Kapitel 78. Verrückter Besuch

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Am nächsten Tag wachten die beiden Mädchen spät, aber genau gleichzeitig und in der selben Position, in der sie auch eingeschalfen waren, auf.
"Wie haben wir das denn geschafft?", fragte Ora schläfrig, als sie das bemerkte.
"Keine Ahnung!", sagte Rewe und kicherte.
Das Mädchen tat es ihr nach.
Sie schloss noch einmal kurz die Augen, um Energie zu tanken, bevor sie sich aus dem Bett zwang.
"Hast du hunger?", fragte sie.
"Du kennst die Antwort!", sagte die Frau.
"Ok, dann werd' ich dir mal wieder ein paar Früchte bringen!", sagte der Drache, "Gedulde dich ein kleines bisschen!"
Sie verschwand und kam nach nur fünf Minuten wieder zurück.
"Früh... ähh... Mittagessen!", sagte sie, "Für Frühstück ist es schon etwas zu spät! Außer wir nennen es um 13 Uhr noch so!"
Sie gab der Erwachsenen ein Teller mit Früchten und aß selbst etwas von dem rohen Fisch, den sie ebenfalls dabei hatte.
"Wie kannst du nur sowas essen, wenn es so gute Früchte gibt?", fragte diese.
"Du kennst den Unterschied zwischen Drachen und Vögeln!", sagte die Königin, "Aber wenn du unbedingt meinst..."
Sie nahm ein Stück Wassermelone und steckte es sich in den Mund.
"Jetzt zufrieden?", fragte sie.
Der Vogel nickte und grinste.
"Das ist gesund für dich!", sagte sie, "Jetzt darfst du deinen Fisch essen!"
"Ich habe nie gefragt, ob ich das darf!", sagte die Drachin frech.
"Das solltest du aber!", sagte der Papagei, "Du weißt, dass du sonst kein braves Mädchen bist! Und du weißt auch, was passiert, wenn du nicht brav bist!"
"Aber das kann ich doch auch nicht wissen!", sagte Ora.
"Dann werde ich dir noch einmal verzeihen!", sagte Rewe, "Dann sei jetzt aber lieb und iss einfach dein Essen!"
Das Mädchen murrte und aß weiter ihren Fisch.
Als sie fertig war, kuschelte sie sich wieder unter die Bettdecke.
"Hast du heute irgendwas vor?", fragte die Frau.
"Eigentlich nicht, aber mein Gefühl sagt mir, dass im Ende irgendwas nicht stimmt!", sagte der Drache, "Und ich muss auf meine Gefühle hören, wenn es darum geht! Tut mir Leid!"
Die Erwachsene seufzte.
"Schon gut!", sagte sie, "Ich passe dann wohl wieder auf Phoenix auf, oder?"
"Wäre ganz unglaublich nett von dir!", sagte die Königin, "Ich komme auch so schnell wie möglich wieder zurück!"
Sie gab ihr einen Kuss und stand dann auf.
Nachdem sie sich angezogen hatte, teleportierte sie sich in ihr Schloss.

Währenddessen war Jade zu der großen Insel geflogen, um ein paar ungebetene Besucher zur Rede zu stellen.
Sie flog immer wieder um die kleine Plattform herum und inspizierte die Fremden genau.
Dabei fielen ihr an einer Frau, die auch dabri war, eine Polizeiplakette auf.
Alkerdings trug die Polizistin Handschellen und schien sich nicht mit den anderen fünf zu verstehen.
Die Drachin flog auf sie zu und hing sich an die Steinplatte.
Sie brüllte die Menschen laut an, sodass diese sich die Ohren zuhalten mussten.
"Was wollt ihr hier?", fragte sie unfreundlich.
"Ganz ruhig, meine Liebe!", sagte einer der fünf Männer, "Wir kommen in freundlichen Absichten!"
"Freundliche Absichten, ja?", fragte die Polizistin wütend und zog an den Handschellen.
"Klappe halten!", sagte der Mann und wand sich wieder an den Drachen, "Beachte sie garnicht, die ist nur unsere Gefangene! Wir wollen eurer Königin ein Angebot machen!"
"Und wofür braucht ihr da eine Gefangene?", fragte die Echse.
"Sie weiß von unserem Vorhaben, also können wir sie nicht laufen lassen!", sagte der Fremde, "Er hier ist mein Sohn, er und die anderen helfen mir nur dabei!"
Er zeigte auf einen scheinbar noch minderjährigen Jungen.
"Ein Angebot also, ja?", fragte Jade, "Worum geht es?"
"Um die Weltherrschaft!", sagte der Erwachsene, "Das wird ihre Majestät sicher interessieren! Dürfen wir mit ihr sprechen?"
"Nun, sie ist viel beschäftigt, aber ich denke, wir können eine Ausnahme machen!", sagte die Drachin, "Nur ihr sechs, ja?"
"Genau!", sagte der Mann.
"Nun gut!", sagte der Drache.
Sie packte die Eindringlinge und flog mit ihnen zurück zum Schloss.
Dort setzte sie sie vor dem Tor wieder ab.
"Geht hinein, aber passt bloß auf, was ihr sagt!", sagte sie, "Unsere Königin kann sehr schnell wütend werden! Und sie hört alles!"
"Sei versichert, dass wir sie nicht verärgern werden!", sagte der Fremde.
"Dann viel Glück!", sagte die Echse.
Dann flog sie davon.

Die Königin der DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt