, dass er zu ihnen gekommen war.
Sie wurde rot.
Das Mädchen fühlte sich etwas schlecht, ihre Freunde belügen zu müssen, doch dann sagte sie: "Na ja, es war ja dunkel. Aber etwas habe ich gesehen!"
"Was denn? Nun sag schon!", bitteten alle Schüler wie im Chor.
"Ich habe so eine Art... schwarze Gestalt gesehen. Sie hat die Wölfe verjagt!", sagte Mae, "Dann bin ich ohnmächtig geworden... denke ich!"
"Und als du aufgewacht bist?" fragte Damien.
"Ich war plötzlich ganz wo anders! Fast direkt beim Lager! Diese Kette lag in meiner Hand!", sagte das Mädchen und hielt das Amulett hoch.
"Und du hast es einfach so mitgenommen?", mischte sich Aimee ein, die den Anhänger gerne haben wollte.
Sie liebte Rosa, und das Amulett war mit funkelnden, perfekt geschliffenen Amethysten besetzt.

"Ja, es lag ja in meiner Hand, also denke ich, ich sollte es nehmen!", erwiederte Mae

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"Ja, es lag ja in meiner Hand, also denke ich, ich sollte es nehmen!", erwiederte Mae.
"Es erinnert mich irgendwie an das Bild von Ora, das wir im Buch gesehen haben", sagte Lina und kicherte.
Maelle versuchte, schnell das Thema zu wechseln, bevor die anderen anfingen, sich Gedanken zu machen.
"Ach ja, habt ihr für die Arbeit morgen gelernt?", fragte sie, "Ihr wisst schon, die Abfrage über Ora's Geschichte"
Es wurde still.
Alle gingen, setzten sich auf eine Bank und fingen an zu lernen.
"Scheinbar nicht!", kicherte Lina, "Du hast ausnahmsweise mal gelernt?"
Mae nickte und grinste.
Sie hatte es sogar von Ihr höchstpersönlich gelernt.
Sie strich über die Edelsteine an ihrer Kette, um mit Ora Kontakt aufzunehmen.
Wie sie herausgefunden hatte, konnte sie mit Hilfe des Amuletts ihre Gedanken mit denen des Drachens tauschen.
"Du verrätst ein wenig zu viel!", sagte Ora, "Ich hoffe du weißt was du tust!"
"Keine Sorge, ich werde aufpassen! Ich fühle mich nur etwas schlecht, sie zu belügen!", äußerte Maelle.

Die Schulglocke läutete.

"Ich muss los! Wir sehen uns später!", sagte das Mädchen.
Ora seufzte.
"In Ordnung, bis später", erwiederte sie.
Der Kontakt brach ab.
Nach der Schule wollte Mae in den Wald gehen, doch Adelina war ihr auf den Fersen.
"Was machst du dauernd dort?", fragte sie. "Entspannen!", antwortete Mae.
"Kann ich mitkommen?", fragte Lina.
Maelle versuchte, sie davon abzuhalten doch es gelang ihr nicht.
Sie wollte unbedingt mitkommen.
"Also gut, warte kurz!", sagte sie.
Sie ging ein paar Meter weit weg, um ungestört mit Ora zu reden.
"Ich hab's versucht, aber sie will unbedingt mitkommen!", erklärte sie, "Treffen wir uns lieber ein anderes mal wieder!"
"Nein, wenn du willst kannst du sie mitbringen", sagte der Drache nach einer kurzen Bedenkpause, "Aber sie muss dir versprechen, dass sie nichts weiter erzählt!"
"Wirklich?", fragte die Schülerin ungläubig.
"Ja!", sagte Ora.
Dann beendete sie das Gespräch.
Mae ging zurück zu Lina.
"Hör zu, ich werde dir ein Geheimnis verraten! Aber kein Wort zu Irgendjemandem!", sagte sie.
Ihre Freundin nickte.
Dann gingen sie zum üblichen Treffpunkt.
Es war gut versteckt. "Bereit?", fragte Maelle.
"Ja... wofür auch immer...", sagte Lina.
Mae schob einige Äste zur Seite.

Die Königin der DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt