Kapitel 40. Entscheidender Schlag

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Dieses Kapitel ist möglicherweise etwas grob, also vielleicht nicht für jeden etwas.
Wer es nicht lesen will, dem fehlt eben dann etwas in der Geschichte, aber ich denke, es ist nachvollziehbar, was hier passiert.
Es ist vielleicht praktisch, die letzten vier Absätze zu lesen, dann wisst ihr wieder, was so los ist.
Ihr könnt aber natürlich auch alle lesen.
Viel Spaß!

Sobald alle an ihren abgemachten Plätzen standen, ließ Ora die Zeit wieder laufen.
Kaum war dies passiert, ging das Gemecker der Hexe wieder weiter.
Sie kam noch immer auf die Freunde zu und hielt sich die leichte Schusswunde fest.
Diese wehrten sich jedoch nicht, da der Drache es ihnen verboten hatte.
"Oooohhhh!", sagte das Mädchen möglichst provuzierend, "Tut es sooo weh? Du armes Ding! Da könntest du einem ja FAST leid tun!"
"Du schon wieder?!", fragte die Frau, "Reichen dir die Schmerzen imnernoch nicht aus? Hier, du kannst gerne noch mehr haben!"
Sie schoss ein weiteres Energiebündel auf sie ab.
Die Menschen hielten die Luft an.
Doch der riesige leuchtende Strahl traf nur eine Wand.
Ora war verschwunden.
Mahla hörte hinter sich ein vergnügtes Kichern, doch dort war niemand.
"Du lernst einfach nicht dazu!", sagte der Drache, "Zweimal das gleiche funktioniert nicht!"
"Wo bist du?", fragte die Magierin wütend, "Zeig' dich und kämpf!"
"Ich bin hier!", sagte das nicht aufzufindende Mädchen und kicherte wieder.
"Wenn du versuchst, mir Angst zu machen, dann lass es!", schrie die Frau, "Ich bin nicht mehr das kleine Mädchen, das ich damals war!"
"Das ist gut!", sagte die Königin und tippte ihr auf die Schulter, "Ich nämlich auch nicht!"
Als die Hexe sich jedoch umdrehte, war dort niemand.
"Na gut... was für ein Trick ist das?", fragte sie, "Benutzt du einen Trank... oder den dämlichen Mantel, den du von deiner dummen, ach so lieben Mutter bekommen hast?"

"Sag niemals etwas gegen meine Mutter!", fauchte Ora.
Sie ließ sich vom Gitterdach auf Mahla herabfallen und biss ihr in den Nacken.
Diese schnappte sie am Arm und schleuderte sie weg.
"Wusst ich's doch, dass du dich da wieder nicht beherrschen kannst!", lachte sie und hielt sich die Wunde zu, "Ich kenne dich doch!"
Der Drache leckte sich das Blut von den Zähnen und wischte sich mit den Fingern den Mund ab.
Dann ging sie auf die Frau zu.
Diese zog blitzschnell ihr Schwert und stand nach einem Blinzeln hinter ihrer Feindin.
Sie schlug so fest sie konnte auf ihren Rücken, doch die Klinge klirrte laut und brach entzwei.
Jetzt stand sie da und hielt nur noch den Griff in der Hand.
"Netter Versuch!", sagte das Mädchen und drehte sich um, "Du solltest eigentlich wissen, dass die Schuppen hart wie Stahl sind! Ich glaube, da sind ein paar weitere Jahre in der Hexenschule fällig!"
"Das kann jedem mal passieren!", sagte die Magierin, "Außerdem hattest du da früher noch keine Schuppen!"
"Tja, wie du aber sicher weißt, breiten die sich aus!", sagte die Königin, "Drachenkunde erste Klasse!"
"Pah!", sagte die Hexe beleidigt, "Ich habe dieses Fach immer gehasst!"
Sie zog das längste Schwert, das sie dabei hatte und hielt es Ora an die Kehle.
Sie trieb sie langsam zurück, bis sie an einer Wand lehnte.
"Da vorne sind aber keine schützenden Schuppen!", sagte sie und lachte.
Sie fuhr mit der Klinge über die Haut des Mädchens bis zu ihrer Brust und hinterließ einen langen Schlitz.
"Na, wie fühlt es sich an, hilflos zu sein?", fragte die Erwachsene und drückte immer fester an, "Wie ist es, von seiner Familie im Stich gelassen zu werden?"
"Meine Schwestern haben gerade Wichtigeres zu tun!", sagte der Drache, "Aber ich habe immerhin noch Freunde!"

Mahla spürte ein Tippen auf ihrer Schulter und drehte sich um.
Hinter ihr standen die beiden Dètectives mit einem Zettel und einem Stift.
"Waffenschein und Besitzkarte, wenn ich bitten darf!", sagte die Polizistin und schob ihre künstliche Brille nach oben, "Und wenn wir schon dabei sind, auch gleich noch die Fluglizenz und laut Paragraph 303 im Strafgesetzbuch 30.000€ wegen schwerer Sachbeschädigung und nach Paragraph 223 zusätzlich 500€ wegen vorsätzlicher Körperverletzung!"
"Soll das ein Witz sein?!", fragte die Frau verärgert.
"O ja, allerdings!", sagte die Beamte immernoch ruhig, "Wir werden uns nun zurückziehen und wünschen noch viel Spaß beim Kämpfen!"
Dann gingen die zwei zurück auf ihre Plätze, wo die anderen Polizisten sie seltsam anstarrten.
"War das von dir so geplant?", fragte die Magierin das Mädchen, welche nun nicht mehr an der Wand stand, sondern in der Mitte des Platzes.
"Öhh.. jetzt nicht direkt soo, aaaber an sich schoooon!", sagte diese nachdenklich, "Ich bin stolz auf meine Schüler, würde ich mal sagen!"
"Wie viele von denen da gehören noch zu dir?", fragte die Hexe und zeigte mit ihrem Schwert auf die Menge.
"Ähh... so insgesamt... neun!", sagte Ora, "Aber die können dir doch egal sein, du bist ja schließlich wegen MIR hier, oder?"
"Verdreh mir nicht immer die Worte im Mund!", sagte die Erwachsene wütend.
Sie setzte erneut zum Angriff an und warf ihr Schwert direkt auf das Mädchen zu.
Diese beugte sich elegant nach hinten und fing die Waffe auf, sobald sie an ihr vorbei geflogen war.
Kaum hatte sie es in der Hand, warf sie es zurück zur Besitzerin und nagelte ihren viel zu weiten Ärmel an der Wand fest, sodass diese kurz brauchte, um sich wieder loszureißen.

Die Königin der DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt